• Der König

    19–20 oct. 2024, Uganda ⋅ ⛅ 27 °C

    Morgens beim Frühstück überlegten wir uns wie und über was wir mit dem König Smalltalk führen könnten. Eine Stunde später als ausgemacht und erwartet, trafen wir Tusiime (Bibliothekarin) und liefen los, um auf der Straße einen Boda Boda Fahrer für uns drei zu finden. Schon nach den ersten Metern entfernt vom Projektgebiet, entdecken uns die ersten Nachbarskinder, riefen „MUSUNGUUUU!“ und liefen Richtung Straße um uns zu hellauf begeistert zu winken. Bauarbeiter, welche gerade die große Straße neben dem Projektgebiet zu teerten, reichten uns die Hand und lächelten uns an.
    Weil wir unserem Star Dasein gerecht werden wollen, versuchten wir auch heute unsere paar Wörter auf Luganda gekonnt einzusetzen und antworten mit Danke statt Guten Morgen oder Guten Abend statt Hallo. Wir bleiben dran.
    Unser kleiner großer Erfolg war der Moment als Luisa auf Luganda eine vorüber gehende Frau begrüßte und diese fast beiläufig zurück grüßte, nur um dann 3 Meter später stehenzubleiben und überrascht zurück zu gucken. :D
    Tusiime entdeckte den nächsten Boda Fahrer und nach einer kurzen Fahrt kamen wir wie gestern in Kiburara an.
    Wir sahen wieder ein "Taxi", in welchem wir diesmal ganz ohne Tiere und mit funktionierender Federung, gemütlich nach Kasese fuhren. Am Zielort angekommen wählte Tusiime gekonnt zwischen 4 Boda Fahrern aus, die sich nach dem Aussteigen um uns rangen. Wir fuhren durch die Stadt und einen kleinen Berg hoch zum Veranstaltungsort, einem Golfplatz. Hunderte Menschen liefen in Richtung der Wiese. Stände mit Anstecknadeln, Hüten, Kalendern und Bildern der Königsfamilie bildeten eine Schleuse. Ericana hatte einen Mann am Empfang positioniert, der uns an der langen Schlange der Menschen, welche für die Sicherheitskontrolle anstanden, vorbeischleuste und uns über den Platz hin zu einem Zelt führte, in dem lauter blonde, weiße junge Frauen saßen. Wir fanden es richtig lustig zu den Weißen ins Zelt gesetzt zu werden. Wer sie waren und woher genau sie kamen, haben wir nicht geschafft herauszufinden. Sie hatten allerdings eine ältere Frau bei sich die Wollsocken gestrickt hat und sprachen irgendeine nordische Sprache. Anton tippte Norwegen.

    Zuerst traf der Vizepräsident Ugandas ein, es wurde viel geklatscht und gejubelt. Anschließend wurde unter noch mehr Geklatsche und Gejubele König (auf Luganda Omusinga) Charles Wesley Mumbere Irema-Ngoma in einem Bötchen hereingetragen. Seine Frau lief hinterher. Die zwei machten eine Runde um den Platz, begrüßten Alle wichtigen Menschen und setzten sich dann auf die Tribüne. Wir bekamen keine Gelegenheit den einstudierten Smalltalk zu führen :(
    Nachdem der König sich gesetzt hatte, verließen uns unsere weißen Schwestern. Kurz danach wurden zwei Business Männer aus Kairo zum Zelt geführt, die Anton sofort in ein Gespräch verwickelten und uns zu sich nach Hause einluden.

    Nach 3h offizieller Reden, riefen wir Ericana an und verabredeten uns mit ihm am Empfang. Auf dem Weg dorthin trafen wir durch Zufall einen der Torwächter von Give a Goat in der Menge. Zudem kamen einige Kinder zu uns, kuschelten sich an unsere Beine und nahmen unsere Hände. Total süß eigentlich, aber kurz danach wurden wir nach Geld gefragt :(
    Mit Ericana machten wir noch einen Abstecher zu den heißen Quellen Kaseses, denen heilende Wirkungen zugesprochen werden. Für uns wurde die Quelle geöffnet und uns wurde angeboten das Wasser zu berühren. Angestellte nahmen unsere Hände und massierten und putzen unsere Hände im überraschend warmen Wasser. Als uns jedoch penetrant vorgeschlagen wurde, wir sollten auch unser Gesicht waschen, wehrten wir dann doch ab. Wir hatten keine extra Sonnencreme dabei und die Sonne heute war sehr Strahlungsintensiv, wir hätten ziemlich schnell einen Sonnenbrand bekommen. Und scharf waren wir auch nicht unbedingt drauf, auch wenns lieb gemeint war.

    Nach einem kleinen Zwischenstopp im Supermarkt, in dem wir hungrig wie wir waren, sehr verantwortungsvoll Muffins, Kuchen und Kekse kauften, ging es wieder zurück zu Kasese Give a Goat, um die vielen Eindrücke zu verarbeiten und dem Smalltalk nachzutrauern.
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