• Kohlrouladen und das große Buddeln

    20.–22. okt. 2024, Uganda ⋅ ⛅ 28 °C

    Den Sonntag wollten wir ruhig gestalten, nach den letzten 2 Tagen Action.
    Während Luisa nötige Wäsche wusch bereitete Anton Kohlrouladen zu, um ein wenig Abwechslung in den Reis mit Tomatensoße, Süßkartoffeln und angebratenem Kohl Alltag zu bringen.

    Gegen Nachmittag fing es laut an zu Donnern und ein wares Blitzspektakel über den gesammten Himmel hinweg begann. Mit dem einsetzenden Regen gingen wir nach draußen und schauten uns den Himmel begeistert an. Anton kam mit einem kleinen Jungen ins Gespräch der Unterschlupf unter unserer Veranda suchte. Bewaffnet mit Regenjacke, Gummistiefeln und Handy besah sich Luisa währenddessen noch einmal diverse Problemstellen die sich erst mit dem Regen zeigen.

    Als es langsam dunkel wurde und der Regen aufhörte, kam Ericana uns unter der Veranda besuchen und erzählte uns über diverse Reiseziele im Umkreis die er sich gerne mit uns anschauen würde. Er weiß dass wir Studierende sind und daher ein limitiertes Budget haben. Er schlug uns einige gebührenfreie Straßen vor, die man im Queen Elizabeth Nationalpark nehmen um diverse Tiere anschauen könnte, sowie die Besichtigung einiger Wasserfälle im Umkreis und eine mehrtägige Schneewanderung im Gebirge nebenan (letzteres hört sich ziemlich krass an. Wir glauben eher nicht, dass wir uns da sehen). Wir fanden es total nett, dass es ihm so wichtig war uns die Umgebung zu zeigen und anscheinend nichts dafür im Gegenzug erwartete.
    Er trug ein T-Shirt mit der Aufschrift: "Indigenous knowledge for climate action." Darüber fragten wir ihn ein wenig aus und erfuhren von Kultur, Totemtieren, Heilpflanzen und funktionellen Pflanzen.

    Für den Montag war ein Recherche- und Planungstag eingeplant. Am Morgen hatten wir unseren ersten Online Englischkurs für Englisch im akademischen Bereich, welcher sehr viel Spaß macht! Es war tatsächlich mal ganz angenehm wieder Menschen im Unikontext kennenzulernen und ein anderes Englisch zu hören.

    Gegen Mittag kam Robert (Farmmanager) zu uns und meinte, dass noch diesen Abend und am nächsten Morgen schon mit den ersten Erdarbeiten für die Mago Bewässerung begonnen werden sollte. Wir setzten uns etwas gehetzt an unseren Tisch und versuchten alles fertig zu planen, von dem wir dachten wir hätten noch mindestens eine Woche Zeit. Wir schauten uns die Bewässerungsgräben an, ihre Verbindung miteinander und wie man z.B das Problem lösen könnte, dass das Wasser den Mangobaum vielleicht doch nicht erreichen könnte. Robert schaute vor Feierabend noch kurz vorbei und schien sehr zufrieden mit der Planung zu sein. Wir hofften einfach nur, dass wir nichts wichtiges vergessen hatten.

    Abends nach dem Essen, entschieden wir uns, Luisas Haare zu schneiden. Wir duschen hier mit kaltem Wasser, weshalb sich ausgiebig lange Duschen nicht sehr anbieten. Mit dem Kürzen von Luisas Haaren kann ein ungewollt längeres Duschen somit umgangen werden. Wir finden Anton, hat einen sehr guten Job gemacht💪

    Am Dienstag sollten die Erdarbeiten um 8 Uhr beginnen, angefangen wurde, mit dem Aufbrechen der Erde neben dem Guesthaus, um ein Wasserrohr, dass das Regenwasser vom Dach auf die Straße leitet umzulegen und Richtung Mango Plantagen zu führen. Deshalb wurden drei externe Arbeiter engagiert, die den gesamten Tag bei hoher Luftfeuchtigkeit und praller Sonne, die harte Erde lockerten und Gräben buddelten.
    Es war faszinierend und aufregend einer Planung, die wir gemacht hatten, bei der Umsetzung zuzusehen. Aber auch die vergleichsweise kurze Planungszeit und schnelle Reaktion auf die Pläne war neu für uns. Nach dem ersten Arbeitstag und guten Fortschritten der Arbeiter, waren wir dementsprechend sehr glücklich.

    Am Mittag wurden wir von Dezanji (Buchhalterin) zum Essen mit den Mitarbeiter*innen eingeladen. Es war ein Mitarbeiter Meeting angesetzt und dem Anlass entsprechend wurde etwas gekocht, bei dem wir auch mitessen konnten: Brauner Reis mit Tomaten und Zwiebeln, angebratener Kohl, Süßkartoffeln und einer Bohnen Tomatensoße mit kleinen grünen Auberginen die die Soße etwas bitter machten, aber wirklich gut alles!
    Währenddessen quatschten wir mit Noorah (ehrenamtliche Mitarbeiterin und Begleiterin des Projekts seit über 13 Jahren) über die Organisation und was sich im Laufe der Jahre hier alles getan hatte. Er war total spannend, von ihr von den Anfängen des Projekts und den Auf und Abs zu hören. Für Sonntag lud sie uns auch gleich noch zu ihr nach Hause ein. Sie wollte mit uns in die Kirche gehen und dass wir ihre Kinder kennenlernen.

    Nach dem Mittagessen, auch weil Robert meinte, dass wir momentan nicht mehr groß helfen könnten, gingen wir wieder ins Gästehaus um weiter zu recherchieren. Dieses Mal setzten wir uns damit auseinander, wie man mit überschüssigem Wasser in einem Feld, das am Hang liegt, umgeht, um eine Erosion des Oberbodens auszuschließen.

    P.S. Wir haben erst jetzt gesehen das es unseren Projektbegehungstag (16.10.) nicht hochgeladen hatte. Ist jetzt aber auch online :)
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