• Die Kororo Wasserfälle

    December 8, 2024 in Uganda ⋅ ⛅ 25 °C

    Am Sonntag trafen wir uns mit Ericana (dem Lehrer, der uns zu den Feierlichkeiten um den König vor 2 Monaten eingeladen hatte) um 12 Uhr unten am Tor.
    Er hatte ein Boda gemietet und wollte mit uns eine Tour zu den Kororo Wasserfällen in der Nähe machen.

    Allein der Weg hin war schon sehr schön!
    Es wurde immer hügeliger und man bekam das Gefühl, dass es auch immer grüner und die Natur wilder wurde.

    Nach circa einer halben Stunde Fahrt hielten wir in einem kleinen Ort, wo wir schon von unsere Guides erwartetet wurden. Uns wurde je ein Wanderstock (wirklich gute, was sich im Laufe der Wanderung herausstellen sollte) aus Eukalyptus angeboten und dann ging es bereits einen Hügel hoch. Auf dem Weg wurden wir über vieles ausgefragt: wie man in Deutschland baut, was für Materialien wir benutzen, ob Bananen und Mangos bei uns wachsen und welche Nutzpflanzen wir haben. Es war sehr interessant sich mit ihnen über traditionelles Bauen aus Schilf und Bananenblättern zu unterhalten.

    Unser erstes Ziel war eine Höhle, die auch "resting cave" genannt wurde. Zu ihr fanden schon vor vielen Hundert Jahren Menschen ihren Weg, die Probleme hatten, wie ein Streit in der Familie oder Konflikte im Dorf. In der Höhle fand man Zuflucht und Ruhe um sich mit einem selbstgebrautem Bier und einer Pfeife hinzusetzen und über alles nachzudenken.

    Weiter ging es durch einen Fluss und die Wanderung bekam einen Hauch Abenteuer. Da es keine Brücke gab, mussten wir unsere Schuhe ausziehen und Hosen hochkrempeln und wurden dann an beiden Händen durch den Fluss geführt. Überhaupt waren die Guides sehr um unsere Sicherheit bemüht und wiesen uns an jeder steilen oder rutschigen Stelle darauf hin aufzupassen und den Stock fester zu halten (Anmerkung von Luisa: es gab sehr viele steile und rutschige Stellen)
    Anschließend stiegen wir entlang einer Felswand einen Hang hoch und befanden uns an einer Stelle, wo der Fels sich etwas zurückzog. Dieser Ort, wurde uns erzählt, war ganz lange Zeit ein heiliger Ort, der Treffpunkt aller Clanchefs und Familienoberhäupter, um sich über Belange der Gemeinschaft zu beraten. Die Clans haben auch Totemtiere: Ericana und einer der Guides haben den Leoparden, die anderen zwei Guides den Büffel.

    Danach liefen wir den Weg wieder zurück: den Hang runter, durch den Fluss, ein paar Kilometer durch die Bananen und Kaffee Plantagen eine neue Abzweigung nehmend.
    Nach einer Stunde erreichten wir ein traditionell gebautes zweistöckigen Häuschen.
    Wir wurden gebeten drinnen Platz zu nehmen.

    Uns wurde vieles über indigenes Wissen zur Pflanzennutzung erzählt, nicht nur um die den Klimawandel begleitenden Extremwetterereignisse zu managen, sondern auch Heilpflanzen und Wunderpflanzen.
    Bevor es nun zu den Kororo Falls gehen sollte wurde uns noch von dem Mann namens Kororo erzählt, der wegen seiner Weigerung sich dem damaligen gierigen König zu unterstellen, bei einer Zeremonie um seine Schuld festzustellen in den Wasserfall fiel.

    Wir waren überwältigt von den Geschichten und des Wissens, welche die Organisation sammelte um die Natur und ihre Magie zu bewahren.
    Diese Magie bekamen wir zu spüren als wir vor dem Wasserfall standen: es war ein wunderschöner Ort!

    Uns wurde anvertraut, dass man davon ausgehe, Gott würde um Rwenzori Gebirge leben. Dementsprechend ist das Wasser welches vom Berg herunter kommt, die Quelle allen Lebens und Heilung.

    Über eine Leiter konnten wir auf den Stein direkt vor dem Wasserfall klettert und waren innerhalb von Minuten Nass vom Wasser. Wir hätten auch in dem natürlichen Pool baden können, doch wir waren einerseits nicht darauf vorbereitet gewesen und andererseits wäre es auch zu kalt geworden.

    Die Guides schenkten uns zum Abschied noch eine Flasche Honig und wünschten uns ein gesundes neues Jahr.
    Erst am Ende fanden wir heraus, dass die 4 Stunden Führung völlig ehrenamtlich gewesen waren.

    Auf dem Rückweg zu Give a Goat machten wir einen Abstecher in eine Bar und ließen den Abend mit einem Guinness und einem Smirnhoff ausklingen. Es waren beides von Ericana empfohlene Getränke, die wir wegen anderer Aussprache der Namen nicht als solche erkannt hatten :) der Gedanke war eigentlich etwas zu trinken, was man hier so trinkt, typisch ugandisch vielleicht.
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