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  • Day 6

    Tief hinab und noch höher hinaus!

    September 5, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 28 °C

    Gestern war wirklich unglaublich!
    Nach einer super entspannenden Nacht in meiner süßen Pousada ging es früh los über eine extrem bucklige Straße zur Lapa Doce Höhle. Ich war ein bisschen skeptisch, da ich es eher nicht so mag unter der Erde zu sein und ich dachte eine Höhle könne nie so faszinierend sein wie die Aussicht von einem Berg. Ich hab mich getäuscht!
    Zunächst gingen wir oberirdisch zu einem Aussichtspunkt von wo wir die Höhle von oben betrachten konnten. Dann kraxelten wir 15min Steinblöcke, die zur Treppe arrangiert waren, hinunter bis wir vor dem Eingang der Höhle standen. Die Lapa Doce Höhle befindet sich 74m unter der Erde. Der Weg, den wir in der Höhle gegangen sind, ist ca. 900m lang und führt zu einem anderen Ausgang. Ein anderer Weg, der bis jetzt noch gesperrt ist, hat eine Länge von 4km und führt zu einem unterirdischen See, in dem man sogar tauchen kann!
    Mit Taschenlampen bewaffnet, betraten wir die Höhle, die vor Tausenden von Jahren durch unterirdisch fließendes Wasser ausgehöhlt wurde. Über die Jahre haben sich beeindruckende Stalaktiten und Stalakmiten gebildet. Viele von ihnen haben interessante Namen nach ihrer Form, z.B sahen wir einen Engel, den ET-Finger und einen Dinosaurier. Enrique erklärte uns viel über die Entstehung der Höhle und welche Minerale hier zu finden sind. Ich habe mich sehr klein gefühlt, diese Gesteinsmassen waren ehrfurchtgebietend. Zwischendrin machten wir unsere Taschenlampen aus und genossen für eine Minute die vollständige Dunkelheit und Stille.
    Wieder im Sonnenlicht konnten wir frische Säfte vom den regionalen Früchten und Minikokosnüsse kaufen.
    Die haben die Größe von Mandeln, aber schmecken wie die großen. Dann gab es ein Mittagsbuffet im Restaurant, wo man tatsächlich Kaktus essen konnte. War interessant, aber nicht ganz mein Geschmack.

    Im Anschluss führte uns der Weg zu einem Wasserfall mit dem einladenden Namen Devil's Pool. Um zu dem Wasserfall zu gelangen, hatten wir erneutes kraxeln über Steine vor uns. Für Leute, die nicht gut zu Fuß sind, ist dieser gar nicht zu erreichen. Aber die Kletterpartie lohnte sich! Der Wasserfall war atemberaubend! In den Bäumen tummelten sich die brasilianischen Eichhörnchen, kleine Äffchen, die auf Essen von den Besuchern hofften. Enrique schwamm mit uns in den Wasserfall. Was für eine Erfahrung. Ich saß auf einem Felsen und das Wasser prasselte mit all seiner Macht auf mich herunter, ein unglaubliches Gefühl! Dann sind wir noch hinter den Wasserfall geschwommen. Dort saßen wir in einer Grotte und konnten dem Wasser zu schauen. Ich bin dann sogar noch durch den Wasserfall hindurch geschwommen. Unbeschreiblich, die ganze Situation hat mich total begeistert! Kurz hatte ich dann noch Zeit mich auf einem warmen Stein von der Sonne trocknen zu lassen.
    Der letzte Stopp auf unserer Reise war der Pau Inácio, der hohe Berg, den wir von der Straße aus schon gesehen hatten. Hier war der Aufstieg relativ leicht, den man konnte mit dem Auto sehr hoch fahren. Die Aussicht war der Hammer! Ich hab mich gefühlt, als könnte ich die ganze Welt sehen. Wunderschön, aber auch echt angsteinflößend. Auf dem Bild sitze ich übrigens nicht ganz an der Kante, keine Angst. Dann haben wir uns natürlich noch den Sonnenuntergang angeguckt. Großartig!
    Später ging es dann zurück in Lençois noch in ein Restaurant, wo ich Moqueca vegana gegessen habe. Moqueca ist ursprünglich ein Fischeintopf mit verschiedenem Gemüse in Kokosmilch. Hier wurde es mit Maniok und Kochbanane zubereitet. Das war richtig gut nach so einem Tag.
    Nach dem Essen zeigte mir Enrique noch für ein Bier eine kleine Bar, in der eine Band live Forró spielten. Total schön, die Leute konnten alle richtig gut dazu tanzen. Eine wirklich angenehme Atmosphäre. Ich war allerdings zu müde, um lange zu bleiben, deshalb ging es nach dem Bier schon ins langersehnte Bett.
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