Satellite
Show on map
  • Day 9

    Eine abenteuerliche Reise

    September 8, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 24 °C

    Nachdem ich vorgestern gestresst vom Nachtbus und der nicht englisch sprechenden Rezeptionistin, den Abend in meinem Zimmer verbracht hatte, riss ich mich gestern zusammen. Ich hatte den Tag geplant und wusste was zu tun war, jetzt musste nur noch alles klappen. Ich begann den Tag mit einem ganz guten Frühstück in meiner Pousada, dann ging ich ins Zentrum zur Bank, um ein wenig Bargeld abzuholen. Hier kann man zwar sogar winzigste Beträge mit Karte bezahlen, aber da mein nächstes Ziel eine kleine noch nicht so touristisch erschlossene Insel ist, wollte ich sicher gehen. Ich hatte Glück! Ich konnte dort tatsächlich das erste Mal seit meinem Aufenthalt kostenlos Geld abheben. Perfekt, jetzt fehlte nur noch eine Überfahrt nach Boipeba, der nächsten Insel. Es war ca 10Uhr und da ich um 12Uhr spätestens auschecken musste, plante ich auch den Transfer für ca 12Uhr zu buchen.
    In dem kleinen Touristentransferbüro kommunizierte ich mit der jungen Frau größtenteils über Google Übersetzer auf ihrem Handy. Etwas mühsam, aber hat ja funktioniert. Einigermaßen jedenfalls, denn sie schlug mir dauernd nur Fahrten vor, die in 10min starten sollten, ich hatte meine Sachen aber noch gar nicht gepackt... Naja, dachte ich, dann eben so. Sprintete in mein Zimmer schmiss meine Sachen in den Rucksack und schaffte es mit 3min Verspätung zum Treffpunkt zu kommen. Dort warteten schon ein paar andere, die anscheinend ebenfalls transportiert werden sollten. Der Fahrer führte uns zu einem dicken Jeep mit Sitzen auf der Ladefläche. Ohne Anschnaller natürlich. Das war ja was für mich, denn dann ging es 2 Stunden lang komplett offroad durch das Hinterland der Insel. Wir auf der Ladefläche wurden ordentlich durchgeschüttelt. Ich dachte ich wäre mittlerweile bucklige Straßen gewöhnt, aber das hier war nochmal ne Stufe härter. Das eine englischsprachige Mädchen und ich waren uns einig: another adventure...
    Schließlich lud mich der Fahrer am südlichen Ende der Insel ab, von dort konnte man schon Boipeba sehen. Mit einem Holzboot wurde ich also 5min über den Flussarm gefahren, wo am Strand schon die "Taxifahrer" warteten. Morro de Sao Paolo und Boipeba sind autofreie Inseln. Es hat sich eingebürgert, dass die Einheimischen sich ein bisschen Geld dazu verdienen können, indem sie den Touristen das Gepäck auf Schubkarren zu ihrer Unterkunft bringen bzw hier auf Boipeba einfach tragen.
    Morro de Sao Paolo, also die Insel auf der ich vorher war, ist eine richtige Partyinsel. Am Strand stehen überall Buden, an denen man Caipirinhas kaufen kann und Promoter von Clubs drücken einem Rabattcoupons in die Hand, damit man zur Party kommt. Da hatte ich vorgestern so gar keine Lust drauf. Boipeba gefällt mir da schon wesentlich besser! Hier leben hauptsächlich die Einheimischen und der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen. Sehr entspannend, hier auf dieser Paradiesinsel kann man wirklich die Seele baumeln lassen. Gestern war das Wetter hier leider eher grau und wolkig, aber zumindest besser als auf Morro, wo es die ganze Zeit nur geregnet hat.
    Als ich gestern gegen Mittag also bei meiner Pousada ankam, wurde ich strahlend von Daniela empfangen. Mein Zimmer ist eigentlich ein kleines Chalet, also eine kleine Hütte mit einem großen Bett, Badezimmer und kleiner Terasse mit Hängematte. Super süß! Daniela ist auch super nett, ihr Großvater kommt aus München, aber sie spricht leider kein deutsch. Dafür kommunizieren mit einer Mischung aus Portugiesisch und Englisch. Eine gute Möglichkeit für mich entspannt an meinen Sprachkenntnissen zu arbeiten.
    Nach ich mich ein bisschen eingerichtet hatte, meldete sich der Hunger grollend zu Wort. Also machte ich mich auf den Weg, die Stadt ein wenig zu erkunden. Ich hatte mir bei Google Maps vorher ein Veganer freundliches Restaurant herausgesucht und verbrachte bestimmt 1,5h damit dieses in der winzigen Stadt zu suchen. Irgendwann wurde es mir zu blöd. Ich setzte mich in ein winziges Restaurant und bestellte das leckere Moqueca com Banana. Die Portion war riesig. Ein Schälchen Reis, eine Schale mit den typischen Bohnen und das Moqueca, das in einer heißen Steinschüssel serviert wurde, sodass es noch richtig spritzte, als es auf den Tisch kam. Richtig lecker!
    Vollgefuttert erkundete ich noch ein bisschen den Strand und sammelte hübsche Muscheln. Später setzte ich mich noch an die Plastiktische einer Strandbar und trank eine leckere frische Kokosnuss. Die werde ich wirklich vermissen.

    Gegen 18uhr war ich wieder in meinem Zimmer und bemerkte, musste ja so kommen, dass ich mein Ladekabel in der Pousada in Morro de Sao Paolo vergessen hatte. Deshalb hab ich gestern auch meine 20% Akku gespart und schreibe erst heute.
    Eventuell kommen noch die Mädchen aus Isreal hierher, das wäre echt cool.

    Heute morgen weckten mich die Vögel vor dem Fenster. Nach einer Dusche gabes Frühstück um 8:30uhr. Das war glaube ich das beste Frühstück, was ich bisher hatte! Es gab eine riesige Smoothiebowl mit Knuspermüsli, geröstetes Brot, Wassermelone, gebratene Kartoffeln, Cracker und dazu eine in Bananenblätter eingewickelte Paste. Keine Ahnung was das war, aber es hat total gut geschmeckt. Außerdem gab es noch Tee aus Rosen und zum süßen ein bisschen Ananassirup.
    So saß ich also auf meiner Veranda in der Morgensonne, von weitem war leise Musik zu hören, zwischendrin das Schnauben eines Pferdes. Wundervoll. Ich bin sehr glücklich über meine Entscheidung drei Nächte hier zu verbringen!

    Vorhin habe ich ein neues Ladekabel gekauft in einem winzigen Shop am Hafen. Mein Handy lädt jetzt, während ich schreibe und gleich werde ich die Strände der Insel erkunden! Heute ist das Wetter auch Top, also werde ich bestimmt auch ein bisschen baden können.
    Read more