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  • Day 124

    Fraser Island Teil 1

    February 20, 2020 in Australia ⋅ ☀️ 32 °C

    Fraser Island - Unser dreitägiges Camping Abenteuer auf einer Sandinsel, ohne laufendes Wasser und ohne Mobilfunknetz, mit Dixie Toiletten und einem Zahnputzspuckeimer:
     
    Teil 1
     
    Unser Wecker klingelte um halb fünf Uhr früh. Obwohl unser Bus „erst“ um halb 7 Uhr starten sollte.  Da wir unser gemischtes Hostel Zimmer mit ungefähr 15 weiteren Leuten geteilt haben und wir alle gemeinsam nur eine Toilette und zwei Duschen besaßen, gingen wir davon aus, dass sich am Morgen der Abfahrt alle um eine Dusche ringen würden und wir wollten die ersten sein, damit wir nicht in Zeitnot geraten würden. Die nächsten drei Tage müssten wir nämlich ohne Duschen auskommen. Wir wollten also unsere Chance nutzen und wenigstens am ersten Tag frisch geduscht sein.

    Als wir aufstanden, schliefen um uns herum noch alle. Als wir fertig geduscht waren, war immer noch niemand aus dem Bett gekommen.
    Als nächstes beschlossen wir zu frühstücken. Vor der geschlossenen Küchentür hing jedoch ein Schild, welches uns darauf hinwies, dass die Küche erst ‪um 6 Uhr morgens‬ öffnen würde.

    Letztendlich machten wir noch einen Spaziergang und verließen trotz unserer anfänglichen Pünktlichkeit als letztes das Hostel Zimmer. Lag aber eindeutig an der blöden Küche…wir brauchen nun mal Zeit für unser Frühstück 🙄.

    Beim Auschecken mussten wir aber sowieso anstehen, weshalb wir schlussendlich pünktlich mit den anderen im Bus saßen. Vor uns lag eine circa zweistündige Fahrt und wir hatten statt unseres Backpacks diesmal nur einen kleineren Rucksack mitnehmen dürfen. Sollte für die nächsten drei Tage aber ausreichen.

    Nebenbei erwähnt ist Fraser Island die größte Sandinsel der Welt und nicht wirklich von Menschen bewohnt. Tiere gibt es dort anscheinend zu Genüge, wie uns erzählt wurde…

    In Rainbow Beach angekommen, lernten wir unsere Truppe (ungefähr 24 Leute, 50% davon aus Schottland oder Irland, 40 % kamen aus Deutschland und die restlichen 10% setzten sich aus Dänen, Schweden, Österreichern oder Engländern zusammen) und unseren Tour Guide Alex (endlich mal Australier) kennen.

    Insgesamt gab es vier Autos, besser gesagt Jeeps, auf die wir aufgeteilt wurden. Wir saßen zusammen mit vier anderen (deutschen) Mädchen und unserem Tour Guide im ersten Auto. Um selbst Auto fahren zu dürfen, musste man einen internationalen Führerschein besitzen und mindestens 21 Jahre alt sein, deshalb konnte aus unserem Auto sowieso nur Alex fahren.

    Bevor es auf die Fähre ging, die uns letztendlich auf Fraser Island bringen sollte, hieß es erst einmal einkaufen. Obwohl wir uns mit vier Liter „Goon“ und Sprite zum Verdünnen ausrüsteten, waren wir im Vergleich zu unseren Reisekompanen eher auf der sparsameren Seite. „Goon“ ist australischer billig Wein, den man aus einer Tüte rausdrückt und der dementsprechend ungenießbar schmeckt (daher auch die Sprite) 😂.

    Das eigentliche Abenteuer begann allerdings nachdem wir die Fähre verließen und auf einer aus Sand bestehenden Autobahn strandeten. Fahren auf Sand ist komplett anders als auf der Straße, so viel steht fest. Im Auto wurde man hin und her geschleudert, während unser Tour Guide sich mit den anderen drei Autos über Walki Talkis verständigte und ihnen Fahrtipps gab. Jedes Auto hatte übrigens seine eigene Nummer. Auto vier durfte daher niemals Auto drei überholen und so weiter. Alle blieben also immer in derselben Reihenfolge und fuhren brav unserem Auto hinterher.

    Unser erster Stopp war quasi die Sandwüste, zumindest sah es so aus. Es war unglaublich heiß und weit und breit war nur Sand zu sehen. Unsere Wanderung endete jedoch an einem sehr besonderen Ort, dem „Lake Wabby“. Es handelt sich hierbei um einen wunderschönen, dunkelgrünen Süßwassersee der direkt an die Sanddühne grenzt.
    Das Wasser war angenehm und kühlend, was wir nach unserer Wanderung durch die pralle Sonne eindeutig gebraucht hatten. Hier gab es auch die kleinen Fische, die einem die Hornhaut von den Füßen knabbern.😂
    Wir nutzten hier außerdem die Zeit unsere Gruppe besser kennenzulernen und freundeten uns unter anderem vor allem mit Livia und Sophia an. Die Schotten, Irren und Engländer waren zwar alle sehr nett und witzig, blieben aber die meiste Zeit unter sich.

    Am späten Nachmittag sahen wir erstmals unser Camp. Es bestand aus mehreren kleinen Zweierzelten und einem größeren, offenen Gemeinschaftszelt, das mit Tischen und Bänken ausgestattet war. Außerdem gab es noch zwei Dixie Toiletten und einen Eimer, in den wir nach dem Zähneputzen unseren Zahnpasta Schaum spucken sollten. (Am besten man machte die Augen zu, während man dort reinspuckte, denn er wurde in den ganzen drei Tagen nicht einmal geleert und von allen genutzt…). Zahnpasta lockt nämlich Dingos an und kann für Baby Dingos tödlich enden, wenn sie sie fressen wollen...daher konnten wir es nicht irgendwo auf den Boden spucken.
    Das Camp war zudem elektrisch eingezäunt, weil es Dingos im Generellen abhalten sollte. Auch wenn sie total harmlos aussehen, will man ihnen lieber nicht über den Weg laufen.

    Am Abend wurde dann der Goon ausgepackt und ein paar Trinkspiele gespielt.
    Gegen Mitternacht beschlossen wir jedoch schlafen zu gehen, da das Frühstück auf ‪6 Uhr morgens‬ angesetzt war…
     
    Fortsetzung folgt 😊
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