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  • Day 16

    Sossusvlei

    November 3, 2017 in Namibia ⋅ 🌙 -1 °C

    Mirka schreibt:
    Um 5Uhr hats geklingelt, der blöde Wecker! Aber heute hatten wir wieder grosses Programm vor uns und wir wollten keinen Stress. 5:45 beim Frühstück waren wir ganz alleine, alle andern sind 5:30 abgefahren nach Sossusvlei. Bei uns gings dann etwa um 6:45 los, da war die Sonne schon da. Wir erwarteten riesen Menschenmengen und Anstehen am Eingang vom Park, aber nichts ist eingetroffen. Sogar bei der 60km Teerstrasse kamen uns im Verhältnis nur wenige in die Quere! Wir kamen zu dem Parkplatz wo es für uns hiess Luft aus den Reifen zu lassen. Andy hat überall noch 1Bar Luftdruck drin gelassen und sich dann physisch und psychisch auf die nächsten 4-5Km Tiefsand vorbereitet. Wir haben den 4x4 LOW eingestellt und das ESP ausgestellt. Dann raste Andy schon los und das Auto piepste unentwegt... ich intervenierte noch das da sicher was nicht stimmt, aber da waren wir schon auf dem Tiefsand und jetzt mussten wir da einfach durch. Das ist keine Strasse da sind einfach Spuren im Sand denen man einfach folgt, links/rechts fahren ist hier auch egal, einfach schauen das man nicht mit jemandem kollidiert. Wir sind auf der anderen Seite gut angekommen, obwohl es uns teils recht geschüttelt und hin und her geschleudert hat.
    Beim aussteigen und Rucksack bereitmachen hat uns ein Fahrer einer Lodge angesprochen der auf seine Gäste warten musste. Er wollte wissen wo wir hinwollen, naja, eigentlich wussten wir es noch gar nicht. Wir hatten besprochen das spontan vor Ort zu entscheiden, da wir die Menschenmassen nicht einschätzen konnten. Er hat uns dann ein paar Tipps gegeben die wir ganz gut fanden und somit war die Entscheidung sofort gefällt. Wir bedankten uns und los ging der Sandspaziergang auf Big Daddy (eben gemäss einheimischem Tipp) - die höchste Sanddüne der Welt! Irgendwie hatte ich die letzten Tage grundsätzlich genug Sand in den Schuhen und auf dem Sand gehen ist auch eine Wissenschaft für sich. Aber wir haben dem getrotzt und rauf auf die Düne! Ich durfte nie nach oben schauen, man sah einfach den Weg in den Himmel steigen, der nie endet („sandway“ to heaven)!! Oben angekommen hatte ich meega Freude und es war nicht so schlimm anstrengend wie befürchtet. Irgendwie kann man es hier einfach nie einschätzen mit der Hitze etc. Pflichtprogramm, Aussicht geniessen, Foto machen und dann wieder runter Richtung Death Vlei. Yeah am Anfang machten wir noch Fotos, Videos beim runtersliden und irgendwann ging das ganze doch in die Knie, und auch dieser Weg wollte nicht enden, hihi. Danach mussten wir unsere Schuhe ausleeren, das war wie eine Sanduhr!!
    Weiter gings auf dem marmorierten Boden vom Death Vlei der ganz weiss war. In diesem Kessel staute sich die Hitze extrem. Bekannt für dieses Vlei sind die abgestorbenen Bäume, das Farbenspiel ist hier auch sehr überwältigend. Zwischen Death Vlei und Parkplatz lag wieder Sand und man merkt das man nur schleppend vorwärtskommt. Nein, jetzt hatte ich also ehrlich genug vom Sand! Vom Parkplatz konnte man noch einen kleinen Weg zum Namensgeber Sossusvlei machen die bei Big Mama (Düne, kleiner als Big Daddy) liegt. Der Weg war auch mit Tiefsand - dieses Mal piepste nichts und das ESP war aus. Andy fuhr los und am anderen Ende kamen wir auch an, rasch Fotostopp - mehr wollte ich nicht mehr.
    Dann fragte ich ob ich das kleine Stück weg zum Parkplatz zurück durch den Tiefsand probieren darf. Klar, ich bekam Instruktionen, nie bremsen, nie schalten, nicht anhalten, immer stetiges Tempo zwischen 30-40km/h - ok - na dann los! Komisches lenken im tiefen Sand aber wir kamen heil auf dem Parkplatz an und dann hiess es, dann kannst ja auch gleich ganz zurückfahren. ääh... ok... na dann, tief durchatmen und die nächsten ca. 5km Tiefsand in Angriff nehmen. Zwischendurch gab’s Kommandos - schneller - links - mehr rechts - Achtung Gegenverkehr. Dazwischen haben wir noch ein Auto gesehen das stecken geblieben ist. Yuhui und mir kam die Strecke ewig vor, aber ich habe es geschafft, ohne stecken zu bleiben. So und jetzt an einem schattigen Platz die Reifen wieder auf 2.1Bar füllen. Nebenan waren lange Tische aufgestellt und da wurde gegessen. Wir packten den Kompressor aus, stellten das Auto an im Leerlauf und benutzten die Batterie als Stromquelle und schon machte der Kompressor noch mehr Lärm als das Auto. Naja, Reifen füllen, und das x 4 dauert schon einen Moment. Als wir den Kompressor schon fast eingepackt hatten, kam ein Österreicher angelaufen. Er hätte einen platten Reifen ob er diesen Kompressor kurz benutzen dürfte. Na klar, er kam mit dem Duster (kleiner SUV) und beim hinteren Reifen war die Luft draussen. Kompressor angeschlossen, 1.5minuten füllen und auf 2.3bar. Die sagten uns noch was sie alles vor haben heute und ich verstand die Welt nicht mehr. Die wollten tatsächlich mit ihrem Auto (die anderen 3 Reifen sahen sehr abgetragen aus) den Tiefsand fahren obwohl es Shuttles gab. Auf jeden Fall keine 2 Minuten später Stand nochmals jemand neben uns der fragte ob er unser Verbindungsteil vom Kompressor benutzen darf, welche Nationalität die zwei hatten konnten wir nicht eruieren. Egal auch das Teil liehen wir doch aus, Andy und ich mussten lachen (Kompressorverleih wäre dort eine Marktlücke)! Beim Österreicher haben wir dann nochmals den Druck gemessen und der war schon abgefallen auf 1.7bar, somit hiess es Reifenwechseln für ihn, weiss zwar nicht ob sie dann noch all ihre Vorhaben machen konnten, aber egal. Nun alle Verleihteile wieder im Auto und Andy fuhr die Teerstrasse zurück, ich machte einen Powernap nach all diesen Anstrengungen, noch einen Schwenker zur Elim Düne da war ich wieder wach (Elende Schüttelstrasse!!) wo wir Gnus unter dem Baum erblickten. Dann vor dem Ausgang noch das Permit bezahlen, Formular ausfüllen, Quittung anheften und DER Stempel darf natürlich auch hier nicht fehlen! Beim Shop noch 3 Süssgetränke gekauft vom Hause Cola in Variationen die wir noch nie gesehen hatten. Ähm... naja nicht identifizierbare Geschmäcker, komische Farben und sehr süss... wir übergaben den Rest der Wüste (die Dosen natürlich nicht). Heimfahrt in die Lodge, zuerst noch Kaffee und Cookies im Haupthaus, dann ab unter die Dusche im Zimmer. Kameras mussten auch wieder mal gereinigt werden und da es morgen wieder weitergeht, schauen wir welchen Weg wir machen wollen. Die Zeit rast und schon wieder ist Essenszeit, und wir freuen uns sehr darauf, denn hier ist das Essen exzellent! WiFi funktioniert immer noch nicht, die ganze Lodge ist von der Kommunikationswelt abgeschnitten, darum sind auch immer mal wieder Leute von der Telecom Namibia auf dem Dach, hihi. Gute Nacht!
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