• Tag 183 - 192: Weligama I, LK

    Oct 14–23, 2024 in Sri Lanka ⋅ 🌧 27 °C

    Sri Lanka - Ursprünglich sollte dieses Land gar nicht auf unserer Reiseroute auftauchen. Aufgrund der Schlechtwetterfront in Laos und Vietnam dann aber eben doch. Wir haben relativ wenig Wissen über Sri Lanka und sind sehr gespannt, welche Abenteuer hier auf uns warten. 😊
    Unser Reisetag begann in Bangkok schon um drei Uhr in der Früh und kurz vor acht befanden wir uns dann in luftiger Höhe, in Richtung Sri Lanka. Noch direkt am gleichen Tag, wollten wir an die Südküste weiterreisen - nach Weligama. Wir hatten also eine umfangreiche Reise vor uns.
    Da wir unser Reisebudget in Thailand mehr als gesprengt hatten, haben wir uns für die nächsten Wochen ein kleines Sparprogramm auferlegt. Dieses beinhaltete unteranderem, dass wir anstelle vom Taxi auch eher mal auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen.
    Direkt nach unserer Ankunft am Flughafen, und nachdem wir uns den Weg durch die Massen von Taxifahrern gebahn hatten, machten wir uns also zu Fuß auf in Richtung Busbahnhof. Rico war von der Idee allerdings nicht mal halb so sehr angetan wie ich. Die vergangene, viel zu kurze Nacht tat ihr übriges dazu bei. Als es nach wenigen Metern dann auch noch stark zu regnen begann, war die Laune seinerseits dann am absoluten Tiefpunkt angekommen. Schnell suchten wir Schutz unter einem Baum. Kurz darauf hielt ein Tuktuk neben uns und der Fahrer bot an, uns zum Bus zu fahren - kostenlos. Frisch aus Thailand angekommen, waren wir diesem Angebot gegenüber sehr skeptisch. Da muss es doch einen Haken geben! Doch der Mann hielt Wort und setzte uns direkt vor unserem Bus ab. Mit einem netten "Habt eine gute Zeit!" fuhr er winkend davon. Überrascht aber glücklich stiegen wir in den Bus.
    Über zwei Stunden dauerte die Reise zum Bahnhof nach Colombo... es war laut, etwas chaotisch und Ricos Blicke einmalig. Doch die gedrückte Stimmung verflog schon ganz bald wieder ein bisschen. Die Busfahrt an sich war nämlich ganz anders, als alle bisherigen Busfahrten und wird uns sicher lange in Erinnerung bleiben. Der Bus war, von innen wir von außen, kunterbunt, es spielte laute Musik (vermutlich eine Art Volksmusik) und durch die immer offen stehenden Türen sprangen während der Fahrt immer wieder Passagiere rein und raus. Sobald jemand neues dazu kam, flitzte der 'Ticketverkäufer' durch den Bus, um die entsprechenden Geldscheine entgegenzunehmen. Ruckelnd und hupend fuhren wir dann also im trubeligen Bus in Richtung Colombo Fort. Ich fand's total genial und war schwer begeistert von der offenen und freundlichen Mentalität der Menschen.
    Von Colombo aus, ging es dann über drei Stunden weiter mit dem Zug in Richtung Süden. Dieses Mal aber in der ersten Klasse. Alles andere hätte Rico vermutlich zu sehr an den Rand eines drohenden Nervenzusammenbruch getrieben.😅 Es muss allerdings erwähnt werden, dass die erste Klasse in diesen Zügen einen anderen Standart und entsprechend auch einen sehr viel geringeren Preis hat, als wir es aus Deutschland kennen. In Summe beliefen sich unsere Reisekosten vom Flughafen bis nach Weligama auf erschwingliche 12€ pro Person. Und das bei ca. sechs Stunden Reisezeit!
    Als wir endlich in Weligama ankamen, war es bereits dunkel und wir liefen das letzte Stück wieder zu Fuß. Dabei wurden wir von den Locals gefühlt zwei Mal im Kreis geschickt. Sie meinten es nur gut, aber auch dieses Mal waren wir sehr skeptisch und verstand auch nicht so recht, was man uns mitteilen wollte. Aber auch dieses Mal schienen sie es einfach wieder gut zu meinen...
    Kurz drauf hatten wir es dann endlich geschafft. Hallelujah, was für ein langer und anstrengender Tag! Und dennoch haben wir bereits so viele erste Eindrücke gewonnen, dass wir uns auf die kommenden Wochen hier wirklich freuen.
    Wir übernachteten in einem Homestay, also dem Haus von Locals, die zwei freie Zimmer zur Vermietung anboten. Das Schöne an diesen Unterkünften ist, dass wir super nah am Geschehen der einheimischen Familien dran sind und dadurch sehr viel vom Leben der Locals mitbekommen können.
    So wurden wir direkt mit einem leckeren, selbst gekochten Nudelgericht empfangen und vielen kurz darauf müde ins Bett. Nach zwei Nächten trafen wir die Entscheidung, so lange in Weligama zu bleiben, bis unser Freund Mirko aus Deutschland zu uns stoßen würde. Leider hatte sich unsere bisherige Unterkunft als ziemlich schmutzig entpuppt, auch wenn unsere Gastfamilie unfassbar freundlich und fürsorglich war. Das Badezimmer wurde wohl vor nem ganzen Jahrzehnt das letzte Mal geputzt und die uns zur Verfügung stehenden Töpfe waren mit Spinnweben eingehüllt.
    Die nächste Unterkunft war diesbezüglich dann sehr viel besser und auch hier lebten wir wieder mit einer netten Familie in ihrem Haus.
    Hier verbrachten wir dann ein paar entspannte Tage in denen wir viel telefonierten, lange Strandspaziergänge unternahmen und fast jeden Nachmittag zwei Surfbretter am Strand ausliehen, um unsere Surfskills ein wenig zu verbessern. Außerdem erkundeten wir den Ort (dessen Highlight wohl mit Abstand der lange Sandstrand ist) und die verschiedenen Restaurants, sowie die wenigen und aktuell meist noch leeren Bars.
    Der Ort an sich wird wohl nicht unser Lueblingsort werden und erinnert uns mit seinem Stadtbild sehr an Malaysia, aber was solls... Abwarten. Wir wollen schließlich keine voreiligen Schlüsse ziehen.
    Weligama befindet sich aktuell in der Vorbereitung für die anstehende Hauptsaison und so konnte man beobachten, wie beinahe täglich irgendwelche neuen Restaurants, Surfschulen usw. ihre Tore öffneten.
    Was für ein schönes und entspanntes Treiben.
    Immer wieder plauderten wir mit Einheimischen und waren begeistert, wie freundlich diese Menschen sind. Vermutlich sind das die freundlichsten Menschen, die wir auf unserer Reise bisher kennengelernt haben. 🙏
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