Satellite
Show on map
  • Day 3

    Nagasaki 2 - Einflüsse von Außen

    April 12, 2019 in Japan ⋅ 🌙 13 °C

    Was haben Nagasaki, Japan und San José, Costa Rica gemeinsam? Die Fussgängerampeln rufen Kuckuck, wenn man die Straße überqueren kann. Hier mischt sich sogar noch ein anderer Vogel in die Geräuschkulisse, damit man auf keinen Fall die Ampeln verwechselt.
    Wir treffen Schulklassen auf Schulausflug, bestimmt Hundert Schüler, alle identisch von Kopf bis Fuß angezogen, brav in einer Reihe -à la queue leu leu- aufgestellt, und hopp, als der Kuckuck ruft, geht es im Laufschritt (!) auf Anweisung des Lehrers weiter.... Erstaunlich, der Traum eines jeden Lehrers, aber gibt es hier kein pubertäres Aufbäumen gegen die Autorität?
    Wir finden Ruhe im Glover Park, der nach einem Schotten benannt ist. Wir sitzen in der Sonne, es riecht nach Frühling und der Hafen Nagasakis mit seinen riesigen (Kreuzfahrt-)Schiffen liegt uns zu Füßen. Koi-Karpfen schwimmen träge durch angelegte Teiche, kleine Schildkröten recken ihre Köpfchen in die Sonne. Wir flanieren an gepflegten Rabatten und Bäumen vorbei, grüßen Madame Butterfly und Puccini am Wegesrand. Und da man auch in einem Park nicht auf Beschallung verzichten will, hängen die Klänge von „un bel di vedremo“ in der Luft. Jaja, wir werden sehen.
    Weiter gehts zum Tempel Kōfuku-ji, dem ältesten chinesischen Zen-Tempel in Japan, flugs ein Tempelbuch gekauft und eintragen lassen, eine kleine Privatführung... und dann treibt uns unser Guide zur Eile an. Wir haben Mühe mit dem 83jährigen Schritt zu halten!
    Nach den Portugiesen kamen die Holländer nach Japan, durften aber nur auf der Mini-Insel Dejima, vor Nagasaki leben. In der Zwischenzeit liegt diese Insel in der Stadt, so dass sich das Ensemble kleiner, alter holländischer Häuschen an moderne Riesengebäude anschließt. Unser Guide huldigt dem Deutschen Dr. Siebold, das die moderne Medizin nach Japan brachte. Wir waren ob dieser deutschen Errungenschaften ahnungslos, Asche auf unser Haupt.
    Der Tag klingt im All-You-Can-Eat-Restaurant aus, wir futtern uns durch Töpfchen und Schälchen, bis wir satt und glücklich sind.
    Read more