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  • Day 4

    Nagasaki 3 - Treppen und Tempel

    April 13, 2019 in Japan ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute steht der Tag zur freien Verfügung und wir nehmen uns vor, es ruhig angehen zu lassen.... Nach einem Besuch in unserem Konbini, wo wir Getränke aus der Kühltheke und nicht aus der Warmtheke (!) erstehen, machen wir uns auf den Weg. Praktischerweise kann man in Nagasaki fast alles mit der Tram erreichen, alles ist leicht verständlich und das Notwendige auf Englisch ausgeschildert. Unsere Tempeltour startet versehentlich mit einem kleinen, in ein Wohngebiet gequetschten Shinto-Schrein, Yasaka-jinja, zu dem man über eine lange Treppe gelangt. Freundlich werden wir in absoluter Ruhe empfangen. Wir beobachten wie Japaner hier kurz zum Gebet Einkehr finden, bevor sie schnell mit ihrem Alltag fortfahren.
    Um die Ecke finden wir, wieder über Treppen erreichbar, den zweitältesten chinesischen buddhistischen Tempel Sōfuku-ji. Farbenfroh geschmückt, von Fledermäusen gegen böse Geister bewacht, thront hinter einem eigens errichteten Tor, Mazu, die daoistische Schutzgöttin der Seefahrer. Seit dem 17. Jahrhundert wacht sie hier über die Geschicke der Hafenstadt.
    Wir werfen einen kurzen Blick auf die Brillenbrücke, wobei wir anderen asiatischen Touristen bei ihrem Instagram-Moment helfen.
    Der Eingang zu Suwa-jinja wird von einem grauen Torii markiert, das relativ unscheinbar zwischen den Häusern aufragt und in keinster Weise darauf hinweist, dass man gefühlt 1000 krumme Steintreppen erklimmen muss, um zum Schrein zu gelangen. Auch die Treppengeländer sind hier keine wirkliche Hilfe, sie sind einfach zu niedrig angebracht. Endlich oben angelangt dürfen wir eine Verschnaufpause einlegen, denn auf den letzten Stufen vor dem Schrein nimmt eine Hochzeitsgesellschaft feierlich-ernst Aufstellung für‘s offizielle Foto. Und wir sehen zu, ganz die staunenden Touristen. Die relativ weitläufige, friedlich daliegende Anlage ist den Göttern des Kampfes und der Jagd geweiht, heute werden hier auch Autos geweiht.
    Fußläufig entfernt liegt verlassen der Tempel Shōfuku-ji. Auch hier sind wieder einige Treppen zu erklimmen, bevor man den etwas morbiden Charme und die Schlichtheit der verwitterten Holz-Gebäude, des kleinen Friedhofs und des stillen Gärtchens bewundern kann.
    Dagegen nimmt sich der letzte Tempel des Tages wie niederbayrisches Barock im Vergleich zur Romanik aus. Kōshibyō, ein Konfuzius-Schrein, ist bunt und mit vielen Details reich verziert. Im Innenhof stehen die 72 Konfuzius-Schüler in Reih und Glied. Aber immerhin ist er ebenerdig ohne Treppen zugänglich!
    Der Tag klingt auf dem Berg Inasayama aus, den wir bequem per Seilbahn erreichen. Nach spektakulärem Sonnenuntergang breitet sich die Bucht von Nagasakis glitzernd vor uns aus.
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