• Temple Machay (4.700m)

    30 marca, Ekwador ⋅ ☁️ -1 °C

    Das war ein verrückter Tag! Es ging schon gut los: als ich aufstand, schlief hier noch alles. Es war ja Sonntag und ich hatte keine Zeit fürs Frühstück ausgemacht. Also suchte ich mir auf dem Weg zum Busbahnhof was zu Essen.
    Mein Plan für heute war, den nächsten Bus zum Chimborazo zu nehmen und von der Strasse aus zu einer Höhle am Chimborazo aufzusteigen.

    Das Problem ergab sich aus dem Nichtvorhandensein von Fahrplänen und meinen mangelnden Spanischkenntnissen. Ich versuchte es mit Google translate und kriegte schon mal den Bahnsteig raus, aber nicht, wann hier was abfährt. Einer erzählte mir was von morgen 9h und ein anderer verwies mich an einen Schalter, der aber geschlossen hatte...
    Etwas frustriert gab ich auf und versuchte es mit UBER. Als nach 3 Anläufen immernoch kein Auto auffindbar war, fragte ich einen Taxifahrer, was die Fahrt kosten würde : 30$. Das war mir definitiv zu viel.

    Ich ging wieder in den Bahnhof und dann ging alles ganz schnell. Jedenfalls sass ich in einem Bus, der eigentlich lt. Plan um 10h fahren sollte, aber bereits 9.30h unterwegs war...
    Mein Zeitplan war trotzdem für die Katz. Aber egal, sie liessen mich an der richtigen Stelle aussteigen und ich marschierte los, wie nicht anders zu erwarten, erstmal steil bergauf. Der Weg war ganz schön, bis er sich irgendwann zwischen dem hohen Gras verlor. Ich versuchte meiner Komoot Route zu folgen, musste aber ständig aufs Handy schauen.

    Dann holten mich die aufsteigenden Wolken doch noch ein und ich schlüpfte in mein Regenzeug. Ich folgte Männerspuren mit Hund, die scheinbar in die gleiche Richtung wollten und kam ganz gut voran, nur dass ich an den Steilhängen alle paar Schritte stehen bleiben musste - ich war schon wieder über 4.000m 😁
    Dann plötzlich kamen mir Mann und Hund entgegen: ein Trailrunner! Verrückt!

    Gegen 13h hatte ich endlich mein Ziel erreicht: eine Höhle die von den Indigenen Quishuar als Tempel genutzt wird. Sehr beeindruckend.

    Nun hatte ich 2 Optionen : entweder den gleichen Weg zurück oder weiter gehen zur unteren Hütte am Chimborazo NP (wo ich gestern war). Die liegt auch nur knapp 200m höher. Also entschied ich mich für die 2. Variante.
    Was ich nicht bedachr hatte war, dass ich so spät gestartet war und es von dort nochmal 8km bergrunter sind bis zur Landstrasse....

    Jedenfalks kam ich erst nach 16h am Parkplatz an (zwischendurch hatte ich auch noch schöne Schneeschauer und einmal rumpelte es am Chimborazo - wahrscheinlich eine Lawine). Heimlich hatte ich darauf gehofft, dass ich am Parkplatz jemanden finden würde, der mich mit dem Auto mit nach unten nimmt. Es standen aber nur noch 3 Autos da und weit und breit keiner zu sehen. Na dann los! Zuerst lief ich die Strasse, wechselte dann aber auf die Mountainbike Strecke, da die einige Serpentinen abschnitt. Am Ende wieder Strasse. So um 17.30h war ich an der Landstrasse und es regnete. Wer weiss, wann hier der nächste Bus vorbei kommt 😳

    Aber da hielt ein weisses Auto an und kurbelte die Scheibe runter. Ich radebrechte, dass ich nach Riobamba möchte und durfte einsteigen 😍
    Es war eine Familie mit 2 Kindern, 8 und 15Jahre. Mit dem 15jährigen Mädchen hab ich mich die ganze Zeit unterhalten. Sie sprach ein bisschen Englisch und mit meinem bisschen Spanisch und Google ging das ganz gut. Sie wollte ganz viel über Deutschland wissen und ob man da hinreisen kann. Was ich für eine Ausbildung habe und warum ich in Ecuador bin und und und... Als sie mich im Zentrum absetzten, war es schon dunkel. Mit dem Bus hätte das noch viel länger gedauert 😳... Glück gehabt 😉

    Nun pack ich meine Siebensachen- morgen geht es zurück nach Quito 🚎
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