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  • Day 38

    French coconut

    March 31, 2023 in Costa Rica

    Nachdem wir von unseren freundlichen Gastgebern schon täglich Pipa Fria (Kokosnüsse zum Trinken) bekommen haben und uns schon gewundert hatten, warum da nur eine dünne, fast geleeartige Schicht Fruchtfleisch darin war, bekommen wir heute entsprechend Aufklärung. Pierre (Franzose mit fürchterlichem Englisch) zeigt uns, dass es neben der grüngelben noch eine weitere Sorte, die eher braun ist, gibt.
    Da Pierre anbietet, uns zu zeigen, wie man sie öffnet, um an das köstliche Innere zu kommen, lehnen wir natürlich nicht ab. Wir nahmen an, dass Pierre nun seine Machete zum Einsatz bringen würde.
    Vor dem geistigen Auge hatte ich plötzlich die Erinnerung an die Maledivenurlauber, die sich beim Öffnen der Nüsse mit Taschenmessern schwer verstümmelten und ihrem unbeschwerten Urlaub somit ein vorzeitiges Ende setzten. Pierre beschwichtigte uns aber und meinte, dass er kein Werkzeug benötige!?!?!
    Die nach Schüttelprobe geeigneten Nüsse (es muss noch Flüssigkeit drin sein)
    wurden an einem dafür vorgesehenen Platz bereitgelegt. Dort ragte ca. 40 cm aus dem Boden eine Eisenstange. Man könne aber durchaus ein Holzpfahl nehmen. Er zeigte, wo man an der Nuß ansetzen müsse und wuchtete sie mehrfach auf die Stange. Nach nur wenigen Hieben löste sich die dicke bastdurchsetzte Schale und gab die hölzerne Nuß frei.
    Nun kam aber der eigentliche Clou. Er suchte sich einen etwa Kinderfaust großen Stein und klopfte im Kreis herum, im oberen Viertel der Frucht. Plötzlich konnte man schon am Geräusch erkennen, dass die Nuß im Begriff war aufzuspringen. Und tatsachlich, nur 3 oder 4 Klopfer später, ließ sich das obere Teil wie ein Topfdeckel abheben und gab den köstlichen Inhalt frei.

    Natürlich musste ich mich darin auch versuchen, und tatsächlich gelang es, wenn auch mit etwas mehr Mühe.

    Anschließend durften wir das leckere Fleisch herauslösen und genießen.

    Auch die beiden Rottweiler schienen ganz verrückt danach zu sein und verspeisten einige Nußteile trotz der steinharten Schale mühelos.

    Erfreut über unsere erstaunten Gesichter, machte sich Pierre gleich wieder daran, an seinem Fahrrad herumzuschrauben und wurde von uns für die Lehrstunde mit einem eiskalten Bier belohnt.

    Und noch was wissenswertes:

    Obwohl die Kokosnüsse der Kokospalmen nun einmal "Nuß" heißen, ist das eigentlich nicht richtig, denn diese Früchte sind in Wirklichkeit gar keine Nüsse. Das liegt an dem Aufbau der Früchte. Deshalb gehören die Kokosnüsse streng genommen zu den Steinfrüchten, wie zum Beispiel auch Kirschen, Mangos oder Pfirsiche. Die Kokosnuß ist somit gar keine echte Nuß, sondern zählt als Frucht zum Obst.
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