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  • Day 24–25

    Resistencia, 21./22.12.23 - Fahrt Salta

    December 21, 2023 in Argentina ⋅ ⛅ 29 °C

    Ich mache mich auf den Fussweg zum Hotel, zur Stadt. Diverses wird natürlich fotografiert …Das Hotel ist am Hauptplatz, macht aber erst um 15 Uhr auf. Ich habe Appetit, jedoch Kaffee’s gibt es wenige. Ich gehe in eines hinein und bestelle mir einen Kaffe, dazu zwei der nicht süssen kleinen Gipfel, welche im Kaffee getunkt noch besser schmecken. Ich weiss nicht mal wie das Zeug heisst! Dann kommen immer wieder Fragen, welche ich nicht verstehe - ich soll eine Nummer angeben, das Mädchen glaubt anscheinend ich könne da was abziehen oder rückfordern. Ich erkläre kur ich sei Schweizer nicht Argentino, dann ist das mit Bezahlen auch durch, brauche nichts mehr anzugeben. Obwohl nicht viele Gäste da sind, dauert der Service. Wie ich bemerke wird hier viel gewogen, wenn Leute gewisse Sachen bestellen - meist süss. Am Morgen schonst viel Zucker.
    Beim Hinausgehen öffne ich die Tür, da quetscht sich ein junger Mann herein, dahinter seine Freundin. Ich drücke mich auch durch die Tür, habe sie ja für mich und nicht für den Jüngling aufgemacht. Er ist zwar ein Kopf grösser, doch werden wir beide kurz eingeklemmt, die Freundin stösst auf ihn drauf. Darauf lerne ich das Wort - decencia, Anstand. Ich bin mir hier sonst nicht gewohnt, dass die Leute drängeln …
    Gehe durch die Stadt, durch Einkaufsstrassen, mache wieder über 11 km heute, in Einkaufsstrassen - es hat bei weitem nie soviel Restaurants und Kaffeestuben wie in Iguazu oder Buenos Aires. Süssigkeiten haben für mich nicht die Versuchungsstufe wie in Europa. Eher überzuckert, mit Vanillecreme eingelegt, Die Creme in den Torten und den Süssigkeiten ist nicht Rahm, sondern meist künstlich, die Torten viel Biskuit, auch die Cheesecakes sind nicht so gut - einzig die Flan liebe ich - frisch und gut gemacht!
    In einem der Läden kaufe ich Früchte , je zwei Äpfel, Bananen und Mandarinen. Wie ich anstehen will dreht sich gerade eine ältere Dame, macht zwei Schritte und steht an. Sie ist aber bei weitem nicht fertig, will noch Service in Anspruch nehmen, was der Vater und Sohn, die Inhaber, ohne Murren, sehr hilfsbereit vornehmen. Das dauert aber - ich wäre schon längst fertig, habe aber ja Zeit, warte geduldig, bis die Stammkundin den siebenfachen Betrag von mir zusammen hat. Diese Dienstfertigkeit hier überrascht mich sehr, wenn sie aber viel hier einkauft, so ist das natürlich gut für die Inhaber! Die Auslagen sind eigentlich sehr schön, alles erscheint gut erhalten, ist poliert, wenn möglich. Beim näheren Hinschauen gibt es dann jedoch grössere Mängel - angefaulte Äpfel, zu weiche Mandarinen, der Reifegrad der Bananen ist fast gleich, auch die gerade aus dem Kühler geholten. Der Sohn/Enkel, erwachsen, ein Kopf grösser als seine Vorfahren und ich, trudelt noch ein, die beiden Herren sind aber auf ihre Kunden konzentriert, reagieren fast nicht - er zieht ab in den Hintergrund.
    Ich gehe mit meinem kleinen Einkauf hinaus, plane auf dem Hauptplatz, wo auch mein Hotel liegt, etwas zu essen. Plötzlich befällt mich aber ein Drang - kein Restaurant, auch nicht auf dem Weg zum Park. Da weiss ich Gottseidank wo eine Sanitäranlagen ist - fast neu gebaut, welche auch offen ist. Die Tür zum Klo kann, obwohl die Anlage neuer ist, nicht mehr geschlossen werden, der Boden ist stockdreckig - ich mit Früchten und Rucksack, kann mich kaum drehen. Lege den Rucksack auf die Mauer oben, er hält da auch - danke, die Früchte an die Türangel. Habe vorher noch rasch meine auf die Seite gelegten Servietten aus dem Rucksack genommen. Auf die Schüssel traue ich mich nicht zu sitzen, also im Stehen. Die zwei Servietten ziehe ich auseinander in kleine Stücke - es reicht dann auch. Allerdings ist da noch die Schüssel, Zuerst Hosen wieder hoch, Ein gebrauchtes Nastuch im Hosensack beseitigt dann das Problem. Seife habe ich natürlich nicht - nur die Hoffnung, dass …

    Ich esse die Hälfte meiner Früchte, irgendwie hat die Polizei einen Anlass, da ist ein Auflauf, weiss aber nicht was, auch Anti-Demonstrationsleute sind dabei. Sie zerstreuen sich dann aber. Ich schaue meine Reise an, die Tipps von Pedro und plane mal meine 4 bis 5 Tage in Salta. Einen Bus habe ich dahin, aber nicht einen breiten Sitz, hätte ich gerne für 12 Stunden, , irgendwie war ich dafür zu spät. Die Weihnachten spielt da sicher auch mit. Ich habe zwei Varianten, dann suchte ich im Internet nach Automiete und Motorrad-Miete. Erstaunlicherweise sind die Wagen günstiger, für 4 Tage Auto ist der Mindestpreis etwa 110 CHF, ein Moto würde mich mindesten 40 $/Tag kosten. Dann kommt noch das Wetterglück, welches ich mit Moto brauche, dazu Rucksack am Rücken - denke ein Auto ist besser. Die Distanzen sind hier leider nicht wenig, Google sagt mir, ich werde nicht so rasch vorwärts kommen - 50 km im Schnitt. Die längste Strecke macht so etwa 7 Stunden, ohne Sightseeing, Tanken.Meinen internationalen Führerschein habe ich natürlich nicht mit, hätte ihn noch erneuern müssen - hoffe, das wird dann so gehen. Meine zwei Reisevarianten habe ich mal aufgeschrieben - braucht halt immer Zeit. Ich muss ja auch wissen, wo ich übernachten will. Um den ÖV zu nehmen ist meine verfügbare Zeit echt zu kurz. Also Kohle in die Hand nehmen und schauen, dass alles abgearbeitet werden kann! Pedro hat mir noch Weingüter zum Besuchen und ein Hotel zum Trekken angegeben - ich weiss jetzt schon, zum Trekken reicht die Zeit eh nicht, zum Wein probieren … und Autofahren, das geht nur am Abend, da bin ich aber nicht mehr bei den Weingütern - kann mir vielleicht von denen die eine oder andere Flasche im Restaurant/Laden leisten.

    Dann ist es endlich 15 Uhr, ich kann ins Hotel. Ein neuerer Bau mit Glasfassade. Am Eingang habe ich schon mal die falsche Türseite im Griff. Muss die andere wählen. Das Hotelzimmer kostet mich 13 CHF. Ich glaube es nicht, denn es ist eine echt gute Raumaufteilung, mit Safe und Kühlschrank, Doppelbett. Was mir einzig etwas aufstösst ist die mangelnde Reinlichkeit auf den Sockelleisten, unter dem leicht schrägen Tisch (ideal für mich und den PC) und bei den Vorhängen. Auch die Klimaanlage ist aufs Bett gerichtet, die Einlieger werden direkt bestrahlt, finde ich auch nicht gut. Sonst perfekt. Ich wüsste nicht, wann ich ein besseres Preis/Leistungsverhältnis gehabt hätte. Zwei Lifte (ich Treppe), Frühstück gibt es für den Betrag auch noch - ich lasse mich überraschen!
    Gehe für ein Bier und ein Wasser, schreibe über heute im Tagebuch. Dann Duschen und Nachtessen, werde noch Salta eine Überachtung buchen müssen, dazu das Auto und mich entscheiden, wie ich die Runde drehen soll. Es ist eher eine acht, einseitig etwas mickrig.

    Zeit zum Abendessen - obwohl ich hier mitten in Resistencia am Hauptplatz bin, finde ich kein Restaurant am Platz, nur Kaffee’s mit Medialunas und Süssigkeiten. Der Concierge hat mir noch einen Gutschein gegeben für 10 Prozent bei einem Restaurant um die Ecke. Das finde ich tatsächlich, habe es vorher nicht beachtet, nur schummrig erleuchtet. Weil es doch recht warm ist, entschliesse ich mich für drinnen - klimatisiert. Heute ist anscheinend irgendein spezieller Tag, irgendetwas ist los, Leute drehen in ihren Autos Runden um den Platz - hupend und sich freuend. Irgendwie Sport. Die Bedienung legt mir eine Speisekarte hin, weist aber für die Preise auf einen QR-Code hin.
    Die Preise hier sind deutlich tiefer als in Iguazu und BA. Meine panierten Kalbsschnitzel mit Salat kosten 4900 Pesos, so um die 6 CHF. Dazu kann ich die Beilage wählen, für mich meist Salat gemischt. Die Panaden halten echt gut anm Fleisch, sind aber mastig (die Milanese sind immer Schnitzel paniert, mit Garnitur. In Buenos Aires war dann noch Käse und ein Spiegelei drauf häufig - hier Gottseidank nicht, es ist so schon viel, schabe Panade ab). Die Schnitzel sind gut gebraten das zarte Fleisch ist eher zäh.,
    Mittlerweile kenne ich mich bei den Bieren auch etwas aus - da geht es zu wie beim von mir ungeliebten Starbucks - zuerst werden die Bierarten heruntergeleiert, dann noch die verschiedenen Sorten, wovon anscheinend jede Marke etwa 4-5 hat. Verstehe das in der Zwischenzeit - haha! Mir schmecken Amber gut, sehr aromatisch, leicht bitter - hier werden sie roje genannt, aber sind Amber angeschrieben, alle so Feinheiten. Mit Dessert und Kaffee komme ich schlussendlich auf etwa 11 Franken. Wegen der Spesen der Kreditkarte ist das eher teuer schlussendlich, entspricht dem Dollar-Kurs, Wechseln und Bezahlen ist langfristig günstiger. Für kleine Beträge lohnt es sich eigentlich nicht. Schone aber hier noch meine Ressourcen, Es hat wenig Touristen und einen Schwarzmarkt kenne ich nicht. Kommt noch das Risiko dazu, wie gerade geschehen.

    Zurück im Hotel will ich noch einen fahrbaren Untersatz. Wegen Wetterunbilden entscheide ich mich gegen ein Moto (mehr Spass), buche ich noch ein Auto für 4 Tage in Salta. Bei den Distanzen ist es mir echt zu mühsam mit dem Bus und den Fahrplänen. Beim Buchen ist da angeschrieben für 18 bis 64, ändere das auf mein Alter, geht. Leider habe ich meinen internationalen Führerausweis nicht mit, hoffe es geht trotzkleine Polizeieinheit mit Schilden kreuzt den Park, einige habe ich schon gestern gesehen. dem. Unser Führerausweis ist ja mehrsprachig …
    Schliesse eine Zusatzversicherung ab für vermeintlich alle Fälle (kostet die Hälfte der Miete) und lese dann noch die Bedingungen - da ist ein zusätzlich Rückhalt von USD 980 bei gewissen Fällen. Ausserdem muss man trotz aller Eventualitäten noch die Schäden anschauen, sonst wird man dafür ev. verantwortlich gemacht - na ja, tolle Versicherun g für angeblich Alles - aber das auto kostet mich für 4 Tage unter 170 CHF, keine Diskussion.
    Und ein Wagen ist notwendig, mit den Angaben meines Bekannten Pedro mag ich sonst nicht alles sehen, was ich will und er mir angegeben hat. Pro Tag sicher 300anschauen, wenn man übernimmt. km zu fahren, Google gibt mir für 50 km eine Stunde an.
    Dazu für die erste Nacht ein Hotel - etwas Schlaf nachholen, die Busse sind halt kein Bett. Buchen bei Agora oder Booking.com ist unterschiedlich. Manchmal kriegt man vorher einen besseren Preis, teils gibt es aber kurzfristig Sonderrabatte - man weiss nie, was besser ist.
    Das alles ist immer ziemlich Zeitraubend/aufwendig.

    Am nächsten Morgen Frühstück, packe und gehe in den Park, am Tagebuch schreiben, mein Bus geht erst um 18:30 Uhr. Der Tag ist sonniger als gestern, hier hat es Schatten und etwas Wind,, habe trotzdem ziemlich warm.
    Zuerst fällt mir eine Polizeieinheit mit grossen Schilden auf, welche den Park mit mir unbekanntem Ziel durchqueren. Aber gestern Abend war da eine kleine Demo und die Strassen zum Platz gesperrt.
    Brötchenverkäufer weilen durch den Park, so um 12 Uhr kommt die nächste Generation „Zika“ verstehe ich, eine Art von Sandwich. Bettler sieht man hier nicht, aber es gibt Tio-Frager, weil sie um Geld betteln und einen mit Tim anreden. Schmutzige und verwahrloste Leute sind mir hier nicht aufgefallen. Aber auch hier hohe Präsenz an Ordnungskräften.
    Frauen ab gewissem Alter sind hier alle eher pummelig, indostämmig häufig. Kinder sind selten fester, Männer eher auch nicht.
    Indiotypen sind eher gedrungen und klein, eher selten grössere und schlank.. Die Weissen sind grösser und eher die Männer fester …
    Auf meiner Bank erhalte ich langsam viele Besucher - alle Arten von Raupen, Käfern und Ameisen beginnen mich langsam zu begehen. Denke es wird Zeit sich zu bewegen - ich möchte eigentlich einen Kaffe, doch wie ich mich bewege, bemerke ich eine dunkle Wand in Richtung Busbahnhof, wo ich heute noch hin sollte. Ich entschliesse mich früher dahin zu gehen. Gehe eine andere Strecke als beim Ankommen, mache noch Fotos. Es ist unheimlich drückend, mein Leibchen zeigt sofort auch bei langsamer Bewegung, Schwitzflecken. Es hat schon ab und zu etwas getropft, aber wie ich an der Hauptstraße zum Busbahnhof bin,. fegt der Wind den Staub auf und die Bäume biegen sich - pfui, soviel Dreck, da bin ich froh, schlägt etwas Regen den Staub auf den Boden zurück. Ich stelle mich dann aber unter, zu stark wird der Guss. Zwei Jungs laufen einfach weiter, ich möchte aber nicht so nass werden. Dan gesellt sich ein junger Mann zu mir., wartet auch ab. Bei einer kleinen Gusspause, es regnet nur gerade fein, mache ich mich auf die 10 Minuten zum Busterminal hinter mich zu bringen. Das war eine gute Entscheidung, denn kurz darauf prasselt es dicke Bindfäden vom Himmel. Auch nur drei Meter bis zur Türe des Terminals, man ist pflotschnass! Sogar die Bodeninsekten wollen sich in Sicherheit bringen, doch sie werden meistens von den Passagieren zertreten - vom Regen in …
    Ich setze mich, neben mir tropft es vom Dach herunter, beim Eingang sind noch Abwasserrohre, welche Wasser vom Dach leiten - das Dach ist gross, was da herunterkommt ist echt viel. Wie es gegen 18:30 Uhr geht, Hole ich mir noch ein Sandwich und ein Bier, dazu für die Fahrt noch einen halb.en Liter Wasser.
    Ich habe noch gefragt, wo der Bus abfährt - in Iguazu hiess es Andes, hier ist es Platform, wie mich die Dame hinter dem Schalter belehrt. Ausserdem erklärt sie mir noch etwas, aber nur durch den schmalen Schlitz unten verstehe ich wieder zuwenig, anscheinend ist es die Platform 8, mir wird erst später klar, dass sie wahrscheinlich sagen wollte, es fahren da zwei Bussen nach Salta, den der andere Bus kommt zu der Zeit an, wo meiner eigentlich fahren sollte. Er ist verspätet - wie der meine schlussendlich auch - ich bin ja nicht der einige, welcher wartet! Beim Warten lerne ich Pablo kennen, er kommt direkt aus Iguazu, macht da eine Ausbildung als Ranger für Nationalparks, da aber jetzt gerade der Bus kommt, heisst es einsteigen, er sitzt zwei Reihen vor mir. Ich habe mein kleines aber nicht leichtes Gepäckstück wieder in die Kabine genommen, trotzdem ich keinen Schlafsessel habe. Mit etwas Glück war der Sessel die meiste Zeit nicht besetzt. Aber ich weiss nicht wieso, der Bus wurde auf 16 Grad herunter gekühlt. Ich hatte zwar meine Jacke, doch die Beine waren bloss und da hatte ich echt kalt, habe mir in der Nacht meine Wanderhose übergezogen.
    Am Morgen gesellt sich Pablo nochmals zu mir und erklärt mir etwas zu den sicher zwei verschiedenen Klimazonen hier und die angrenzende andine Zone, so etwa Mittelland, Voralpen und Alpen.
    Wir erreichen Salta trotz der vorabendeichen Verspätung pünktlich. Ich gehe zuerst mal Tee, da ich mein Gepäck bei mir habe, bin ich fast alleine. Dann gibt es für mich ein „desayuno americano“, welches mir der sicher schwule Kassier sehr nett erklärt und nochmals fragt, ob ich es auch will. Da ist alles drauf, Toast, Schinken und Käse, etwas Fruchtsalat, teils aus der Dose, teils frisch, dazu noch ein kleines Glas süsser Yoghurt plus Kaffee mit Milch, plus ein Medialuna. Eine echt gute Leistung!
    Gehe dann zum Hotel in Salta, Google Maps leitet mich zuverlässig, das kostet mich mit Frühstück knapp unter 14’000 Pesos, Mein Wechsel war etwa zu 920 Pesos/Doller - Kopfrechnen … - das Zimmer ist in Ordnung, Fenster leider zum Gang, es riecht auch ein bisschen schimmelig, ist aber soweit sauber, sehe offensichtlich nichts Schimmliges. Mit der Klima ist der Geruch sofort weg. Aber hier im warmfeuchten Norden ist das ein Problem.
    Was mich erstaunt, die nördlichen Regionen sind in den Sädten deutlich sauberer als Buenos Aires selbst. Auch Penner existieren fast nicht, man sieht schon mal jemanden in einem Park schlafen, mit Gepäck.
    Resistencia wurde erst anfangs 1900 gegründet, ist keine koloniale Stadt und hat deshalb auch wenige entsprechende Bauten. Der schöne Zentralpark entschädigt dafür.
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