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  • Day 73

    Colón, Tag Thermenbesuch

    February 8 in Argentina ⋅ ☁️ 26 °C

    Nach Colón bin ich ja, weil ich in die Therme wollte.
    Also mache ich mich dahin auf, ein Fussmarsch von 3/4 Stunden. Es ist heiss an diesem Tag, um die 40 Grad - war es schon wie ich gekommen bin! Nach kurzer Zeit ist mein Leibchen feucht, die Sonne brennt. Ich weiss erst im nachhinein, dass das hier die heissesten Tage sein werden.
    Habe den Küstenweg gewählt, nicht Inland, wie ich von der Busstation gekommen bin.
    Es ist nicht überall Strand, aber sehr viel, Strandbuden ab und zu, einige Boote, welche Fahrten anbieten, Rundfahrt oder Inselbesuch, da ist auch eine Insel. Hier oben sind die Strände weniger gut besucht, weniger Sand, mehr grasüberwachsen. Das Ufer ist auch teils von Schilf gesäumt, ein Zugang manchmal schwierig. Es gibt keine Überwachung wie unten beim Camping, wo dann aber auch der Aufenthalt im Fluss mit Abschrankungen limitiert ist. Ausserhalb wird man energiach zurück gepfiffen, ich zum Beispiel.
    Ich habe echt heiss, wie ich bei der Therme eintreffe. Ein Wächter weist zur Kasse bei der Autoeinfahrt. Die Angestellte protestiert aber und weist uns Fussgänger zurück - tatsächlich macht dann die andere Kasse auf, also zurück latschen. Die Frau vor mir meldet „jubilado“, was pensioniert heisst, mache ich auch und erhalte den günstigen Satz von 2200 statt 5500. Die Therme gehört der Pensionskasse von Colón, wie ich später erfahre.
    Hinter dem Eingang sind Umkleidekabinen, ziehe mich da um, dann folgt gleich das Vergnügungsviertel der Jungen. Weiter hinten sind dann nochmals Kabinen, bei den Thermenbecken. Suche mir ein schattiges Plätzchen, nicht ganz einfach, das Bad ist sehr gut besucht. Vor allem auch im Hinblick auf die voranliegenden Flussufer. Aber das Wasser ist halt bräunlich, was sicher viele in die Klarwasserbecken bringt.
    Ich besuche die verschiedenen Becken - alles etwa 38 Grad warm - nicht gerade kühlend, höchstens die Duschen … Es gibt keine Unterwasserdüsen, nur dünne Oberwassersdüsen, nicht sehr stark. Man kann sich auch auf Steinliegen berieseln lassen. Die Becken sind beaufsichtigt und hier hinten steht überall „no correr“ nicht rennen. Die Kinder werden laufend ermahnt - vorne bei den Rutschen kann man sie aber nicht halten! Es existiert auch ein Erwachsenenbereich, wo Familien mit Kindern verwiesen werden, sie dürfen nicht auf die Wiese und in die drei Becken da. Hier ist auch das SPA. Wie ich mich aber bemühe, ist da keine Massage verfügbar, obwohl Werbung. Internetsuche bringt mir nichts. Telefonanruf zu tätigen, scheue ich mich - habe immer noch Mühe mit Sprechverständnis - das Alter? Sonst ist da kein Empfang bei dem Gebäude. Ich sitze in de Nähe, sehe aber nie jemanden hinein- oder hinausgehen.
    Mittlerweile brennt mein Rücken nach diversen Beckenbesuchen, habe die Sonnencreme nur eingestrichen, nicht mit genommen. Die Becken sind alle in der Sonne, auch der gedeckte Pool. Ich suche und finde hinten einen nicht belegten, mit Schilf gedeckten Sonnenschirm, welcher mir auch liegend Schatten bietet.
    Gehe gleich noch zum nahen zum Kiosk und kaufe einen halben Liter Wasser und ein Zitronenwasser-Eis. Aber ich habe das Gefühl das verflüchtigt sich gleich - hole einen Liter und noch ein Eis. Hier etwas erhöht über dem Fluss geht ein leichter Wind. Um keinen Preis würde ich jetzt nochmals in die warmen Becken hocken, gehe nur duschen. Die Duschen lassen sich nicht unten einschalten, sie haben beim Duschkopf oben einen Drehgriff - Kinder brauchen sicher einen Erwachsenen ab einer bestimmten Grösse - nicht schlecht, diese Einrichtung.

    Das Bad leert sich so langsam nach 18 Uhr. Auch ich packe meine Sachen, gehe in Richtung Camping zurück, kaufe aber gleich noch einen halben Liter Wasser, 2,5 Liter bisher plus einen Kaffee.
    Hier ist wieder Kiesstrasse, wo ich durchgehe, aber dann wechselt es auf geteert. Auch hier, nur Zentrum und Hauptstrassen sind geteert, der Rest ist staubgefährdet …

    Plötzlich stehe in der Innenstadt von Colón. Nicht riesig, aber doch ein Strassenzug mit einigen Restaurants, vielen Läden, welche teils auch Pesos aus Urugay annehmen. Auch im den Seitenstrassen und den anliegenden Parallelstrassen gibt es Läden und kleine Restaurants, Pizza-, Hamburger- und Pancholäden. Auf dem Weg habe ich dutzendweise „Alquila“ gesehen - Vermietung scheint hier ein gutes Geschäft zu sein. Was aber nervt, sind die vielen Haushunde, welche auf Distanz Alarm schlagen - sicher keiner erzogen!
    Nachdem ich mich etwas umgeschaut habe, will ich um 20 Uhr Essen gehen. Der „Viejo Almacen“ wo ich hin will, öffnet aber erst um 20:15 Uhr. Also noch eine Runde drehen - treffe auf einen Supermarkt und kaufe da Früchte, Haferflocken und Milch.
    Ich bin dann trotzdem der Erste Gast. Eine Walliser-Kantonsfahne hängt an einer Wand, viele alte Fotos von Colon, Hafen, Schiffe, Weinflaschen auch als Deko im rustikalen Lokal. Auch Fotos von der Inhaberfamilie - Germanier. Anscheinend hat es hier auch eine namhafte Schweizer/Deutsche Kolonie, weitere Namen sind Frei und Escher an die ich mich erinnere.
    Bestelle gleich einen Liter Bier, Dann einen Fluss-Fisch mit Salzkartoffeln und Salat. Die Portion ist für Zwei, auch der Salat immens - ich kämpfe, mag aber nicht alles! Wie ich gehe, ist das Lokal fast voll.
    Der Weg zum Camping ist angenehm kühl jetzt, brauche nur etwa 20 Minuten. Toilette, Zähne putzen, dann an einem freien Tisch beim Zelt lesen - hier auf dem Camping ist Betrieb! Irgendeiner lässt immer laut Musik laufen, Kinder spielen bis über Mitternacht, jagen sich. Auch die Erwachsenen sind teils laut, Kommunikation über Distanz ..
    Schlafe aber rasch gegen halb ein Uhr.
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