Satellite
Show on map
  • Day 83

    Colón, Camping und Strand

    February 18 in Argentina ⋅ ☁️ 27 °C

    Colón ist eine recht hübsche Kleinstadt, lebt klar vom Tourismus. Da auch viele von Uruguay kommen, akzeptieren viele Läden auch diese Pesos. Wechselkurse sind auf Tafeln vor der Türe angegeben.

    Unglaublich an wie vielen Häusern zu vermieten steht. Die Dorms (Mehrbettzimmer) sind nicht billig, unter 16 CHF habe ich nichts gefunden - ohne Frühstück.

    Da ich meine Camping-Ausrüstung ja immer noch mitschleppe, habe ich mich hier entschieden das mal wieder auszuleben und hier sicher eine Woche zu verbringen.
    Ich wurde aber auch geprüft - zweimal ein starkes Gewitter/Windböen, ein ganzer Regentag mit starker Abkühlung - mein Zeltboden hat soweit Stand gehalten. Nur unter Plastik und Kunststoff oder etwas Druck/Gewicht hat er nach dem Regen Feuchtigkeit gezogen. Ich hätte ja noch einen Zeltgraben machen können (ein Spaten war verfügbar) - war aber zu faul! Habe nur nach den Regentagen die Rucksäcke mal rausgenommen. Auch den Daunen-Schlafsack, welchen ich zum Zudecken in den kühlen Nächten nach dem Regen benötigte, habe ich mal gesonnt - hat auch leicht Feuchtigkeit gezogen. Mach dem Regentag war ein ziemlich kühler Wind vom Atlantik - Temperatursturz.
    Vorher war meine Isomatte von oben nass … - wir hatten teils um 42 Grad!

    In der Umgebung herrschte Aufregung während der Regentage Aufregung - die meisten deckten ihre Zelte noch mit Planen ab und gruben Wassergräben, zwei Indio-Frauen neben mir haben ihr Zelt mitten in der Nacht wegen Undichtigkeit abgebrochen, gingen ins Auto schlafen und am nächsten Tag nach Hause.

    Die Betreiber, zwei Brüder, Hugo und Lito Richard (ehemals Savoyen) haben mir vom Vorjahr erzählt, wo der Fluss über die Ufer trat und den Camping bis unterhalb meinem Platz zwei Wochen lang überschwemmt hat - starke Regenfälle in Brasilien (ich erinnere mich an Iguazu und die zerstörten Gehstege da).

    Interessant war auch, dass die Leute eher nur 4 Tage blieben,
    Freitag bis Montag, unter der Woche viel Wechsel. Eigentlich waren es immer Familien-Clans.
    Geschwister, Eltern mit Kindern, Grosseltern und Pärchen.
    In den Tagen hier habe ich einige Kontakte geknüpft, und mehr Spanisch gebraucht als in zwei Monaten Reise! Es gibt aber wenige, welche gerne ihre Englischkenntnisse anwenden, die sind zwar nett, behinderten aber leider meinen Lernprozess!

    Da an der Ecke wo der Camping ist, hatte es unweit einen grossen öffentlichen Bereich mit Betongrills, -tischen und -bänken. Auch der Camping war so ausgerüstet. Die Leute sind aber auch gut, mit Campingstühlen vor allem, gerüstet. Man kommt in Colon anscheinend auf diese Weise zusammen - vor allem abends/nachts..

    Zu meinem Leidwesen gab es in der Gegend kein Kaffeeangebot und nirgends eine vernünftige Mahlzeit, nur Junk, von Sandwiches über Hamburger, Fritten oder anderes Frittiertes bis Pancho (eine Art Hot Dog). Getränke aller Art zur Genüge! Vor allem kaltes Bier, Wasser und halt auch die exzessiv gezuckerten Süssgetränke wurden angeboten.
    Die Leute benötigen vor allem Eis für ihre Kühltruhen, welches fast überall verfügbar ist. Sie nehmen sonst das Meiste mit. An den Stränden gibt es daher wenig Essens-Angebot, auch Liegestühle oder Sonnenschirme zum Mieten gibt es hier nicht, keine Nachfrage! Es ist eine richtige Auto-Gesellschaft, laufen und tragen, tut hier niemand, man bewegt sich fast nur mit dem Auto. Auch hier existieren viele alte Vehikel, der Zustand aber besser als teils im Norden - Salta, San Salvador de Jujuy.
    Der Fluss ist mindestens so breit wie der Zürichsee, führt bräunliches Wasser Auch verläuft im Fluss die Grenze zu Uruguay. Trotzdem er ziemlich warm ist, hat er mir in den ersten heissen Tagen jeweils eine willkommene Abkühlung verschafft. Die Leute sitzen teils mit ihren Stühlen auch im Flachwasserbereich oder stehen schwatzend im Wasser. Wie schon in Mar del Plata. Natürlich gibt es auch Unterhaltungsangebote, wie Kajakmiete, Bootsfahrten, wilde Ritte auf verschiedenen Plastikgeräten mit garantiertem Taucher hinter einem Motorboot. Nur die Gleitschirme haben gefehlt! Jetski waren nur Privat.

    Natürlich sind auch viele Tiere da auf dem Camping - allen voran eine grosse Anzahl verschiedener Ameisenarten, verschiedene Taubenarten und weitere.
    Am Strand in Palmen
    Vor allem haben sich Sittiche eingenistet, machen manchmal unglaublichen Lärm, sind auch beim Überflug laut, wenn in Scharen.

    Der Camping ist schon älter, etwas heruntergekommen, bedürfte eigentlich der Sanierung. Die Anlage gehört anscheinend wie die Therme dem Pensionierten-Verband von Colón.
    Sauber ist es, zweimal täglich wird geputzt, es sind Fussabstreiflappen da. Wenn man aufpasst und sich organisiert, könnte man eine schöne heisse Dusche nehmen ohne den Boden gross nass zu machen und mit den Schuhen zu verdrecken.
    Doch die Leute schauen nicht, lassen Zeugs liegen, Kippen im Klo und Pissoir, auf den Wiesen, dazu Plastikteile.
    Wegen des Alters fehlende Armaturengriffe, defekte WC und Dusch-Türen, laufende oder tropfende Hähne. Vieles improvisiert, doch passende Ersatzteile fehlen meist
    Read more