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  • Day 18

    Schnorcheln schnorcheln schnorcheln

    April 3, 2019 in French Polynesia ⋅ ☁️ 30 °C

    Um 8.45 startet der von Addi ausgehandelte Tagesausflug zum Schnorcheln. Nacheinander legen zwei Boote an unserem Hotelanleger an. Das erste scheint eine andere Tour zu sein, aber auf dem zweiten hat man unsere Zimmernummer dann auf der Liste.
    Wir sind die ersten auf dem Boot und bekommen so noch eine kleine Inselrundfahrt auf dem Weg zum Interconti, was - wie die meisten Luxushotels - auf einem vorgelagerten Motu gelegen ist. Dort angekommen, bekommen wir noch Zuwachs von sechs weiteren Ausflugsteilnehmern, allesamt Amerikaner. Nun geht es weiter in östlicher Richtung um die Insel zu unserem ersten Schnorchelspot. Auf dem Weg passieren wir diverse weitere 5* Luxusresorts: Méridien, St. Regis und Four Seasons, natürlich alle reichlich ausgestattet mit den obligatorischen Overwater-Bungalows, zT noch mit eigenem Pool. Klar, wer möchte auch schon in dieser glasklaren, türkisfarbenen Lagune schwimmen...
    Nach etwa 20 min Fahrt passieren wir das Riff und befinden uns damit außerhalb der Lagune (dies ist auf Bora Bora übrigens nur an einer einzigen Stelle in der ganzen Lagune möglich) und werden langsamer ... so richtig weiß keiner warum wir hier so rumdümpeln, denn der Schnorchelspot ist es auch noch nicht. Aber wie aus dem nichts ist uns allen klar warum: Delphine! In mehreren kleinen Gruppen kreuzen sie unseren Weg, begleiten uns ein Stück und machen sogar „flippermäßige“ Kunststück für uns. Was für ein Auftakt.
    Nach weiteren 5 min Fahrt sind wir am ersten richtigen Spot angekommen. Wir ziehen die Brillen, Schnorchel und Flossen an und springen ins Wasser. Da wir uns außerhalb der Lagune befinden, ist das Wasser deutlich tiefer, geschätzt ca. 10 - 15 Meter, aber immer noch so klar, dass man problemlos bis auf den Grund schauen kann. Sofort sind wir von einem ganzen Schwarm Fische umgeben, die durch die Luftblasen der Schiffsschraube angezogen werden. Die Korallenwelt ist hier sehr viel farbenfroher und vielfältiger als in der flacheren Lagune. Und es dauert auch nicht lange, bis wir den Grund sehen, warum wir an dieser Stelle schnorcheln: Haie! Genauer gesagt Black-tipped sharks, zu erkennen an der schwarzen Färbung ihrer Flosse. Sie sind ca. 1,50 - 2 m lang - und vollkommen ungefährlich, zumindest für uns Menschen. Wir können beobachten, wie sie kleinere Fische vor sich hertreiben, aber Hunger scheinen sie gerade nicht zu haben, denn zugeschnappt wird nicht. Unten am Grund sehen wir sogar einige Male die noch größeren lemon sharks, die locker über 3m lang sind. Wir können auch die „Schmarotzerfische“ beobachten, die sich mit ihren Saugnäpfen an den Haien festsaugen und sich so mitziehen lassen. Wenn so ein Riffhai direkt auf einen zu schwimmt, kann man sich das Gefühl, wenn man so einen weißen Hai trifft, der wahrscheinlich fünf mal so groß ist, schon mal ganz gut vorstellen... wir genießen dieses Erlebnis dennoch in vollen Zügen und sind die letzten, die wieder auf das Boot klettern.
    Es geht zurück in die Lagune und zum nächsten Schnorchelspot. Diesmal ist das Wasser nur hüfthoch, die Flossen braucht man hier nicht. Und wieder lässt der Grund für die Auswahl dieses Spots nicht lang auf sich warten: Rochen, genauer gesagt Adlerrochen. Sie gleiten durch das Wasser, scheinbar bewegungslos aber unfassbar elegant. Sie kommen uns so nah, dass man sie sogar vorsichtig berühren kann. Die Oberfläche ist samtweich. An der Unterseite ist das Maul und auch wenn sie keine Zähne haben sondern nur saugen können, sollte man seine Finger von der Unterseite fern halten. Neben den Rochen tummeln sich hier auch noch einmal die Riffhaie sowie Gelber Thunfisch. Kurz sind wir versucht schon einmal fürs Abendessen vorzusorgen...
    Wieder sind wir die letzten auf dem Schiff und wir verlassen diesen magischen Ort, um zu unserem letzten Schnorchelspot für heute zu fahren. Ein Korallengarten, der gar nicht allzu weit von unserem Hotel liegt, jedoch zu weit, um ohne Boot dorthin zu gelangen. Die Unterwasserwelt ist auch hier wieder wunderschön, wir sehen auch noch einige Arten, die wir vorher noch nicht gesehen hatten. Ich entdecke einen wahrscheinlich 1m langen Napoleon Fisch und Adlerauge Addi entdeckt in einer Spalte eine Muräne. Dieses an ein Urtier der Meere erinnernde Vieh flößt uns deutlich mehr Respekt ein als die Haie am Vormittag. Wir beobachten wie sie ihr Maul immer wieder auf und zumacht und können sogar aus unserer Entfernung von ca. 2 m die Zähne erkennen. Da möchte man nicht unbedingt mit den Fingern dazwischen kommen, sodass wir auch nicht näher ranschwimmen. Zum Glück erzählt Addi mir erst später, dass die Muränen blitzschnell aus ihrem Versteck schnellen können, wenn sie jagen...
    Nachdem wir nun vom Schnorcheln ziemlich erschöpft sind, haben wir uns eine Mittagspause verdient. Dafür legt unser Schiff auf einem kleinen Motu an, wo ein Lunch mit Thunfisch, Hühnchen, Reis und Grapefruit auf uns wartet. Die andern Teilnehmer unseres Boots haben nur eine Halbtagestour ohne Lunch gebucht und so siedeln wir zu der Gruppe um, die heute morgen auf dem ersten Boot war, was bei uns angelegt hat. Da hätten wir wohl doch auch gleich schon dort mitfahren können 😜 unsere Picknickplätze liegen zur Hälfte im Wasser, bei den Temperaturen sehr angenehm und der Abwasch ist auch schnell erledigt. Von einer kleinen Erhöhung des Motu genießen wir nach dem Essen noch den Ausblick über die Lagune. Wer hätte gedacht, dass Wasser so viele verschiedene Töne von blau und türkis haben kann...
    Bevor es zurück geht, zeigt uns die Crew noch, wie man fachmännisch eine Kokoskuss zerlegt. Dafür braucht man eigentlich nur einen Stock, der in den Boden gerammt wird und auf den die Kokosnuss dann draufgeschlagen wird. Dann hält man die fasrige Schale fest und kann sie quasi abschälen. Hat man dann die innere, tatsächliche Kokosnuss freigelegt, muss man die ‚Sollbruchstelle’ identifizieren und darauf mit einem Stein hauen. Die Nuss bekommt einen Riss und lässt sich in zwei Teile teilen. Nun kann man das Kokoswasser trinken, was nicht mit der Kokosmilch zu verwechseln ist. Es ist klar und schmeckt nur leicht nach Kokos. Auch das Fleisch der Kokosnuss schmeckt nur leicht nach Kokos und ist recht trocken. Wenn dieses dann aber durch Fasern des Palmstammes gepresst wird, erhält man die weiße Kokosmilch, die plötzlich extrem nach Kokos schmeckt. Wo auf einmal die Flüssigkeit aus dem eigentlich recht trockenen Fleisch kommt, ist uns ein Rätsel, aber wir haben es mit eigenen Augen gesehen und sind jetzt überlebensfähig, sollten wir mal auf einer einsamen Insel stranden.
    Den Rückweg versüßt uns die Crew noch mit etwas Livemusik mit Trommel und Ukulele. Und man hat nicht das Gefühl, dass sie das für die Touristen machen, sondern dass es einfach Teil ihres Lebensgefühls ist.
    Gegen 16h sind wir wieder in unserem Bungalow und sind tatsächlich vom vielen Schnorcheln ziemlich erschöpft. So machen wir nach unserem obligatorischen Nachmittagskaffee erstmal ein Schläfchen auf unserem Sonnendeck. Mit Blick auf die Lagune ist das nicht der schlechteste Platz...
    Zum Abendessen wollen wir heute ins Bloody Mary‘s, eine Institution auf Bora Bora, in der auch schon viele Promis verköstigt wurden. Von Keanu Reeves und Leonardo Di Caprio über Ringo Starr und Pierce Brosnan bis hin zu Buzz Audrin und Bill Gates waren sie alle schon hier. Zu meiner großen Begeisterung finden wir auch Wolfgang Rademann auf der Liste der Prominenten, seines Zeichens Erfinder und Regisseur des Traumschiff und der Schwarzwaldklinik.
    Auch wenn heute Abend kein Promi zu Gast ist, hat sich der knapp 3km lange Fußweg gelohnt: direkt aus der Kühlung suchen wir unser Essen aus. Wir entscheiden uns (wie so oft) für Thunfisch Sashimi zur Vorspeise (göttlich) sowie für gelben Thunfisch (wie wir ihn heute beim Schnorcheln gesehen haben) und Wahoo Fisch, eine lokale Spezialität, die uns der Koch empfiehlt. Beide Fische schmecken sensationell und so intensiv, dass man den Geschmack weder mit Salz noch mit der leckeren Soße verfälschen möchte.
    Zum Nachtisch gibt es noch Kokos- und Vanilleeis und hinterher natürlich noch zwei Bloody Marys. Der ganze Abend wird im Übrigen von einer Liveband begleitet, die sich die Seele aus dem Leib singt und spielt.
    Um kurz vor 22h sind wir fast die letzten Gäste und machen vom kostenlosen Shuttle zurück in unser Hotel Gebrauch. Nach diesem ereignisreichen Tag werden wir sicherlich gut schlafen!
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