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  • Day 8

    Perlan und Hallgrímskirkja

    January 20, 2020 in Iceland ⋅ ❄️ 1 °C

    Die Straßen werden zunehmend voller. Immer ein sicheres Zeichen, das man der Zivilisation näher kommt. Und es ist immer dasselbe, dass man anfangs etwas überfordert ist mit den vielen Autos und Schildern. Aber erstaunlicherweise gewöhnt man sich auch immer wieder schnell dran.
    Als erstes steuern wir Perlan, die „Perle“, auf dem Berg Öskjuhlíd an. Die Perlan ist in erster Linie ein riesiges Reservoir geothermaler Energie, in Warmwasserspeichern wird das bis zu 130 Grad heiße Wasser gespeichert und dann je nach Bedarf in die Haushalte Reykjavíks gepumpt. Es beherbergt aber auch Konferenzräume, ein Mehrzweckrestaurant und diverse Ausstellungen. Der Glas- und Stahlbau an sich ist auch schon sehenswert, die refelektierenden Glaskuppel dient auch als Orientierungspunkt in Reykjavik. Wir sind aber eigentlich nur wegen der Sicht auf Reykjavíks Innenstadt hier. Gerade als wir aussteigen wollen, fliegt der Schnee erstmal wieder waagerecht den Leuten draußen um die Ohren. Wir warten diesen Schauer ab und wagen uns dann nach draußen. Der Wind weht richtig heftig und ist sehr böig, das eine oder andere Mal müssen wir stehen bleiben beim Umrunden des Gebäudes. Eine gute Sicht hat man leider von hier nur noch auf den Inlandsflughafen Midborg, fur die Innenstadt müsste man die Bäume etwas stutzen. Wir fahren in den viert Stock hoch, denn da gibt es noch eine Aussichtsplattform. Da draußen aber wieder ein Schneeschauer durchzieht verzichten wir auf die umgerechnet knappen 8€ pro Person. Später werden wir auch noch Gelegenheiten haben Reykjavik von oben zu sehen.
    Von der Perlan fahren wir direkt zum Stadtsee, dem Tjörnin. Westlich davon kann man zentrumsnah kostenfrei parken. Der Tjörnin ist erwartungsgemäß zugefroren, da aber Montag ist sind keine Schlittschuhläufer zu sehen, oder das Eis ist noch zu dünn.
    Von hier aus laufen wir zur Hallgrímskirkja. Ein wirklich beeindruckenden Bau, der ein wenig an an ein startendes Space-Shuttle erinnert. Der Glockenturm dominiert die Außenansicht und ist neben der Perlan der zweite wichtige Orientierungspunkt in Reykjavik. Die Fasade besteht aus geometrisch angeordneten Basalttürmen, wie man sie in Island immer wieder findet. Im Inneren ist die Kirche skandinavisch schlicht, keine aufwendigen Verzierungen, kein Gold, kein Schnickschnack. Nur die Orgel eines deutschen Orgelbauers bestimmt den Innenraum. Sie befindet sich gegenüber des Altars und man kann die Lehnen der Bänke umklappen, so dass man auch zur Orgel gewandt sitzen kann. Das ist natürlich sehr praktisch für Konzerte, die wohl regelmäßig stattfinden. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Organist nicht auf einer Empore oder irgendwo sonst versteckt sitze, sondern unten sichtbar bei den Zuhörern.
    Hier bezahlen wir die 8€ für die Turmbesichtigung gern. Oben angekommen hört man den Wind schon ganz schön Pfeifen, aber so schlimm wird es nicht, denn der Turm ist nicht komplett offen, sondern man schaut durch kleinere unverglaste Fenster. Von hier aus haben wir einen super Überblick über die Punkte, die wir uns noch ansehen wollen.
    Von der Hallgrímskirkja laufen wir die Frakkastígur in Richtung Meer und kommen dabei an der kleinen aber feinen Bäckerei Braud & Co. vorbei und kaufen eine der empfohlenen Zimtschneken. Da sie noch halb warm ist, machen wir uns gleich über die her. Ein Gedicht.
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