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  • Day 5

    Inmitten von Backpackern

    December 3, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 23 °C

    In Chiang Mai angekommen sprang ich in den ersten Bus, bevor die Horde von Tuk Tuk Fahrern, die dort ebenfalls warteten mich zu sehr "angehen" konnten. Der Bus ist mit 20 Baht spottbillig (0,80€) und man kann eine kleine Tour durch Chiang Mai damit machen. Mit 131.000 Einwohnern ist Chiang Mai, die Hauptstadt der gleichnakigen Provinz, etwas kleiner als Darmstadt. Und so verwundert es nicht, dass hier alles deutlich gemächlicher abgeht als im großen Bangkok.

    Auf den ersten Blick gefällt es mir hier schon mal sehr gut. Es ist leben da, es gibt die typischen Flohmarktähnlichen Tand-Stände aber auch hochwertige und Gepflegte Geschäfte, in denen man toll geschneiderte Kleidung kaufen kann. Diese weiten Stoffhosen, die die alternativen Leute momentan so gerne tragen gibt es z.B. an den Ständen als billiges Massenhergestelltes Produkt oder auch in deutlich hochwertigeren schönen aufgeräumten kleinen Geschäften. In Bangkok habe ich sowas nicht gesehen. Da gab es nur die absoluten Billigstände oder aber die Shoppingmals, was beides nicht so mein Ding war. Hier aber schau ich gern in die Schaufenster und habe nicht das Gefühl, dass es 1000 Läden gibt, die entweder alle das selbe verkaufen oder so verwestlicht sind, dass es das bei uns auch so gibt.

    Der Bus fuhr mich so also durch die Stadt und währenddessen schreib ich mal Sebastian bei Whatsapp. Das war der Düsseldorfer, den ich während der Fahrradtour durch Ayutthaya getroffen hatte und der am Vorabend den Nachtzug nach Chiang Mai genommen hatte. Er antwortete dann auch zügig und wir verabredeten uns abends mal noch was zu trinken. Er hatte auch noch einen Hamburger kennengelernt, der auch dazustoßen würde.

    Bis dahin musste ich dann noch in das Gasthaus einchecken und anschliessend ging ich dann mal zu Nachtbazzar. Dieser riesige Flohmarkt, der tatsächlich jeden Abend aufgebaut wird bietet eine Vielzahl eben dieser Billigstände wo man Waren zweifelhafter Qualität kaufen kann. In der Mitte ist auch ein kleiner Platz, der von Holzhütten umringt ist, aus denen heraus insbesondere Getränke und Essen verkauft wird. In der Mitte gibt es dann viele Bänke. Hier treiben sich ausser den Verkäufern wirklich nur noch Touristen herum. Trotzdem empfand ich das alles deutlich angenehmer als in Bangkok. Vielleicht einfach weil hier wirklich das Backpackerzentrum Thailands ist. Das merkt man sofort, wenn man sich die ganzen Touristen anschaut, die hier herumlaufen: Keine der Prolleten und Diven zu sehen, die in der nähe der Khao San Road in Bangkok so allgegenwärtig waren.

    Ich habe dann an einer Garküche noch ein Pad Thai gegessen. Das ist ein Nudelgericht mit Hähnchen und Tofu. Das war für die 50 Baht (1,50€) echt gut und ich war überrascht wie Hygienisch das essen zubereitet wurde. Der junge Koch hatte immerhin eine Schüssel Wasser, in der er Zwischendurch immer wieder seine Hände kurz schnellwusch und als er das Essen dann aus dem Wok holte zog er dazu einen frischen Plastikhandachuh an. Da geht es in Restaurants hinter geschlossen Türen bestimmt öfters mal ganz anders zu - auch in Deutschland. Und die frische der Zutaten ist sowiso über jeden Zweifel erhaben. Man sieht ja alles was er da auf seinem umgebauten Mofa rumliegen hat und die Sachen sehen ausnahmslos immer alle sehr frisch aus.

    Dann wurde es auch schon langsam Zeit zum Treffpunkt zu gehen und meine Füße finden wieder an mich umzubringen. Ich hatte ja gehofft, dass das jetzt bald wieder aufhören würde, wenn ich sie ein ein bisschen schone. Auch habe ich die blasen mit Pflastern abgeklebt, damit sie nicht mehr so reiben. Richtige Blasenpflaster habe ich nicht dabei. Ich hatte welche bestellt aber die kamen nicht mehr rechtzeitig an. Und in den Geschäften finde ich hier nur normale Pflaster. Irgendwann kam ich dann aber an und wir haben in unserer kleinen Runde ein paar Stunden damit verbracht unsere Erlebnisse und Pläne auszutauschen.

    Diese Ecke, in der wir eingekehrt waren, füllte sich dann auch langsam. In Chiang Mai ist abends auch was los. Ein schönes Zwischending aus dem überfüllten Bangkok und dem (abendlich) toten Ayutthaya.

    Der Hamburger, offenbar ein Partymensch, hatte sich in der Vornacht eine Thai angelacht und bei ihr im Hotel übernachtet. Die kam dann irgendwann auch kurz dazu. Die 23 jährige sprach vergleichsweise gut Englisch und hatte eine Zahnspannge. Nach ein paar Minuten ging sie dann aber wieder, sie war wohl mit Bekannten da und wollte die Gruppe nicht verlassen.

    Sebastian erzählte, dass er morgen eine 2 tägige Trekkingtour mit Übernachtung bei einem Bergstamm machen wollte. Das ist eine der Touren, die ich vielleicht auch machen wollte und entsprechend bat ich ihn mir mal eine Nachricht zu schreiben, sobald er abschätzen könne, ob die Tour und insbesondere der Veranstalter was taugt oder nicht.

    Gegen 23 Uhr löste wir uns dann langsam. Sebastian und ich wollten jetzt auch kein Besäufnis starten und der Hamburger wollte sowiso auch noch mal der Thai hinterher.

    Da ich inzwischen quasi gar nicht in der Lage war zu laufen suchte ich mir ein Tuk Tuk, dass mich zum Hostel brachte. Das ganze entwickelt sich wirklich zu einem Problem. Die meisten Aktivitäten die ich für Chiang Mai geplant hatte beiinhalten sehr viel Laufen. Ich muss mir was überlegen.
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