Thailand Flashpacking

November - December 2019
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  • Day 1

    Los gehts!

    November 29, 2019 in Germany ⋅ 🌙 4 °C

    Los geht's von Darmstadt Richtung Thailand.

    Die Anreise zum Flughafen ist leider nicht so komfortabel wie gedacht: Die Busfahrer in Hessen streiken und daher fährt der Airliner von Darmstadt zum Flughafen nicht. Entsprechend ist jetzt Zug fahren angesagt.

    Es fühlt sich ganz schön surreal an, jetzt nach der Arbeit einfach zum Flughafen zu fahren und abzuheben. Insbesondere die geringe Vorbereitung, die ich mir vorgenommen habe, gibt mir jetzt plötzlich doch etwas zu denken: Habe ich an alles gedacht? Wir werden sehen.

    Die größten Gedanken mache ich mir wegen zwei Dingen: Ich trage alle meine Dinge immer mit mir herum. Entsprechend kann auch ganz einfach mal alles weg sein. Ohne Ausweis und Kreditkarten dazustehen wäre natürlich fatal. Ich habe versucht Vorkehrungen zu treffen aber etwas nervös bin ich diesbezüglich dann doch.

    Der andere Punkt ist die Verfügbarkeit von Bargeld. Ich nehme keines mit und verlasse mich darauf, dass ich mit einer meiner Karten Geld abheben werden kann. Normalerweise funktioniert das mit der DKB sehr gut. Ich habe gehört, dass in Thailand bei den Automaten eine Gebühr beim abheben anfällt. Wird diese größer sein als wenn ich Bargeld mitgenommen und getauscht hätte?

    Auch soll man in Thailand selten direkt mit Kreditkarten bezahlen können. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich bin es eher gewohnt dass man im Ausland viel besser mit Kreditkarte bezahlen kann als in Deutschland. Das könnte das Problem mit dem Bargeld dann nochmals verstärken.

    Ein weiteres Ding, über das ich nicht nachgedacht habe ist, dass man bei der Einreise nach Thailand ein gültiges Rückflugticket vorweisen muss. Ich habe ein elektronisches Ticket und bin nicht sicher, ob das so akzeptiert werden wird. Ich habe gleich aber noch genug Zeit, um das am Flughafen in Frankfurt zu klären.
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  • Day 1

    Warten aufs Abheben

    November 29, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 5 °C

    Mit über drei Stunden vor Abflug (22:00 Uhr) habe ich mehr als genug Zeit alles zu klären. Wie im Kommentar unter "Los geht's" schon gesagt, wird das Rückflugticket in einer Datenbank registriert, sodass die Thai schon bescheid wissen, ohne dass ich irgendwas zeigen muss. Gut zu wissen. Dann schlender ich noch ein bisschen durch die Geschäfte, schau mir ein paar Bücher an und trink irgendwo einen Kaffee.

    Langsam wird es Zeit die ersten konkreten Pläne für Thailand und insbesondere Bangkok zu machen. Dafür wird vor Ort dann nicht mehr so viel Zeit sein.

    Ich habe mir in der Kindl App die Digitale Version vom Thailand Reiseführer von Lonely Planet geholt. Erst war ich nicht sicher ob ich nicht lieber ein richtiges Buch will aber die Kindl App ist echt super und man kann mittels Verlinkung schnell hin und her springen. Besser sogar als in einem physischen Buch. Das werde ich dann während des Fluges nutzen um ein paar Ziele für Bangkok auszuwählen.

    Nach Bangkok habe ich überlegt, dass ich erst mal Richtung Chiang Mai will. Dabei wäre ein Inlandsflug eine gute Option. Die Flüge sollen günstig sein und sind zeitlich natürlich unschlagbar. Eine interessante Alternative wäre auch der Zug. Das dauert deutlich länger aber ich könnte an einigen interessanten Stationen auf dem Weg anhalten und einen Tag verbringen. Beim Zug gäbe es auch die Möglichkeit einen Nachtzug zu nutzen. Das wäre vielleicht auch interessant: Schlafen und reisen gleichzeitig spart noch mehr Zeit als das Flugzeug.

    Die Frage ist, ob ich auch nach Ayutthaya, der alten, durch rivalisierenden Nachbarstaaten zerstörten, Siamhauptstadt mit ihren faszinierenden Ruinen und Geschichten will. Es wäre ein Umweg und es würde natürlich auch einige Zeit kosten, diese angemessen zu besichtigen. Zeit, die mir in Chiang Mai oder später im Süden dann vielleicht fehlt.
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  • Day 2

    Ankunft in Bangkok

    November 30, 2019 in Thailand ⋅ ☀ 33 °C

    Pünktlich am Flughafen angekommen, Geld abgehoben und eine Simkarte für 30 Tage mut 9 GB Volumen gekauft. Dann vom Flughafen mit dem "Skytrain" nach Phaya Thai ab da hatte ich dann keine Lust mehr in irgendwelchen Gefährten zu sitzen und habe einen einstündigen Fußmarsch durch Bangkok zum Guest House gemacht. Diese schwüle Hitze ist aber echt übel und so war der Weg dann doch recht anstrengend.

    Dafür konnte ich aber auch schon ein paar bunte Tempel, den wilden Verkehr und gesprächige Thais erleben. Direkt der erste hatte natürlich eine Schwester die gaaanz zufällig in Deutschland lebt. Er riet mir entschieden davon ab, den Weg zu gehen, den ich eigentlich nehmen wollte, weil da irgendwas mit Militär sei. Dann fragte er mich, was ich in Bangkok so machen wollen werde und sagte, wenn ich die Tage nach Chiang Mai wolle, solle ich unbedingt sofort eine Karte in einem Touristen Büro um die Ecke kaufen, weil die sehr teuer wären, wenn man die kurzfristig kauft. Ganz zufällig würde das eh auf der Ausweichroute liegen, die er mir wegen des Militärs vorgeschlagen hatte.

    Nachdem ich ihm gedankt habe und dann aufmerksam trotzdem die von mir angedachte Route ging, war von irgendwelchem Millitär natürlich nichts zu sehen.
    Später begegnete ich dem Thai dann wieder. Der war ganz überrascht mich zu sehen und fragte, ob ich denn nicht die Karte kaufen gegangen wäre. Nachdem ich ihm dann gesagt habe, dass ich da gewesen wäre und ein Ticket gekauft hätte, hat er noch irgendwas von einem Stempel und einem Papier erzählt und ist dann irgendwann weiter auf seinem Roller gefahren. Offenbar auf der Suche nach dem nächsten Touristen, den er in das vermutlich familienbetriebene Touristenbüro locken könnte.

    Irgdndwan kurz vor 18 Uhr kam ich dann am Guest House an. Da saß nur eine alte Frau auf den Stufen unter einem großen roten Schild "Apple Guest House". Die Frau sprach kein Englisch und gab mir zu verstehen, dass sie nichts von einem Gasthaus wisse und ich dadrüben um die Ecke fragen soll. Auch mit dem Namen der Gastgeberin, mit der ich auf Airbnb geschrieben hatte konnte sie nichts anfangen. Irgendwann kam eben diese aber vorbei und ich konnte endlich meinen Rucksack ablegen.

    Das Zimmer ist ein einfaches weisses Zimmer mit zwei Betten, zwei großen Fenstern und zwei Ventilatoren (zum Glück). Gemeinschaftsdusche und -bad. Für mich absolut ausreichend nur die Matratze n sind sehr hart. Mag einigen gefallen mir aber nicht unbedingt. Naja mal sehen wie es sich schläft.

    Jetzt bin ich aber echt geschafft und werde heute glaube ich nur noch schauen, dass ich irgendwo was kühles trinke. Vielleicht erquikt das aber auch genug um noch mal was zu unternehmen. Es ist hier ja erst 19:00 Uhr.
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  • Day 2

    Bangkok Nachtleben

    November 30, 2019 in Thailand ⋅ 🌙 30 °C

    Nach einer kalten Dusche konnte ich mich jetzt doch noch aufraffen, raus zu gehen. Die Idee: Es gibt hier doch überall so Massagen, Da mach ich jetzt eine und danach geht es mir bestimmt besser. Gesagt, Getripadvisort, getan. Auf der Khao San Road gibt es ein wenig versteckt eine Einrichtung, die das ganz Stilvoll, Professionell und nicht schmuddelig macht. Für 350 Baht (ca. 11 Euro) wurde mir der Rücken mal richtig ordentlich eine volle Stunde durchgeknetet. Mit Tee davor und danach.

    Anschließend fühlte ich mich dann auch wieder fit genug, mir zumindest anzuschauen, was es hier an Nachtleben gibt. Die Khao San Road (2 Minuten Fußweg von meinem Hotel) ist weltberühmt als Treffpunkt der Backpacker, die aus aller Welt nach Bangkok reisen, um Südostasien zu erkunden.

    Meine Erwartung war also, viele alternative Läden, Bars und Cafés vorzufinden. Die Khao San Road ist aber einfach nur eine riesige Partymeile. Hier tönt von der einen Seite Hip-Hop, von der nächsten 90er und was sonst noch alles laut ist, bumm macht oder man mitgrölen kann. Wie am Ballermann auch haben viele Locations Biersäulen zum Komasaufen und entsprechend ist die Stimmung. Ein bisschen erinnert mich das auch an diese eine Straße in Düsseldorf.

    Ein paar Parallelstrassen weiter gibt es eine Straße mit ganz kleinen Bars in denen Livemusik gespielt wird. In so einer sitze ich nun und lasse den Abend bei einem Budweiser (Es ist leider das amerikanische, ich hatte auf das tschechische gehofft :( ) ausklingen. Es gibt entspannten Jazz mit Gesang und ich glaube ich bin der einzige Nichtasiate (Es passen so 20 Leute plus Personal und Band hier rein) aber alle sind super entspannt.
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  • Day 3

    Der Smaragdbuddha

    December 1, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 29 °C

    Die Nacht war hart. Die Hitze ist ganz schön übel und auch der Ventilator im Zimmer kann dem nur begrenzt Linderung verleihen. Insbesondere wenn ich nicht gleichzeitig riskieren will mich zu erkälten.

    Das Zimmer hat zwar Fliegengitter an den Fenstern aber im Flur ist manchmal das Fenster komplett auf. Entsprechend können trotzdem Mücken im Haus sein. Moskitonetze haben die Betten nicht, aber dafür habe ich ja selbst eines mitgebracht. Leider gibt es keinen vernünftigen Haken, sodass das ganze etwas improvisiert aufgegangen ist.

    Jedenfalls war ich dann schon so gegen Halb sechs Uhr morgens wach und habe dann noch ein wenig rumgedöst dann schnell geduscht und dann war ich wieder auf Tour. Ich bin jetzt froh, dass ich zusätzlich zu meinem neuen Orsay Farpoint 40 (https://www.ospreyeurope.com/shop/de_de/farpoin…) noch meinen Deuter Speed Light 12 Liter (https://www.deuter.com/int-en/shop/backpacks/p2…) mitgebracht habe. Der Orsay ist super als Hauptrucksack aber wenn ich ein Privates Zimmer oder ein Schließfach habe bin ich froh, wenn ich für meine Tagesausflüge den Orsay liegen lassen kann und in den super leichten Deuter nur das nötigste (Flasche Wasser, etwas Geld, etc..) packen kann.

    Mit dem habe ich mich dann jedenfalls gegen 7 auf den Weg gemacht. Das Wetter war super. Warm natürlich aber die Sonne hat noch nicht so unbahrmherzig jeden verbrutzelt wie sie es so ab 10 Uhr hier tut. Ich war dann jedenfalls viel zu früh am großen Palast, meinem Hauptziele für heute. Da bin ich dann ewig drum herum gelaufen, weil ich schon mal rausfinden wollte, wo es denn dann reingeht. Staatsbürger kommen nämlich im Gegensatz zu Touristen kostenlos rein. Irgendwann habe ich dann erst mal aufgegeben und einen Tee getrunken.

    Als ich kurz nach halb 9, der Öffnungszeiten des Palastes das Kaffeehaus verließ, war der ganze Bereich vor dem Palast in eine riesige Warteschlange umgebaut worden. Kein Wunder also, dass ich den richtigen Eingang nicht gefunden habe: Der wird jeden Morgen neu aufgebaut. Zum Glück war aber, genau wie der Reiseführer vorhergesagt hat, zu der Zeit noch nicht so viel los, sodass man wie bei einem Freizeitpark, der bald schließt durch die Warteschlange laufen konnte.

    Innen holte ich mir dann eine Karte für 500 Baht (15€) und einen Audioguide für 200 Baht (6€). Der war auch gut gemacht, man hat eine Karte dazubekommen, wo die Nummern eingezeichnet waren, die man drücken musste, um den entsprechenden Text zu hören und so wurde man schön über das Gelände geleitet. Im inneren des Hauptkapelle wartete das Highlight: Der Smaragd-Buddah. Doch vorher hiess es natürlich Schuhe aus und Mützen ab! Auf dem weg zur Kapelle waren dann auch Sicherheitleute mit langen Stöcken, die sie nutzen um die Leute leicht auf den Kopf zu stupsen, wenn diese ihre Kopfbedeckung nicht abnahmen. War der Stock nicht lang genug gab es hingegen eine aufdringliche Pfeife. Am Eingang des Tempels ging dann die wahrscheinlich größte rumgedrücke auf Socken los. Viel zu viele Leute versuchen da durch viel zu kleine Türen zu kommen.

    Im Gegensatz zum Rest des Palastes ist im inneren der Kapelle Fotografieren verboten daher kann ich nur versichern, dass das ganze sehr beeindruckend ist. Die komplette Kapelle ist im inneren wie die Innenseite der Palastmauer (von der ihr Fotos sehen könnt) bemalt und in der Mitte befindet sich ein riesiger Goldaufbau auf dessen Spitze die smaragdene Buddhafigur thront.

    Zwischen der Touristenmasse und diesem Aufbau gibt es dann noch einen bereich in dem Gläubige knieend beten. Auch draussen opfern die Gläubigen, umringt von Touristen Blumen und Rauchwerk verschiedenen Göttern.
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  • Day 3

    Shopping im MBK

    December 1, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 32 °C

    Nach der Besichtigung des Tempels musste ich dann mal zusehen, dass ich ein paar Anziehsachen finde. Entsprechend hatte ich einen einstündigen Marsch zum großen MBK Einkaufszentrum vor mir.

  • Day 3

    Umherirren zwischen Betonriesen

    December 1, 2019 in Thailand ⋅ 🌙 32 °C

    Gerne wollte ich gestern noch eines der Hochhäuser von Bangkok besteigen. Dazu nahm ich mir zum ersten mal ein Taxi. Gestartet bin ich am United Office Tower. Der wurde im Internet als Geheimtipp gehandelt, da diesen Rooftop Bar sich eben nicht auf einem Hotel befindet und entsprechend weniger bekannt und teuer ist. Dort angekommen musste ich also feststellen, dass die Bar geschlossen ist. Also war die nächste Station der Mahanakhon Tower. Da wollte man aber 1000 Baht (30€) mindestverzehr was mir dann doch zu viel war. Irgendeinen Tower in der Nähe habe ich dann noch gesucht aber nicht gefunden und schliesslich bin ich dann wieder mit einem Taxi zum Central World Einkaufszentrum gefahren. Auf dessen Dach sollte es auch eine Bar mit toller Aussicht geben aber auch die scheint es nach langer Suche nicht mehr zu geben.

    Mittlerweile war es halb 11 mir taten die Füße weh und ich hatte echt keine Lust mehr. Also nahm ich mir ein Taxi und fuhr ins Gasthaus. Dachte ich zumindest. Der Taxifahrer wollte aber nicht mit Taximeter fahren sondern wollte einen Fixpreis für die Fahrt von 200 Baht (ca. 6€). Was viel zu viel ist. Da habe ich noch gedacht "Ja gut dann nehme ich halt das nächste Taxi". Aber ich befand mich in einem schicksten Viertel der Stadt zu einer Zeit, in der alle nach Hause wollten. Natürlich fand sich kein Taxifahrer, der zum Normalpreis fuhr. Also lief ich erstmal los in der Hoffnung dass sich die Situation entspannt, wenn ich etwas Abstand zu den Wolkenkratzern gewonnen hätte. Aber die Taxifahrer blieben standhaft. Ich aber auch. Und so lief och leise fluchend durch Bangkok und hielt ab und an erfolglos ein Taxi an. Gerade in dem Moment, wo ich mir sagte: "Egal jetzt, das nächste Taxi nehme ich, auch für 200 Baht". Machte der Taxifahrer wie selbstverständlich das Taximeter an und ich fuhr endlich dem Bett entgegen. Der Taxifahrer wahr auch sehr freundlich und obwohl er so gut wie kein Englisch sprach brachte er mir ein paar Wörter bei und zeigte mir, wie man die Straße, in der mein Gasthaus steht ausgesprochen wird.. Na dann verstehen die anderen Taxifahrer jetzt vielleicht, was ich ihnen sagen will. ohne ewig auf die Karte zeigen zu müssen.

    Im Hotel stellte ich dann fest, dass ich mir an beiden kleinen Zehen riesige Blasen gelaufen hatte.. Autsch.
    Da werde ich schauen müssen, dass ich morgen meine Füße irgendwie schone. Aber kein Wunder: Laut Google Fit bin ich heute über 25 Kilometer in 500 Minuten gelaufen.
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  • Day 3

    Enyoing some great green tea

    December 1, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 33 °C

    Bevor der große Palast öffnet habe ich noch Zeit einen Tee in einem sehr schönen Kaffeehaus zu genießen :)

  • Day 4

    Die verbrannte Stadt

    December 2, 2019 in Thailand ⋅ ☀ 30 °C

    Heute morgen ging es dann mit einem Minivan nach Attuyata. Das ist die alte, im 18. Jahrhundert zerstörte, Hauptstadt von Thailand oder wie es da noch hiess Siam. Mit im Van war auch eine Frau aus Bochum mit Ihrer Mutter als ich offenbarte, dass ich auch deutsch spreche kam die Mutter gar nicht mehr aus dem Plaudern heraus. Als der Van aus Bangkok herausfuhr und langsam wieder Natur zu erblicken war wurde mir langsam klar: Jetzt geht's langsam richtig los. Dieses Mega-City-Feeling ist nicht, wofür ich hergekommen bin.

    Heute leben kaum noch Menschen in Attuyata. Gerade mal 50.000 Menschen, das ist nur ein Drittel von Darmstadt und das, obwohl es direkt neben einer der größten Städte der Welt (15 Millionen Einwohner) liegt. Absurd. Ich glaube die Fläche, die von Ruinen bedeckt ist, ist deutlich größer als die, auf der Menschen leben.

    In Attuyata beziehungsweise schon auf dem Weg dahin begrüßte mich Mary, meine neue Gastgeberin dann auch schon über WhatsApp und erklärte wo ich genau von der Minivanstation aus hin muss. Dort angekommen zeigte sie mir kurz mal alles. Man kommt in so einen Innenhof wo Marys tatöwierter Mann gerade an einem Automotor herumschraubt. Dann führt sie einen nach oben und zeigt die schönen mit Holz vertäfeltenen Gänge und eben die Zimmer (diesmal mit Klimaanlage yeeeh!)

    Generell alles sehr schön und lässig aufgemacht. Die Zimmer sind spartanisch aber sauber und die Matratze bequem: Alles was ich brauche. Während sie mir das Zimmer zeigt bietet sie freundlich und unaufdringlich an, dass sie mir wenn ich mich eingerichtet habe gerne ein paar Sachen empfehlen kann. Das mache ich dann auch und Mary gibt mir für 50 Baht (1,80€) ein altes klappriges Rad, mit dem ich die Ruinenstadt erkunden kann. Außerdem organisiert sie für 200 (6€) eine Bootsfahrt mittels der man die etwas schlechter erreichbaren Ruinen besuchen und den Sonnenuntergang beobachten kann. Abholung am Gasthaus per Tuk Tuk ist auch mit dabei.

    Und so habe ich viel Spaß mit dem Drahtesel durch die Gegend zu düsen: Die perfekte Art sich trotzt der Blasen fortzubewegen. An einem der Tempel treffe ich einen Düsseldorfer, der heute Nacht den Zug nach Chiang Mai nimmt. Da ich da ja auch hin will tauscht man mal Nummern aus mit der Option dann was zusammen zu machen.

    Die Bootstour war ihr Geld echt wert. Nicht nur, dass die Tempel atemberaubend sind und eine Bootstour immer lustig ist, man kommt auch noch mal ein paar Leuten zusammen. In dem Fall ein Holländer der auch aus Marys Gasthaus dabei war. Mit dem konnte ich mich gut über die Ruinen unterhalten und ihm ein paar Sachen erzählen, die ich schon im großen Palast von Bangkok gelernt hatte. So hat er zum Beispiel darüber gerätselt, warum die Ruinen so schwarz verrucht sind.
    Das liegt an der erwähnten Eroberung Attuyatas durch die Birmanesen im 18. Jahrhundert. Nach der Eroberung der Stadt wurde die Schätze, die tragbar waren mitgenommen und der Rest den Flammen übergeben. Selbst Massive Goldstatuen wurden mit solch starkem Feuer behandelt, dass sie schmolzen. Daher kommt auch die heute niedrige Bevölkerungsanzahl: Nach der Eroberung blieben kaum noch Menschen übrig. Und anstatt die Stadt wieder aufzubauen hat man eine neue Hauptstadt errichtet: Krung Thep oder wie wir Europäer sie nennen: Bangkok.

    Nach der ganzen Bootsfahrerei wurde es dann mal Zeit, zu überlegen wie es morgen. weitergeht. Am liebsten würde ich das Gasthaus ja mitnehmen. Mach viel grübeleien und dem studieren von Zugplänen habe ich nun für morgen einen Flug nach Chiang Mai gebucht. Die Anbindungen sind einfach nicht so toll und vor allem muss man einen Schlafplatz im Nachtzug ausreichen früh buchen, ansonsten sind diese vergriffen. Da ich meine Zeit nicht mit einer 12 Stunden Zug oder Vanfahrt verschwenden will ist es nun also der Flug. Er geht morgen um 13:00 ich muss aber ntocb schauen, wie ich zum Flughafen komme. Theoretisch fährt ein Zug direkt dahin aber 2. Klasse Tickets gibt es natürlich wieder keine mehr. Ich werde morgen Mary fragen, die kann mir bestimmt weiterhelfen. Zur Not fahre ich eben 3. Klasse Zug.

    Nach der ganzen Templerei und Planung für morgen wollte ich dann noch etwas essen. Nicht weil ich Kohldampf gehabt hätte sodern einfach weil ich das Gefühl hatte es sollte m wieder Zeit sein. Das Hungergefühl scheint mir hier stark gedrosselt zu sein und das obwohl ich ja auch sehr aktiv bin. In Deutschland würde mein Magen schon lange durchhängen aber hier ist es so komisch warm dass ich nicht wirklich Hunger bekomme. Jedenfalls musste ich dann festsellen, dass hier fast alle Restaurants schon um 21 Uhr schließen und ich wollte meine Suche schon fast abbrechen und in einen 7Eleven Kiosk gehen und irgendeinen Snack einwerfen als ich laute Musik vernahm. Oder zumindest das was rauskommt wenn eine asiatische Band Rockmusik ihren eigenen Touch geben will. Ich dachte mir also: Letzte Chance und rein da. Das Restaurant ist gut gefüllt mit Einheimischen. Hier muss sich wohl die Jugend des Ortes treffen. Der Kellner reicht mir die Karte und sie ist natürlich nur auf Thai. Klar, hier verirrt sich sonst wohl kein Tourist hin. Also zeige ich auf ein Bild und frage, ob das mit Seafood sei (meine größte Sorge ist noch immer irgendwann irgend so eine komische vergärte Fischsuppe oder sowas zu bestellen). Der Kellner sagt mir dann er könne extra für mich etwas mit Chicken machen. Als das Gericht dann kam wurde mir klar, dass der Kellner bei mir wohl überhauptkein Risiko eingehen wollte und mir so einen komischen Nudel-Gemüse-Hähnchenmix mit überzuckerter Süß-Sauer-Soße, die es bei uns in Deutschland so in jedem China-Imbiss gibt hat machen lassen. Ja das wird wohl niemand angeekelt wegstellen aber ein Genuss ist es auch nicht. Trotzdem war ich ganz zufrieden noch etwas gefunden zu haben wo ich sitzen, Musik hören, Tagebuch schreiben und Einhheimische beobachten konnte. Jetzt freue ich mich noch auf mein klimatisiertes Zimmer und morgen wird wieder ein voller Tag. Diesmal will ich kein Zimmer vorab buchen sondern mal sehen, wie es ist von Hostel zu Host zu ziehen und direkt nach einem Zimmer zu fragen. Auch werde ich jetzt vielleicht wirklich mal einen Schlafsaal ausprobieren.
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  • Day 5

    Alles Banane

    December 3, 2019 in Thailand ⋅ ☀ 22 °C

    Heute morgen früh aufgestanden und Mary wegen meines Fluges gefragt. Sie hat mir gleich empfohlen, einen der Züge 3. Klasse zu nehmen. Die brauchen etwa 40 Minuten zum Flughafen und kosten lachhafte 11 Baht (0,33€). Das Flugticket könne ich dann am Flughafen ausdrucken. Digitale Tickets scheint es nicht zu geben. Als nächstes musste ich mal meinen Rucksack ausmisten, da das zulässige Gewicht für das Handgepäck mit 7 Kilo stark beschränkt ist. Auf 7 Kilk kkmme ich glaube icb nicht runter, der Rucksack selbst wiegt ja auch schon was. Kleine schwere Sache wie meine Powerbank packe ich dann in die Hosentasche aber eigentlich muss ich einfach hoffen, nicht kontrolliert zu werden.

    Danach schrieb ich dann noch einen kurzen "Gästewandeintrag", verabschiedete mich, bedankte mich noch mal für die Gastfreundschaft und machte mich auf den Weg zum Bahnhof. Dieser war aber deutlich weiter als ich dachte, weil ich einen großen Umweg zur einzigen Brücke machen musste. Entsprechend verpasste ich dann den Zug aber es fahren regelmäßig welche zu und ich wahr mit 8:45 immer noch sehr sehr früh dran.
    So kaufte ich also ein Ticket für 9:01 und traff zufällig den Holländer am Bahnsteig wieder. Der macht sich auf nach Lop Buri. Die alte Hauptstadt eines der Postthailändischen Fürstentümer. Weltweit bekannt ist die Stadt vor allem wegen der vielen Javaneraffen, die die Stadt plagen. Da sie aber auch Touristen anlocken dulden die Einheimischen die aufdringlichen Affen.

    Stephan hatte auch so in Bananenblättern eingewickelten Klebereis mit einem Bananenstück dabei und bat mir an, diese mit ihm zu verzehren, während wir beide auf unsere Züge warteten. Das Angebot nahm ich gern an aber es gab ein Problem: Wie genau soll man das essen? Ist man das Bananenblatt mit? Wir hatten keine Ahnung und so versuchte ich erst mal vorsichtig auf dem Bananenblatt rumzukauen. Es wies allerdings eine erstaunliche Resistenz gegen kauen auf. Für eine uns zuschauende Thailänderin muss das wohl sehr unterhaltsam gewesen sein. Sie erklärte uns dann, dass man das ganze ausrollt und nur das innere verspeist. Gut, das wäre auch das nächste gewesen, dass man dann versucht hätte aber trotzdem eine lustige Situation.

    Dieser Bananenklebereis war wirklich gut und obwohl die Thailänder sowas als Snack essen empfand ich es als gutes Frühstück. Das ganze fritierte Fleisch, dass auf den Straßen schon morgens feilgeboten wird ist zu dieser Tageszeit nicht so mein Fall.

    Der Bahnhof selbst steht im großen Kontrast zu den Stationen in Bangkok. Denn während in Bangkok die Gleise der Stationen komplett abgesicht sind mit Türen zum Gleis, die erst aufgehen, wenn der Zug eingefahren ist, ist es in Ayutthaya ganz anders. Hier ist Bahnpersonal, dass langsam anfahrenden Zügen mit grünen und roten Fahnen Signale gibt, ob das Gleis sicher zu Einfahrt ist. Die Bahnsteige sind fast auf Gleishöhe und das muss auch so sein denn es gibt keine Fußgängerüber- oder Unterführungen. Stattdessen ist das Gleis an entsprechenden Stellen ein wenig mit Holz ausgelegt, sodass man direkt über das Gleis zum richtigen Bahnsteig geht.

    Mit einem außerplanmäßigem Halt (ist man als deutscher ja gewohnt..) gab es im Zug dann etwas Verspätung aber ich kam gut am Flughafen an.
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