• Stykkishólmur - Hellisandur

    June 22 in Iceland ⋅ ☁️ 11 °C

    Der schöne Biwakplatz am Hafen von Stykkishólmur taugt uns auch noch als Frühstücksplatzl in der Sonne. Danach nochmal rauf zum Leuchtturm und die Lichtstimmungen einfangen. Die Kirche nochmal aufsuchen, weil sie gestern schon verschlossen war hat sich gelohnt - wirklich ganz besonders !
    Dann geht's über die Fjordbrücken nach Grundarfjörđur und zum Grundarfoss 30 min. hinterspaziert...sehr schön da, wie er mit den Winden in Schleiern herabfällt.
    Am imposanten Kirkjufell, dem Berg der aussieht wie ein Kirchenschiff, geht's vorbei und weiter Richtung Ólafsvík.
    Und da ist er...plötzlich...und gewaltig...der Snæfellsjökull. Der majestätische Vulkan mit seiner Eiskappe ist nur 1446m hoch, aber mit den saftiggrünen Wiesen drumherum, macht er mächtig was her. Zuletzt ausgebrochen vor 1800 Jahren, gilt er immer noch als aktiv. Im Schnitt schmilzt er 1 Meter pro Jahr und damit wird er in 30-40 Jahren verschwunden sein...unglaublich irgendwie. Er ist unter allen Bergen Islands der mit der grössten Ausstrahlung und Anziehungskraft. Jules Vernes nahm in 1864 in seinem Roman "Reise zum Mittelpunkt der Erde" als Ausgangspunkt, in den Krater einzusteigen, um in das Innerste vorzudringen. Und er ist einfach schön. Man mag gar nicht mehr wegschauen. Ständig wechselt sein Aussehen mit Licht und Wolken, Sonne und Schatten...und völlig verschwinden kann er auch unter den Wolken. So hat er sich auch am Nachmittag weitgehend verhüllt, nur die Spitze hat rausgeschaut, als ich zum Svöđufoss hintergrwandert bin.
    Vorher war ich noch an der modernen Kirche in Ólavsvik und an dem malerischen mächtigen Bæjarfoss, dem Bärenwasserfall.

    Zwischen Rif und Hellisandur gibt's dann an der ganzen Küstenlinie die Vogelfelsen mit richtig vielen Kollonien von Dreizehenmöwen, Küstenseeschwalben, Kormorane und den Krähenschaben mit ihrem lustigen Büschel am Kopf, auch Trottellummen sind darunter.
    Man könnte ewig da sitzen und mit dem Fernglas die Brutfelsen ausforschen.

    Ich besuche noch kurz vor Hellissandur die kleine Kirche Ingjaldshóll, die so einsam und malerisch vor dem Gletscher steht, umrankt von riesigen Lupinenfelder versinkt sie förmlich im blau...wunderbar 🤩 Dort ist auch der Erstbesteiger des Snæfellsjökull begraben, Eggert Ólafson, zusammen mit seiner Frau. Die beiden sind 1768 im Breiđafjörđur bei der Überfahrt von den Westfjorden ertrunken.
    In Hellisandur hat es dann auch noch ganz sehenswerte künstlerische Graffitis auf manchen Häusern.

    Und dann reichts auch für heute wieder. Endlos viele Landschaften. Endlos viel erlebt, was man hier gar nicht alles niederkritzeln kann. Endlos oft auf den Auslöser der Kamera gedrückt. Endlos spät schon wieder.
    Aber weil es halt nicht Nacht wird, lässt sich alles endlos ausdehnen.
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