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  • Day 80

    Auf in den Osten

    December 14, 2019 in Georgia ⋅ ☀️ 6 °C

    Ja man könnte hier ewig bleiben. Um genau zu sein, könnten wir hier sofort eine Hütte bauen und leben. So schön! Auf Grund der Kälte ist es dann aber doch Zeit für uns weiter zu ziehen. Es geht zurück über den Pass und durch das Skiresort, bis hin zu einem Stausee, wo wir nach Osten abbiegen. Dieser Teil ist weniger erschlossen und die Strasse ist auch nicht immer geteert. (Was uns immer wieder begegnet: Die Straße sind nicht zusammenhängend geteert bis es irgendwann auf Erde und Schotter führt, weil entweder das Geld alle ist oder der Winter kam oder irgendeine logische Begründung. Nein, es gibt geteerte Stückchen, die super befahrbar sind, die sich mit schrecklichen Offroad-Stückchen abwechseln und zwar alle paar hundert Meter. Wir es dazu kommt, würde uns auch mal interessieren). Hier kommen uns auch wieder Kutschen entgegen und die Strassenhunde sehen dünner aus als sonst wo. Wir teilen mal wieder kräftig Futter aus unserem Sack aus. Was hier auffällt ist, dass die Hunde Angst vor Menschen haben. Das zeugt davon, dass sie hier nicht gerade gut behandelt werden. Am herzzerreisensten ist eine junge Hündin, die mit einem Welpen unterwegs ist. Beide abgemagert und sehr schreckhaft und frieren. Wir geben ihnen Essen, aber ob das gerade den Kleinen vor dem Tod bewahrt, bezweifeln wir. Der heutige Tag besteht vor allem darin etwas Strecke zu machen und sich dann einen schönen Platz neben einem Kloster (scheint ebenfalls recht neu und evtl. noch nicht fertig oder nicht fertig renoviert) suchen. Wir stehen auf einem Hügel neben einer Feuerstelle, hinter uns das Kloster und vor uns ein gigantischer Blick auf den Kaukasus.

    Der nächste Morgen könnte nicht schöner sein. Strahlender Sonnenschein ein toller Ausblick und warm! Wir bauen unseren Frühstückstisch draussen auf und geniessen den kleinen Anflug von Frühling. Im Vergleich zu den -8 Grad noch gestern einfach herrlich! Den Vormittag und auch beginnenden Nachmittag verbringen wir einfach hier im Sonnenschein, lesend auf der Wiese, füttern einen sehr dünnen Hund und versuchen etwas Vertrauen aufzubauen und chillen einfach. Schöner kann es gerade nicht sein :).
    Am Nachmittag fahren wir dann doch noch weiter und besichtigen eine Klosteranlage in der Nähe. Alawerdi ist einfach nur wunderschön. Auch hier gilt für Kathi wieder Kopftuch und Rock, aber es lohnt sich wirklich. Es wir gerade eine Messe abgehalten und auch hier herrscht wieder eine mystische Stimmung. Die Aussenanlage zeugt vor allem von Wein- und Olivenanbau. Leider ist der Grossteil nicht zugänglich, aber ein Besuch lohnt sich auf jedenfall. Auf der Weiterfahrt kommen wir noch an einer Burg vorbei. Gremi ist zwar teils in Gerüste verhüllt, Maurice beschliesst aber einmal hinauf zu laufen. Kathi kümmert sich lieber um zwei hungrige Hundis. Es dämmert schon langsam und wir haben uns einen Platz an einem Stausee herausgesucht. Allerdings ist hier mittlerweile der Tourismus angekommen und der eigentliche Platz nicht mehr zugänglich. Wir versuchen es bei einem Kloster in der Nähe. Auch hier ist der Zugang versperrt. Hmmm. Da es jetzt eh schon dunkel ist, beschliessen wir bis nach Sighnaghi weiterzufahren, der Weinhauptstadt. Es geht abenteuerliche Serpentinen hinauf und wir glauben nicht mehr so ganz anzukommen, als wir plötzlich ein Burgtor passieren. Und da sind wir also. Der Platz für die Nacht befindet sich vor einem Friedhof und damit direkt vor der Stadtmauer und einem grossen Tor. Wirklich gruselig, obwohl hier keine Menschenseele ist. Vor allem mit dem Wissen, dass hier gleich der Friedhof ist. Da morgen Sonntag ist, haben wir etwas Angst vor frühen Besuchern und damit Lärm, aber wir werden sehen.
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