• Halbzeit

    23 de julho de 2022, Alemanha ⋅ ⛅ 24 °C

    Lehnt euch zurück, holt euch wahlweise ein Kalt- oder Warmgetränk und bringt etwas Zeit mit. Der Footprint wird etwas länger.

    Und jetzt kann ich es ja verraten. Am Freitag Abend bekam ich nicht nur Besuch von Tobias, sondern auch von Hungry Bear! Wir hatten uns kurzgeschlossen, dass wir zusammen am Halfwaypoint aufschlagen wollen. Dies war unsere Überraschung für diejenigen, die mich am Halfwaypoint überraschen wollten. Aber dazu später mehr.

    Die Nacht auf dem Raiffeisenturm war teilweise etwas nass. Irgendwann wurde ich einfach davon wach, dass es mir ins Gesicht regnete. Also war umziehen angesagt. Ich zog mein Nachtlager also mehr in die Mitte des Turms. Das war jedoch keine gute Idee. So direkt im Wind wurde es ziemlich schnell kalt. Also wieder zurück. Der Regen hatte zum Glück aufgehört. Der Wind wurde aber zeitweise immer stärker. In meiner windgeschützen Ecke störte daran aber eigentlich nur noch der Lärm. Apropos Lärm. Von einem regelrechten Krach wurden wir um 5:30 geweckt. Ein Motorrad näherte sich unserem Turm und beschallte dabei das gesamte Tal. Der Fahrer begann anschließend direkt mit dem Aufstieg, was in einem überraschten Schrei seinerseits endete, als er uns drei erblickte. Er wolle nur kurz hier oben eine Tüte rauchen, ob wir was dagegen hätten und ob wir auch einen Zug abhaben wollen, eröffnete er uns dann. Als HB ihn dann fragte ob er das jeden Morgen so mache, antwortete er nur: Nein! Ich bin gerade nur total besoffen! Wir dösten weiter, er rauchte seine Tüte und dann war auch schon wieder Ruhe.

    Anschließend ging es für uns drei auf einen wunderbaren Wandertag mit vielen tollen Gesprächen über alles mögliche. Viel zu viel um das hier aufzuschreiben. Im Gespräch vertieft, schafften wir drei es auch mehr als einmal uns zu verlaufen. Gut, irgendwo müssen die Kilometer ja herkommen.

    In Herchen stand dann unsere Mittagspause an. Nachdem wir sehr leckere Waffeln mit jeweils ganzen vier (!) Kirchen verspeist hatten, gesellte sich noch der Besitzer des Ladens zu uns. Er war gerade von einer Wespe gestochen worden und suchte jemanden zum Schnaps trinken um seine Schmerzen zu lindern. Und dann begannen sehr komische 20 Minuten. Der Mann redete wie eine Wasserfall, sprang dabei in seinen Ausführungen wild zwischen Themen herum und eröffnete uns irgendwann, dass er wohl früher ein Koks-Problem hatte. Die stecknadelgroßen Pupillen sprachen dafür, dass das Problem vielleicht doch noch sehr aktuell war...

    Also weiter Richtung Halfwaypoint. Ich wusste ja, dass wir dort erwartet werden würden. Meine Freundin und ein weiterer Freund waren dort mit dem Auto angereist und wollten uns sogar entgegen laufen. Und dann ganz plötzlich, als wir einen Berg herunterliefen, kamen die beiden uns entgegen. Aber sie waren nicht allein! Da lief uns doch wirklich Soulboy entgegen und begrüßte uns wie alte Freunde. Als wir dann auch noch ein kaltes Bier in die Hand gedrückt bekamen, war der Moment perfekt. So zogen wir weiter in Richtung Halfwaypoint.

    Hungry Bear und ich machten die letzten Schtitte sogar Hand in Hand und klatschen gemeinsam das Schild ab. Wir hatten gerade die Hälfte des NST's geschafft! Ein unglaubliches Gefühl! Und dann wurde der Abend immer unglaublicher. Nicht nur, dass DüsselSieg einen Grill deponiert hatte. Es trafen auch immer mehr Leute ein. Von ein paar wusste ich dabei noch. Neben Hungry Bear hatte ich auch WWW angefragt, ob er nicht zum Halfwaypoint kommen wolle. Da eröffnete er mir, dass er schon längst genau das mit SandraSoundSo geplant hatte. Da ich mir so meine Überraschung vorweggenommen hatte, beschloss ich zusammen mit Hungry Bear nichts zu verraten, dass er mitkommt. So gab es eine Überraschung für die Anderen. Und Hungry Bear verriet ich natürlich auch nichts von WWW. Auch hier sollte es eine Überraschung werden. Und beides ist geglückt.

    Irgendwann kam dann auch DüsselSieg dazu, der eigentlich mit Erkältung abgesagt hatte. Und es ging immer noch weiter. BonnGiorno und PuraVida fuhren vor. Eierlikör inklusive. Und dann trottete da noch jemand den Berg zum Halfwaypoint hoch mit dem ich gar nicht gerechnet hatte. Einer meiner besten Freunde wollte nämlich eigentlich schon am Freitag auf den Trail kommen, aber es klappte nicht, da er mit einer Mandelentzündung Donnerstagnacht ins Krankenhaus kam und erst Samstagsmorgen wieder raus kam. Da war ich dann einfach nur noch fassungslos.

    Der Abend war wunderschön und ist kaum in Worte zu fassen. Daher sage oder schreibe ich nur eins: Unvergesslich! Aber mal im Ernst. Es ist einfach Wahnsinn, was hier für eine Community entstanden ist. Das wird es so kein zweites Mal geben.

    Der Abend war sehr lang und das Einschlafen dementsprechend nicht schwer. Ein wirklich genialer Tag ging vorbei.
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