- Vis rejse
- Tilføj til træskolisteFjern fra træskoliste
- Del
- Dag 11
- onsdag den 2. juli 2025 kl. 10.23
- ☁️ 10 °C
- Højde: 12 m
IslandSkagafjörður65°36’39” N 19°30’15” W
Glaumbær Museum

Mein Tag begann heute im Glaumbær Museum mit einem vollständig erhaltenen Komplex aus alten Torfhäusern. Die Gebäude des Hofes entstanden zu unterschiedlichen Zeiten des 18. und 19. Jahrhunderts. Alle jedoch sind in Torfrasenbauweise errichtet, wie es in den ländlichen Gebieten Islands bis etwa um 1900 üblich war. Danach wurde sie allmählich durch Stahlbetonkonstruktionen ersetzt, die für die meisten isländischen Gebäude heutzutage typisch sind. Die skandinavischen Vorfahren der Isländer hatten ihre Häuser aufgrund der zunehmenden Knappheit an grossen Bäumen in der Torfrasenbauweise errichtet.
Die Gebäude in Glaumbær bestehen aus Holz, Grassoden und Steinen. Die Gebäude sind voneinander durch dicke Schichten von Grassoden getrennt und isoliert und auch das Dach ist mit einer dicken Schicht des gleichen Materials bedeckt. Das isländische Gras wächst sehr kräftig, daher ist dieser Torfrasen eine starke und dauerhafte Verbindung von Wurzeln und Erde.
Ein Torfhaus kann in Gebieten mit gemäßigten Regenfällen ein Jahrhundert überdauern. Das Dach muß dabei jedoch in einem richtigen Winkel errichtet werden. Ist es zu flach, regnet es durch; ist es zu steil, zerbricht der Untergrund während trockener Jahreszeiten.
Da es zu schwierig ist, große Gebäude in Torfrasenbauweise zu errichten, waren die alten isländischen Bauernhöfe ein Komplex kleiner, einzelner Gebäude. Diejenigen unter ihnen, die am häufigsten benutzt wurden, waren durch einen zentralen Korridor verbunden. Dieser Korridor ist in Glaumbær ungewöhnlich lang. Der Korridor schafft Zugang zu neun der dreizehn "Häuser". Die Werkzeug - und Lagerräume konnte man nur von außen erreichen. Zwei Zwischentüren, zusätzlich zur Vordertür, schützten die Wohnräume vor dem Eindringen kalter Luft.
Die "baðstofa" (Bettstube) eines isländischen Hofes war im wahrsten Sinne des Wortes das Wohnzimmer. Hier speisten, arbeiteten und schliefen der Bauer, seine Familie und die Landarbeiter. Die "Baðstofa" in Glaumbær, die um 1876 gebaut wurde, enthält 11 Betten. Da oftmals zwei Personen in einem Bett schliefen, konnte sie bis zu 22 Personen beherbergen. Jeder Mensch arbeitete und speiste auf seinem Bett sitzend. Auf einem Regal über seinem Bett stand sein privater "askur", ein zylindrisches hölzernes Gefäß oder eine Schüssel mit Deckel, oft kunstvoll geschnitzt. Darin wurde das Essen aus dem Vorratsraum gebracht.
Die Fensterseite war die Frauenseite, da ihre Arbeit - Spinnen und Nähen - mehr Licht erforderte. Die Männer kämmten Wolle, stellten Seile aus Pferdehaar her usw. Während der langen Winterabende, wenn die Leute diesen Arbeiten beim Licht einer kleinen Öllampe nachgingen, unterhielt häufig ein Mitglied des Haushaltes die anderen mit Vorlesen aus den Sagas oder dem Rezitieren von Gedichten. Zur Schlafenszeit zog man, immer noch teilweise bekleidet, wollene Decken und warme Federbetten über sich, die man selbst hergestellt hatte. Diese befestigte man durch ein "Bettkantenbrett" (rúmfjöl) an der Gangseite des Bettes. Wenn die "rúmfjöl" eingesteckt wurden, war dies verbunden mit dem stummen Gebet, welches auf das Brett geschnitzt war: "Beschütze und behüte mich mit Deinem ewigen Segen. Mögen Gottes Engel im Kreise über meinem Bette wachen".
Ich schlenderte etwas durch die kleinen Räume und versuchte, mir das Leben hier vorzustellen. Irgendwie klang das gar nicht so schlecht...Læs mere
RejsendeMeinst du wirklich? Arbeiten, Essen, Schlafen alles auf dem Bett? Aber sehr eindrucksvoll.
FindusSolange ich mir das Zimmer nicht mit 21 anderen teilen müsste, wäre das okay 🤷♀️
Rejsende🤣