• Lava-Küste

    7 июля, Исландия ⋅ ☁️ 10 °C

    Ich fuhr ein kleines Stück weiter und wanderte dann entlang der Küste bei Arnarstapi.
    Schon weit vorher ragten zwei hohe Basaltsäulen in den Himmel. Unser Höhlenguide erklärte, dass das das ehemals flüssige Herz eines Vulkans war, das nun ausgekühlt ist. Der Rest des Berges wurde von Meer und Wind weggespült und abgetragen, sodass nur noch dieses harte, steinerne Herz übrig blieb.
    Ich wanderte weiter an der Steilküste entlang und fand ein interessantes Monument, aufgeschichtet aus Steinen. Bárður Snæfellsás wurde lange Zeit als Schutzgeist der Halbinsel Snæfellsnes und ihrer Bewohner angesehen. Er ist eine mythische Figur, ein Mann und ein Riese, ein Sterblicher, der nie starb. Es heißt, dass Bárður Snæfellsás Ausdruck und Personifizierung der Landschaft und Natur der Halbinsel und des Snæfellsnes-Gletschers als Ganzes ist. Es kann hier wirklich bedrohlich wirken mit den hohen Bergketten und steilen schwarzen Klippen, die seit jeher der Wut der Atlantikwellen trotzen, die unaufhörlich mit donnerndem Getöse gegen sie schlagen. Der sagenumwobene und mystische Snæfellsnes-Gletscher ist auch eng verbunden mit Bárður, da man glaubt, dass er immer noch in einer geräumigen Höhle darin lebt. Das Zusammenspiel von Mensch und Natur hat das Leben und das Schicksal derer, die hier auf der Halbinsel Snæfellsnes lebten, stark beeinflusst. Die Natur hat jedoch auch andere Seiten, wie man an einer zarten Blume aus dem Norden und einem atemberaubenden Sonnenuntergang sehen kann. Auch Bárður Snæfelisás hatte zwei Seiten seiner Persönlichkeit. Er konnte grob und rau sein. Gleichzeitig war er der freundlichste Mensch. Niemand kennt die wahre Wahrheit über Bárður Snæfellsás, aber er verkörpert die Eigenschaften, die man zum Überleben in Island braucht.

    Anschließend fuhr ich weiter zur Búðakirkja, die oft einfach als “Schwarze Kirche” bezeichnet wird. Diese kleine schwarze Holzkirche mit ihrem weißen Fensterrahmen und Türen steht in faszinierendem Kontrast zur umgebenden Landschaft – sei es vor dem Hintergrund schneebedeckter Berge, grüner Lavafelder oder des atlantischen Ozeans. Was diese Kirche so besonders macht, ist nicht nur ihre ungewöhnliche Farbgebung, sondern auch ihre abgeschiedene Lage. Heute besteht der ehemals bedeutende Handelsort Búðir fast ausschließlich aus der Kirche und dem benachbarten Luxushotel. Die Kirche wurde 1848 erbaut und steht auf den Fundamenten der ersten Kirche von 1703, die bis 1816 Bestand hatte. Als ich dort ankam, war gerade auch ein frisch gebackenes Ehepaar dabei, an dieser Kirche Hochzeitsfotos zu machen.
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