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  • Day 3

    Tag 2: der Soldat mit der Bibel

    September 7, 2023 in Portugal ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute morgen waren wir nicht gerade in Bestform. 😅
    Jan hatte überall Muskelkater und mehrere Blasen die ihn plagten und mir war irgendwie übel.
    Doch nach einem Weilchen an der frischen Luft, einem tollen Frühstück und ein paar guten Gesprächen ging es uns wieder gut und wir waren wieder motiviert und bereit loszuziehen.
    Da wir gestern so spät angekommen waren, hatten wir keine Zeit mehr Vila do Conde richtig anzuschauen. Das holten wir heute morgen nach und probierten dabei noch eine kleine Flasche des typischen Bieres hier "Super Bock". 😂 Das hat uns auch noch mehr Kraft gegeben.
    Dann waren wir auch schon wieder an der Küste und liefen weiter nach Norden. Es war wie auch schon gestern ein unglaubliches Naturschauspiel den Wellen dabei zuzusehen, wie sie an an die Felsen prallen und dann meterhoch in den Himmel schossen.
    Auf dem Weg holte uns Ralf ein, ein junger Soldat, der mit Jan auf einem Zimmer war. (Ja, die Zimmer waren in dem letzten Hostel nach Geschlechtern getrennt 😆). Es war sehr interessant sich mit ihm zu unterhalten, er erzählte von seinen Motiven für die Pilgerreise, aber auch wieso er zur Bundeswehr gegangen sei und was er dort erlebt hatte. Er war sehr sympathisch und es war schwer zu glauben, dass er noch so jung ist. Er interessiert sich sehr für Psychologie und empfahl uns direkt ein paar Bücher, die er gelesen hatte und schon gut fand.
    In einer Snack- und Eincrem-Pause bemerken wir, dass er ein großes Buch in seinem Rucksack hatte. Es war ein riesiges Exemplar der Bibel. Er erzählte uns auch von seinen religiösen Motiven und hat uns mit seiner Art sehr beeindruckt.
    Wir liefen noch ein paar Stündchen zusammen weiter und trennten uns dann, als Jan und ich eine gute Stelle fanden um endlich im Meer schwimmen zu gehen! 😍 Ralf wollte heute noch zwei Orte weiter als wir bis zur Herberge laufen und ging daher wieder los.
    Es war absolut herrlich, wir haben eine wellenarme Stelle gefunden, wo sich das Wasser noch besser aufwärmen konnte und es war einfach so angenehm. 🥰
    Lange lagen wir aber nicht herum, die Füße wollten weiterlaufen. 😂
    Und so ging es dann weiter, jetzt auch mal weg von der Küste durch Naturschutzparks und kleine Dörfchen. Leider meldeten sich auch jetzt wieder die Füße... und es war auch leider wieder schlimm. 😂 Obwohl wir uns heute ca 10km weniger als gestern vorgenommen haben, taten uns die Füße schon echt früh weh. Ich vermute, dass das an dem Steinboden liegt über den wir bisher 90% der Zeit laufen mussten. Ich kann mich wirklich nicht an so etwas erinnern und kann mir nur diesen Grund vorstellen.
    Trotz der schönen Landschaft fingen die letzten Kilometer an sich hinzuziehen, sodass wir uns Fado Musik und dann später noch ein Hörbuch zum Ablenken von den Schmerzen anmachen mussten. 😂
    Endlich kamen wir dann um 20 Uhr beim "Spot Hostel" in Fão an. Es war eine private Pension wo man zusammen mit den Gastgebern wohnt. Mein Gott, waren das herzliche Menschen!! Man hatte wirklich das Gefühl man übernachtet bei Freunden. 😄 Sie hatte mich sogar schon angerufen, weil sie sich Sorgen gemacht hatte! Direkt begrüßte uns auch Spot, der kleine Hund der dort auch mitwohnte und der Namensgeber des Hostels war.
    Es war so ein schönes Hostel!! Überhaupt habe ich das Gefühl, dass wir nur in Luxusunterkünfte geraten, diese hatte sogar einen Pool! 😂
    Zum Wäschewaschen waren wir zu kaputt und da wir noch was essen mussten sind wir in eine Tapasbar um die Ecke gegangen. Leider habe ich dort dem Fehler begangen den Tapas "Gambas nach Hausart" zu bestellen. Das Resultat dessen wird uns wahrscheinlich noch jahrelang verfolgen. 😂 Es war einfach schrecklich: 6 riesige Gambas/ Garnelen die einen mit ihren Augen traurig angeschaut haben. Jan und ich konnten uns kaum überwinden sie anzuschauen, geschweige denn diese zu essen. Natürlich haben wir beide auch promt vergessen wie man die überhaupt essen soll, sodass sich bei meinem ersten zaghaften Schnitt in der Nähe des Kopfes jede Menge schwarzer Flüssigkeit ergoss. Mach ein wenig Recherche kamen wir zu dem Schluss, dass das wohl der Darm war. 🤢🤮 Es war so grausam und ekelhaft, dass dann auch die Stimmung bei uns etwas geknickt war. Ich glaube wir waren einfach von den Gambas traumatisiert und bereuten jeden Bissen. Immerhin war aber der Sangria gut! 😉

    Orte: Vila do Conde, Póvoa de Varzim, Estela, Apulia, Fão
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