Спутник
Показать на карте
  • День 11

    Die verschollene Koppel

    12 сентября 2019 г., Ирландия ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute wollten wir endlich unser Streichwerk vollenden, sodass Antonia besser schlafen kann - obwohl sie eigentlich schon ziemlich gut schläft. Heute lag sie komplett quer auf ihrem Kissen, aber das hat sie natürlich null gejuckt.-
    Davor sollten wie aber den Pferden noch Karotten bringen. Also nahmen wir die Möhrentüte und schlenderten los, zum gewohnten Gatter.
    Doch das Gatter war offen und die Weide pferdelos. Kurzzeitig bekamen wir einen Schreck, dass alle fünf Pferde entlaufen wären - denn wenn eines lostrabt, dann mutieren die anderen zu wahren Flucht- und Folgetieren.
    Bevor wir aber die gesamte Nachbarschaft (also die 10 Höfe in der Umgebung) alarmierten, fiel uns ein, dass Dani sie gestern auf einer anderen Koppel verstaut hatte. Jedoch wussten wir nicht, wo genau diese war.
    Und so ging die lange Suche nach der verschollenen Koppel los, welche Jahrzehnte überdauerte und viele Opfer mit sich brachte, zum Beispiel verdreckte und nasse Schuhe. Die Suche nach den verschwunden Pferden dauerte solange an, bis Antonia sie schließlich durch viel Gestrüpp fand, jedoch kein passendes Tor dazu.
    Darum stiegen wir auf gut Glück über eines und liefen ein Stück durch das kleine Haingebiet (:-)) bis wir mitten auf der Weide standen.
    Man kann sich sicher vorstellen, wie dezent angespannt wir waren, als plötzlich fünf Riesenviecher von Vierbeinern auf uns zu galoppiert kamen, um uns Neuankömmlinge zu beschnuppern.
    Aus Selbstschutz hielt ich einfach die Karotten vor mich, sodass Betty und P!nk kurz vor mir Halt machten, um den Snack zu verschlingen. Antonia tat es mir gleich.
    Irgendwann war die Tüte jedoch leer und die Pferde immer noch gierig, weshalb sie uns weiterhin, nennen wir es mal, sachte bedrängten (wenn zwei bis fünf Pferde vor einem stehen, ist das leider nicht mehr so sachte, wie man es sich wünscht...), deshalb machte Antonia, welche näher am Ausgang stand (immer noch 50 Meter davon entfernt) kurzum kehrt, um ihr eigenes Leben zu retten. Ihr hinterher tapsten P!nk und Betty. Denn wenn ein Pferd trabt (Antonia) traben alle hinterher.
    Da Antonia das aber so gar nicht cool fand und ich noch die leere Tüte in der Hand hielt, die ich nervös Luke und Dove präsentierte, nutzte ich diese, um die Aufmerksamkeit der anderen beiden auf mich zu lenken.
    Und so stand ich mit meinen 1,68 Metern vor vier Pferden (Lea, wie wir sie getauft haben, suchte bereits den Boden mach Karotten ab) und versuchte angestrengt einen Ausweg (im wahrsten Sinne) aus dieser Situation zu finden. Denn ich war in einer Sackgasse - quasi.
    Allerdings schienen sowohl Luke als auch ein kleines bisschen Dove auf meiner Seite zu sein, denn sie beförderten kurzerhand ihre Pferdepopääs aus dem Weg, sodass ich mich durchmogeln konnte. Damit war das ganze Schauspiel aber noch nicht vorbei, denn auch wenn ich nun zwei Verbündete gefunden hatte, schienen diese und auch die anderen drei weiterhin von der Aussicht auf Karotten angetan zu sein.
    Deshalb verfolgten sie mich auch den langen Weg zum Ausgang zurück und das um einiges mobiler als ich in dem Moment.
    Derweil hatte sich Antonia dazu entschieden, sich doch nochmal aus der gefahrenfreien Zone auf die Koppel zu befördern, um mir die begehrte Tüte abzunehmen. Dadurch konnte ich mir durch dauerhafte Stopphandzeichen genügend Platz verschaffen, um aus dem Gehege in die Freiheit zu flüchten, ohne als Flunder zu enden.
    Nun, das war ja schon mal ein recht unterhaltsamer Morgen dafür, dass es erst gegen 10 Uhr war.
    Für uns wurde es allerdings noch unterhaltsamer, denn wie lernten unsere Nachbarn kennen. Ein nettes Ehepaar im Rentneralter, welches einen sehr liebenswürdigen Eindruck machte (und das nicht nur, weil sie uns für unser gutes Englisch und die harte Arbeit lobten).
    Ansonsten jäteten wir das Unkraut (bei Wind und Wetter...in dem Fall Regen, viiiiel Regen), suchten Chewy, in genau diesem Wetter, der zwar als vermisst galt, aber eigentlich nur sein Körbchen gewechselt hatte; strichen die Stalltüren und die Tür des Grauens zu Ende (yaaaay!) und putzten (endlich!) die Wohnung (das Bad voran ist nun unser ganzer Stolz!). Zwischendrin gab's noch was zu futtern und abends schliefen wir bei 4 Bilder ein Wort ein, wobei wir unsere Wäsche in der Waschmaschine vollends vergaßen...
    Читать далее