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  • Tag 10

    Von Sackgassen und Hungersnöten

    11. September 2019 in Irland ⋅ ⛅ 14 °C

    Das Wort, was wir hier wohl am meisten genutzt haben (nach dem Satz "ich bin am verhungern") ist das Wort "Sackgasse", meistens in der Kombi mit dem Satz "du, ich will es ja eigentlich nicht sagen, aber, ich glaube...". Jaja, auch wenn unser Orientierungssinn uns weniger oft verlassen hat als Google Maps, konnte er doch nicht verhindern, dass wir immer und immer wieder auf einem Weg mit einem Ende endeten.
    So auch als wir 4 Stunden in Athlone umhergezogen sind und die Stadt erkundet haben. Dani hatte uns netterweise mitgenommen, sodass wir ab kurz vor 9 Uhr bis halb fünf die Stadt unsicher machen konnten.
    Und das taten wir dann auch, indem wir in Sackgassen liefen - in die schon sicher jahrzehntelang niemand mehr gelaufen war - oder uns in den Burgess Park pflanzten.
    Einkaufen ging's danach auch. Ja einkaufen! Wer mich kennt weiß, dass ich das normalerweise niemals zulassen würde. Aber es gibt Umstände, da geh selbst ich aus dem Supermarkt und denke mir „Mensch, die Shopping Mall da vorne, die sieht doch gemütlich aus" und ein Umstand dafür heißt Wind. Wind und Kälte. Und so kamen wir mit einer Papiertüte samt Pulli, Shirt und Kleiderbügel aus dem Zentrum geschlendert und machten uns auf in ein nettes Cafe, um dort ein bisschen zu verweilen.
    Nachdem Antonia ihren Kaffee ausgeschlürft hatte und wir weitergezogen waren, bemerkten wir einen bekannten Freund- oder Feind?- der uns oftmals auf dieser Reise, den Weg zu den besten Lokalen oder zum Kühlschrank gezeigt hatte. Hunger. Und so langsam machte er sich bemerkbar.
    Allerdings liefen wir erst noch etwas weiter in der Gegend rum und als wir dann jeden Stadtbewohner zum dritten Mal gesehen hatten, beschlossen wir auf Athlone Castle zu gehen - da wir aber zu geizig waren, haben wir und nicht die Ausstellung angesehen, sondern lediglich von außen besichtigt.
    Kurz darauf suchten wir Seans Bar, die älteste Bar der Welt auf. Sah ganz nett aus...von außen...und dann endeten wir wie Penner auf einer Bank, wo wir unsere Salzstangen und M&Ms verdrückten, bevor wir wieder auf den Hof fuhren.
    War der Tag nun vergebens gewesen, so wie die Papiertüte, welche auf der Brücke gerissen war und somit im Müll neben dem Castle endete? Nein! Waren wir müde? Helena schon. Waren wir hungrig? Auf alle Fälle!
    Bevor wir allerdings etwas zu essen bekommen sollten, musste noch eine weitere Aufgabe erledigt werden. Und zwar Scheiße. Wer gestern schon mitverfolgt hat, kann sich sicher denken, auf was ich hinaus will. Die ganze Kacke, darunter Pferdeäpfel, Chewykacka und Hühnerschiss, musste vom Anhänger in die Brennnesseln geladen werden und wer ist da besser geeignet als wir? Richtig! Niemand!
    Deshalb schaufelten wir eineinhalb Stunden die Scheiße aus dem Hänger, wobei wieder mal der ein oder andere Kack-Witz fiel (ich glaube, nun haben wir wirklich alle durchgekaut....), was dafür sorgte, dass wir ein neues Wort für richtige Kacke einführen mussten.
    Wo wir gerade bei Kacke sind, unser Essen hatten wir diesmal richtig verkackt. Aber der Hunger drückt's rein, auch noch um 9 Uhr abends, wenn man eigentlich schlafen will...
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