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- Day 27
- Saturday, September 28, 2019
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 19 m
IrelandRoundstone53°23’47” N 9°55’9” W
Der Fall der Falle oder auch...

Katzenzähmen leicht gemacht.
"Es ist wohl einer meiner Grundsätze, dass die kleinsten Dinge bei Weitem die wichtigsten(/schönsten) sind" - so oder so ähnlich hatte Sir Arthur Conan Doyle eine der vielen Ausführungen des berühmten Sherlock Holmes beschrieben und so (oder so ähnlich) steht es mitunter auch als Zitat in unserer Abizeitung.
Aber was genau meinte er damit? Nun in Anbetracht der Tatsache, dass es sich in seinen Romanen um den berühmten Detektiv handelt, bezieht sich der Satz wohl eher auf Indizien, die Aufschluss über die Lösung des Falls geben. Irgendjemand wird dann wohl auf die Idee gekommen sein, dieses Zitat der eigentlichen Bedeutung zu entreißen und seine eigene Interpretation als die Doyles aufleben zu lassen.
Wie auch immer, in unserem Fall spielt diese Aussage mehr oder weniger eine nicht ganz so unbedeutende Rolle, aber überzeugt euch selbst…
Es war schon nach sieben als meine Freundin* Antonia aufstand und sich zu mir (und dem Frühstück) in die Küche gesellte. Draußen dämmerte es inzwischen und die kühle Luft, die durch das offene Fenster wehte, kündigte erneuten Regen an. Ohne viel Gerede wurde gefrühstückt und dann ließen wir uns von unseren Füßen zu Margarets Wohnung tragen wo Daisy bereits auf uns wartete.
Der Spaziergang verlief ohne Zwischenfälle, wir liefen den Weg zum Meer, wie wir es schon so oft zuvor getan hatten und genossen die Ruhe.
Als wir zurückkamen war Margaret bereits auf und bat uns ihr Auto zu putzen. "Ganz schnell durchsaugen", sagte sie und bedankte sich bei uns als wir einwilligten. So kurz war das allerdings nicht. Schon gar nicht mit dem Elektrosauger, den uns die gute Frau mitgegeben hatte.
Nach wenigen Minuten war dieser bereits leer und ladenötig.
Antonia und ich entschieden uns das gesamte Auto auszuräumen, um an alle Stellen zu kommen, in die sich Sand und Hundehaare gesetzt hatten. Darum dauerte es auch seine Zeit bis wir fertig waren.
Margaret beschloss derweil mit dem Auto zu Gable Cottage (eines ihrer Ferienhäuser) zu fahren (200 Meter weiter) und Antonia mit sich zu nehmen, um die wilden Katzen im Schuppen zu füttern.
"In 5 Minuten sind wir wieder da", beteuerte sie und ließ mich in unserer neuen Unterkunft alleine zurück.
Ich entschied mich mein Schmollen, da der Kofferraum noch nicht fertig gesaugt worden war, allerdings bereits alles wieder eingeräumt werden musste, zu verschieben und das restliche Gepäck die Straße entlang, in das geräumige Haus zu tragen. Zudem hielt ich es für sinnvoll bereits die Betten, der Gäste vom Vortag, abzuziehen und die Bezüge mit ins Erdgeschoss zu nehmen.
Währenddessen verzögerte sich der Aufenthalt in Gable Cottage ein wenig, da Margaret ihren Konversationsbedarf auf die halbe Stadt ausdehnte (kurz: sie redete zu lang mit zu vielen Leuten). Außerdem beschloss sie die wilden Katzenjungen in jenem Schuppen in ihr Glashäuschen zu den anderen Katzen zu bringen.
"Roundstone ist eine kleine Stadt mit knapp 300 Leuten. Vor einiger Zeit hatten wir eine Katzenepidemie. Um zu verhindern, dass die Katzen wild bleiben und Unruhe stiften, werde ich sie zu mir nehmen..." (so in der Art könnte Margaret es uns erklärt haben...)
Nach einer Dreiviertelstunde kehrten Margaret und meine Freundin zurück. Margaret hatte ihr den Auftrag gegeben die Katzenfalle zu säubern, bevor wir diese aufstellen sollten. Doch zuvor ließen wir uns im kleinen Café nieder, um etwas Suppe und einige Sandwiches (2) zu essen.
Auch wenn wir beide durchaus als Katzenliebhaber bezeichnet werden könnten, ist unser Wissen über diese vierbeinigen Gefährten doch um einiges kleiner als über Hunde. Keiner von uns beiden hatte je eine Katze besessen.
Darum war es auch keine große Überraschung, dass wir noch nie eine Katzenfalle gestellt hatten. Zu Margarets Bedauern legten wir den gesamten Käfig mit Zeitung aus, anstatt einen Teil (da, wo der Mechanismus ausgelöst wird) lediglich mit Futter zu bedecken.
Dennoch korrigierte sie dies nicht und so probierten wir unsere eigene Methodik aus. Mit Erfolg. Keine 2 Stunden später saßen zwei kleine Katzen in dem verrosteten Käfig und fauchten uns kräftig an. Besonders Eddie, der hellrote Kater, schien mit der Gesamtsituation äußerst unzufrieden zu sein. Seine Schwester, eine schildpattfarbene Kätzin, nannte ich Charlie (Charlotte) und alle verliebten sich ein bisschen in sie.
Nachdem meine Freundin und ich einen weiteren, aber weitaus größeren Käfig geputzt hatten, die Katzen in eine Box verfrachtet und ihnen zu fressen gegeben hatten, machten wir uns erneut auf nach Gable Cottage, um die Falle zu stellen - denn es schienen 5 Katzenjunge zu sein.
Den weiteren Tag verbrachten wir mit Käfig katzensicher machen, spazieren gehen und nach der Falle schauen.
Doch wann immer wir Gable Cottage aussuchten, die Falle war leer. Das größere Mysterium war jedoch, das Futter war weg. Anscheinend hatten die Katzen es sich durch die Käfiggitter geholt.
Zu unserer Enttäuschung hielt das bis abends an. Margaret war jedoch sehr zufrieden mit dem Ergebnis und lud uns ein etwas für uns mit zu kochen.
Kurz bevor wir zu ihr in die Stube traten, liefen wir nochmal hoch, um nach der Falle zu sehen. Und siehe da, ein rotes Katzenjunges hatte sich in die Falle verlaufen und versuchte mit Anlauf aus dem Käfig zu entkommen. Wir nannten ihn Rambo.
Mehr als zufrieden aßen wir Margarets Humos, sowie ihre Gemüsereispfanne. Abschließend wurden wir noch mit veganem Eis verwöhnt.
Da sowohl Antonia als auch Margaret müde waren, gab es nur einen schnellen Besuch nach dem Essen bei ihr, bevor wir uns in unsere neue, saubere (!) Unterkunft zurückzogen.
Und da Antonia dabei war Justice League zu verschlafen, entschieden wir uns um 11 Uhr schlafen zu gehen...
Ein aufregender und befriedigender Tag, der zunächst langweilig anfing, jedoch kurzweilig endete.
Na, da ging aber der Sherlock Holmes Fan in mir durch. Ja, heute eine etwas merkwürdige Art von Beitrag, was wohl daran liegt, dass ich vorhin ein Sherlock Holmes Hörbuch gehört habe und mich dann irgendwie die Lust überkam, den gestrigen Tag auch so zu beschreiben. Ich hoffe, es war dennoch verständlich.
*(m)eine Freundin: bei den Sherlock Holmes Abenteuern schreibt Doyle (der Autor) aus der Perspektive des Arztes John Watson, der ein guter Freund Holmes' ist und seine Fälle in einem Buch niederschreibt. Dort bezeichnet er diesen oftmals als "meinen Freund", weshalb ich mir herausgenommen habe das zu kopieren. Inzwischen sagt man das meistens ja nur noch bei Partnern, um Missverständnisse zu vermeiden.Read more
(Franz): Tolle Story kurzweilig erzählt. Den Namen "Rambo" für das Kätzchen finde ich super😂
TravelerDacht ich mir schon, dass der dir gefällt xD
Traveler
😻💚😻💚zig!.... ihr zwei
Tanti) Erst jetzt zum Lesen gekommen. Schöne Geschichte am Abend. Toll geschrieben (wie immer eigentlich) 👍