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  • Day 11

    Tag 11 Lanjarón - Iznájar

    September 27, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

    Dieser Tag war geprägt durch hügelige Landschaft mit gelegentlichen Gravel-Abschnitten und den besten Sommerwetter, was man sich vorstellen kann. Die Kulturlandschaft bot hierbei alles, was man mit dem Mittelmeerraum verbindet. Zitronen, Limonen, Granatäpfel und wie soll es nicht anders sein, eine ganze Menge Oliven.
    Gestartet, lief der Weg an einer kurvigen Strecke entlang eines Stausees, bis in einer Ortschaft ein kleiner Fluss überquert wurde. Danach ging es nur noch steil bergauf und zwar so, dass ich es nicht mehr gepackt habe weiterzufahren. Bei Steigungsprozenten von um die 25 Prozent und einer Länge des Schiebestücks von über einen Kilometer, musste ich mir die geplante Strecke wohl nochmal etwas genauer anschauen, denn das wollte ich nicht noch einmal mitmachen. Oben angekommen, drückte mich glücklicherweise ein starker Rückenwind die nächsten 20km Richtung Westen. Hinter mir wurde der Gebirgsstock der Sierra Nevada immer kleiner und ich fuhr ein in eine Welt voller gelb-roter Felder und voller Olivenhainen. Jene Landschaft, die ich eine Woche zuvor bei der Auffahrt des Pico del Veleta einblicken konnte.
    An einem Punkt kreuzte ich dann die Strecke von letzter Woche, um genau zu sein von Almuñécar nach Granada und umrundete das Gebirge damit einmal.
    Etwa 14 Uhr, auf der Suche im Internet nach einer geeigneten Unterkunft musste ich feststellen, dass ich entweder weniger Strecke an diesem Tag machen würde wie ich wollte oder viel mehr. Es war in geeigneter Entfernung keine einzige Unterkunft auffindbar und so entschied ich mich wohl oder übel für Variante zwei. Lieber war es mir am nächsten Tag etwas entspannter zu fahren und wenn ich erst 21 Uhr ankomme, "Was solls!"
    Das hieß nun auch, den Löwenanteil der Höhenmeter noch an diesem Tag zu machen.
    Es folgte ein größeres Tal (Río Genil), scheinbar auch mit mehr Wasser, denn es war grüner, wie in der Umgebung. Eine mir bekannte Pflanze überwog hierbei den Talboden. Die grünen Büsche, die nach der Ernte aus dem Boden wachsen sind nur allzu markant für den Spargel.
    In der letzten größeren Ortschaft, Huétor-Tájar, machte ich noch eine ausgiebige Pause um meine Energie wieder aufzufüllen und ebenso der Nachmittags-Hitze zu entgehen. 35 Grad zeigte das Thermometer an der Apotheke, 31 Grad die Wetter-App. Die Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen gelegen haben.
    Aus dem Fehler in der Früh gelernt, schaute ich mir nochmal das Streckenprofil an und entschloss, einen größeren Umweg zu machen, aber somit die Höhenmeter auf die insgesamt 10 km mehr Strecke besser aufzuteilen. Eine gute Idee, denn ein Alpen-Pass ist ja auch viel länger wie der direkteste Weg.
    Ein kurzer Halt noch am Supermarkt gemacht um die Getränke aufzufüllen. Dann begannen die letzten drei Stunden und 52 km, aufgeteilt in zwei Anstiegen mit jeweils 450 Höhenmeter. Der erste war länger, jedoch drückte noch die Hitze. Beim zweiten, steileren, verschwand die Sonne bereits am Horizont und es war etwas angenehmer zu fahren. 20:30 Uhr erreichte ich Iznájar. Vom Ort war im feuerroten Hintergrund nur noch eine Silhouette erkennbar. 21:00 Uhr stand ich dann am Hotel. Die Strecke sagte 138 km und über 2100 Höhenmeter in 7:15 Stunden Fahrzeit. Der Trinkverbrauch belief sich um die 5,5 Liter.
    Am darauffolgenden Tag stehen jetzt noch 88 km auf dem Programm, dann könnte ich Freitag nachmittags rechtzeitig und ohne Stress am Caminito del Rey sein.
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