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  • Day 101

    Vulcán Acatenango

    December 16, 2017 in Guatemala ⋅ ⛅ 23 °C

    Ich hatte schon vorher gehört, dass man eine Tour zu einem Vulkan um Antigua machen kann, bei der man dort übernachtet und Sicht auf einen aktiven Vulkan hat. Soll wohl ziemlich anstrengend und kalt sein. Als ich dann das erste Mal den Vulkan Fuego von Antigua aus gesehen habe, stand für mich fest, dieser Tour will ich auch machen. Da ich die erste Woche in Antigua noch krank war, wollte ich die Tour ursprünglich an Weihnachten machen. Da aber andere Leute von der Sprachschule das erste Wochenende gebucht haben, hab ich spontan entscheiden auch zu gehen. Hatte schon ein bisschen Angst, weil ich ja grad erst wieder fit war. Aber wird schon, hab ich mir gedacht. Ich hab mir noch ne dicke Leggins und neue Wanderschuhe gekauft (brauchte ich ja eh). Helena hat mir noch Handschuhe, Taschenlampe und ein Thermoshirt geliehen. Gut ausgerüstet ging es also los. Wir wurden ganz früh von unserer Unterkunft abgeholt, dann ging es in ein Dorf, wo wir Mittag und Frühstück als Proviant bekamen und um 9 ging die Wanderung los. Die Wege waren zum Teil sehr steil, aber machbar. Wir haben auch viele Pausen gemacht, so dass es gar nicht so anstrengend war. Am Anfang hatten wir noch eine gute Sicht aufs Tal, je höher wir aber kamen, desto nebliger wurde es. Als ich das erste Mal Fuego hörte, dachte ich zunächst es war ein Donner. Als er dann später nochmal ausbrach war dieses Geräusch für mich so überwältigend, dass ich Gänsehaut und feuchte Augen bekam. Leider war der Vulkan durch die Wolken nicht zu sehen. Nach mehr als 5 Stunden erreichten wir das Basecamp, wo Zelte mit Isomatten und Schlafsäcken bereit standen. Hab mir das Zelt mit zwei anderen Mädels geteilt. Da eh nichts zu sehen war, hab ich mich erstmal bis zum Abendessen ins Zelt gekuschelt. Es war echt kalt. Nach dem Essen haben wir noch ein wenig gewartet, in der Hoffnung, dass sich die Wolken verziehen, also sind wir ins Zelt gegangen. Die Geräuschkulisse allein war aber schon der Hammer, alle 30 Minuten ungefähr, diese Naturgewalt. Aber wir wollten auch Lava sehen, also sind wir nachts immer wieder aufgewacht und haben rausgeschaut. Und tatsächlich, die Wolken waren irgendwann weg und da war sie. Unglaublich! Schlafen mussten wir aber auch, weil es um 4.30 Uhr schon losging zur Spitze des Vulkans (3900m), um den Sonnenaufgang anzuschauen. In der Zeit durften wir noch ein paar Vulkanausbrüche bestaunen. Der Aufstieg zur Spitze war nur eine Stunde, aber besonders das letzte Stück unglaublich anstrengend, weil es mega windig war. Hab auch kurz überlegt umzudrehen, bin dann aber doch nach oben. Aber es war so windig, dass ich es tatsächlich nicht genießen konnte, hatte auch Angst um meine Augen, denn es sind viele kleine Lavasteine rumgeflogen. Bin dann mit einem Guide und einer kleinen Gruppe ein Stück tiefer, um den Sonnenaufgang entspannter anzuschauen. Es war immer noch über den Wolken und wunderschön. Haben dann noch ein nettes Plätzchen mit Ausblick auf Fuego gehabt, bevor es wieder zurück zum Frühstück im Basecamp ging. Nach dem Frühstück ging es dann wieder bergabwärts. Davor hatte ich am meisten Angst wegen der Knie. Nach einer halben Stunde tat es schon weh, so dass ich die meiste Zeit rückwärts runter bin. Das war ein bisschen langsam, aber es funktionierte. Die nächsten zwei Tage hatte ich dann auch ganz schön Muskelkater in den Unterschenkeln. Aber es hat sich gelohnt. Es war ein unglaubliches Erlebnis und ich bin auch ein wenig stolz, dass ich es geschafft habe.Read more