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- Day 225–228
- September 16, 2024 - September 19, 2024
- 3 nights
- ☀️ 31 °C
- Altitude: 80 m
MalaysiaTaman Nagara National Park Malaysia4°22’58” N 102°24’11” E
Taman Negara National Park

Heute ging es früh los, um mit dem Bus zum Taman Negara National Park zu fahren, der noch weiter im Landesinneren liegt. Nach etwa vier Stunden Fahrt hielten wir an einer Registrierungsstelle, wo wir uns anmelden und Gebühren für den Nationalpark bezahlen mussten. Nachdem alle durch waren, ging es mit einem Kleinbus weiter nach Kuala Tahan, einem kleinen Dorf im Nationalpark. Auf dem Weg dorthin sah man unzählige, riesige Ölpalmenfelder. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde, und zwei Drittel der Zeit führte sie durch diese Felder.
Nach der Ankunft checkte ich im Hostel ein und ging anschließend etwas essen. Das Dorf liegt an einem kleinen Fluss, und die meisten Restaurants sind Boote, die auf dem Wasser schwimmen. Nach dem Essen entspannte ich mich im Hostel und buchte eine Tour für den nächsten Tag. Danach besuchte ich das offizielle Besucherzentrum des Nationalparks, um eine Genehmigung für das Betreten des Parks zu holen. Das Zentrum lag auf der anderen Seite des Flusses, und für nur einen Ringgit (0,21 €) konnte man sich mit einem Boot übersetzen lassen. Die Erlaubnis zum Betreten des Parks sowie für die Nutzung einer Kamera kostete insgesamt 6 MYR (1,27 €).
Zurück im Hostel lernte ich zwei deutsche Brüder kennen. Wir quatschten ein wenig und spielten Karten, bis es plötzlich heftig zu regnen begann. Selbst unter der Überdachung war man wegen des starken Windes nicht geschützt, also zog ich mich ins Innere zurück. Nach dem Regen setzten wir unsere Kartenpartie fort. Die meisten Leute im Hostel gingen auf eine Nachtwanderung, während ich zur gleichen Zeit etwas zu Abend essen ging und dann den Rest des Abends im Hostel entspannte.
Am nächsten Tag schlief ich aus, frühstückte und entspannte ein wenig, bevor um 12:40 Uhr die gebuchte Tour startete. Wir fuhren flussaufwärts mit einem Boot. Vier weitere Deutsche aus dem Hostel und Alicia, eine Französin, die als Volunteer im Hostel arbeitete, waren ebenfalls dabei. Unterwegs gab es einige Strömungen im Wasser. Schließlich kamen wir an einer Sandbank an und stiegen aus. Von dort gingen wir zu Fuß entlang eines kleinen Bachs ins Landesinnere, bis wir einen Wasserfall erreichten. Dort trafen wir auch die beiden Brüder vom Vortag. Sie hatten eine längere Tour gebucht, und die zweite Hälfte ihrer Tour fand zusammen mit uns statt. Außerdem schloss sich uns ein holländisches Paar an. Plötzlich begann es stark zu regnen, aber da wir ohnehin auf eine nasse Tour vorbereitet waren, war das kein Problem. Wir verbrachten etwa eine Stunde an diesem Ort, und einige von uns wurden von Blutegeln gebissen. Ich hatte auch einen am Fuß, konnte ihn jedoch rechtzeitig entfernen.
Danach kehrten wir zum Flussbett zurück und warteten auf ein Boot, das uns abholte. Anschließend fuhren wir weiter zu einem indigenen Dorf, das seit zehn Jahren von Einheimischen bewohnt wird. Früher waren sie Nomaden, haben sich aber hier niedergelassen, um näher an der Zivilisation zu sein und von ihr zu profitieren. Im Dorf zeigte man uns, wie sie Feuer machen. Die Männer müssen lernen, wie man Feuer entfacht und jagt, bevor sie heiraten dürfen, während die Frauen eine Hütte bauen können müssen. Das Feuer wurde mit einer Ranke und einem Holzstück entfacht. Im Holzstück befand sich ein Loch, in das feine Holzspäne oder Staub gelegt wurden. Durch die Reibung der Ranke am Holzstück entstand genug Hitze, um die Späne zum Glühen zu bringen. Nachdem ein Dorfbewohner erfolgreich Feuer gemacht hatte, durften wir es ausprobieren. Mir gelang es leider nicht, aber einer der Brüder schaffte es tatsächlich.
Anschließend wurde uns gezeigt, wie man Pfeile für ein Blasrohr herstellt, und wir durften selbst mit einem Blasrohr auf ein Ziel schießen. Ich war erfolgreich und traf das Ziel in zwei von drei Versuchen. Die Treffsicherheit eines der Dorfbewohner war beeindruckend. Früher benutzten sie Blasrohre mit Giftpfeilen zur Jagd auf Affen, was sie heute aber nicht mehr tun. Danach ging es zurück zum Boot, und auf dem Weg zurück wurden wir komplett nass – unser Bootsführer und der Guide sorgten mit wilden Manövern dafür, dass viel Wasser ins Boot spritzte. Anfangs waren wir, die vorne saßen, weniger betroffen, doch der Guide nutzte ein Paddel, um auch uns zu erwischen. Es entwickelte sich eine regelrechte Wasserschlacht, die sehr lustig war. Zurück an der Anlegestelle waren wir alle komplett durchnässt.
Zurück im Hostel gingen wir alle duschen und anschließend gemeinsam essen. Am Abend nahm ich an einer Nachtwanderung teil und lernte dabei ein französisches Pärchen aus dem Hostel kennen. Unser Guide startete extra etwas früher, da es nachts häufig sehr voll wird. Wir fuhren mit dem Boot auf die andere Seite des Flusses und gingen dann mit Taschenlampen durch den Dschungel. Zuerst sahen wir große Tausendfüßler, gefolgt von einer Huntsman-Spinne. An einer Aussichtsplattform konnte man dann mit einer speziellen UV-Lampe kleine Skorpione sehen, die im UV-Licht gelb leuchten. Ein Stück weiter entdeckten wir die Augen von mehreren Mouse Deers (Hirschferkel), die als die kleinsten Hirsche der Welt gelten. Außerdem sahen wir noch eine giftige Spinne, eine versteckte Tarantel, einen größeren Skorpion, zwei grüne Schlangen und einen schlafenden Vogel, der wie eine flauschige Kugel auf einem Ast saß. Insgesamt war es eine sehr interessante Tour. Nach der Tour ging ich noch mit dem französischen Pärchen etwas essen.
Am nächsten Tag unternahm ich eine eigene Wanderung im Dschungel. Es gab eine Route, die man selbst begehen konnte, für alle weiteren braucht man jedoch einen Guide. Nachdem ich zu Mittag gegessen hatte, ging es los. Die Wanderung machte mir viel Spaß, und ich sah wieder einige Tausendfüßler sowie viele Eichhörnchen. Wegen der schwülen Hitze war ich komplett durchgeschwitzt. Auf dem Weg zu einem Berg traf ich die deutschen Brüder, die mir dort entgegenkamen. Vom Gipfel aus hatte man eine tolle Aussicht auf den riesigen Dschungel. Ein Stück weiter befand sich der Eingang zu einem Baumkronenpfad mit Hängebrücken, doch leider war dieser geschlossen. Das ärgerte mich sehr, da ich ihn extra für heute aufgehoben hatte. Am Ende meiner Wanderung traf ich das französische Paar, das ebenfalls unterwegs war. Sie erzählten mir, dass am Abend zuvor wohl ein Baum auf eine der Hängebrücken gefallen war, weshalb der Weg gesperrt wurde – was für ein Pech.
Zurück am Fluss traf ich die Brüder in einem Restaurant, wo ich mich zu ihnen setzte und etwas aß. Danach ging ich duschen und verbrachte eine Weile entspannt im Hostel mit ein paar anderen Leuten. Als das französische Paar zurückkam, erzählten sie mir, dass sie von einem Elefanten angegriffen worden waren. Sie hatten nämlich einen der Wege genommen, den man eigentlich nur mit einem Guide betreten sollte.
Am Abend ging ich zusammen mit den Brüdern und Alicia auf eine Nacht-Bootstour. Dabei sahen wir eine giftige, gestreifte Schlange, die sich vor unserem Licht versteckte. In den Bäumen entdeckten wir außerdem Flughörnchen, die an ihren leuchtenden Augen zu erkennen waren. Eine Python überquerte den Fluss. Ansonsten sahen wir nicht viel, aber die Fahrt selbst war sehr entspannt. Es war ruhig, und wir fuhren langsam. Gegen Ende schloss ich die Augen und genoss einfach die Ruhe und das Gleiten über das Wasser. Danach ging ich mit den Brüdern noch etwas essen.Read more