• Vang Vieng

    14–17 Nov 2024, Laos ⋅ ☀️ 31 °C

    Heute ging es weiter nach Vang Vieng. Nachdem ich meine Sachen gepackt hatte und gefrühstückt hatte, verbrachte ich die Zeit bis zur Abfahrt damit, ein bisschen umherzulaufen und Fotos zu schießen. Anschließend ging ich noch in eine Bar am Mekong und trank dort eine Kokosnuss. Vom Hostel wurde ich dann von einem Van abgeholt und zum Bahnhof der Stadt gebracht, der weiter außerhalb lag. Am Bahnhofseingang gab es dann eine Sicherheitskontrolle, welche wie am Flughafen alle Taschen und Personen scannte. Diese strenge Sicherheitskontrolle lag vermutlich daran, dass die Zugverbindung von China betrieben wird und auch bis nach China hineingeht. Bei der Kontrolle wurde festgestellt, dass ich ein Taschenmesser (Leatherman) dabei hatte. Da es nicht so etwas wie Aufgabegepäck gab, war es verboten, so etwas hineinzubringen. Den Leatherman hatte ich vorher von Freunden für die Reise geschenkt bekommen und wollte ihn nicht verlieren. Deshalb diskutierte ich lange mit der Security. Am Ende hieß es, dass sie den Leatherman für zwei Wochen aufbewahren würden und ich ihn in dieser Zeit abholen könnte.

    Ich war sehr frustriert, gab mich aber am Ende geschlagen. Ich ging dann in die Wartehalle und kam mit einem Deutschen ins Gespräch, der im selben Van saß. Er erzählte mir, dass sein Taschenmesser auch weggenommen wurde. Irgendwann stieg er dann in den Zug vor meinem ein. Als ich weiter auf meinen Zug wartete, kam plötzlich einer der Securities zu mir und fragte mich mit einer Übersetzer-App, ob ich mein Taschenmesser wiederhaben möchte, was ich natürlich direkt bejahte. Dann meinte er, ich könne es gegen eine Bearbeitungsgebühr von 200.000 LAK (8,80 €) wiederhaben. Ich ahnte schon, worauf das hinausläuft, dass es hier auf keine Weise legal sei und sie damit nur Geld verdienen wollen. Zuerst fand die Übergabe des Geldes in der Toilette statt. Nach einem weiteren kurzen Gespräch in der Wartehalle fand eine zweite Übergabe mit einer anderen Person wieder in der Toilette statt, wo ich dann meinen Leatherman wiederbekam. Anschließend kam schon die Bahn und ich stieg ein.

    Während der Fahrt machte ich mir Sorgen, dass doch noch irgendetwas passieren könnte, dass etwa die Polizei mich durchsuchen könnte oder was auch immer. Zum Glück kam ich in Vang Vieng ohne weitere Probleme an. Am Bahnhof warteten schon Tuk Tuks, die die Ankommenden wie mich in die Stadt mitnahmen. Im Hostel angekommen, checkte ich ein, quatschte ein wenig mit ein paar Schweizern in meinem Zimmer und ging anschließend noch etwas essen.

    Am nächsten Morgen frühstückte ich im Hostel und ging, um mir anschließend einen Roller zu mieten. Dieses Mal war der Roller in einem besseren Zustand und auch der Helm war ordentlicher. Mit dem Roller fuhr ich dann zur Lagune 3. In der Umgebung von Vang Vieng gibt es fünf Lagunen, die alle durchnummeriert sind. Die Straße auf dem Weg war sehr durchlöchert, die Atmosphäre aber großartig. Wasserbüffel liefen am Rand entlang, die Häuser waren sehr rustikal, meist noch aus Holz. Man fühlte sich wie in die Zeit zurückversetzt. Die Landschaft war auch extrem schön, der Weg selbst war relativ flach, man war aber von vielen steilen Bergen umgeben. An der Lagune angekommen, bestellte ich mir erst einmal etwas zu essen. Die Lagune selbst war einfach ein künstlich angelegter Teich, wo man schwimmen konnte, und hatte einen aus Holz gebauten Sprungturm mit einer Affenschaukel und einer Zipline, mit der man über das Wasser schwingen oder fahren und hineinspringen kann. Plötzlich traf ich Lukas an der Lagune, den Schweden aus Chiang Mai und Pai. Wir plauderten kurz, bevor ich dann mein Essen aß und anschließend ins Wasser ging und die Affenschaukel und Zipline nutzte. Es machte sehr viel Spaß.

    Anschließend fuhr ich mit dem Roller weiter zur Lagune 2. Auf dem Weg war die Aussicht wieder großartig, was ich ausnutzte, um kurz eine Drohnenaufnahme zu machen. Die Lagune war voll von chinesischen Touristen. An der Lagune konnte man zu einer höhergelegenen Höhle klettern, was ich auch tat. Es war aber so voll, dass man häufig warten musste, bis es weiterging. Zudem waren gerade die chinesischen Touristen extrem rücksichtslos, Hauptsache, sie erreichen die Höhle. Die Höhle selbst war relativ klein, es befand sich, wie in den meisten Höhlen in Asien, eine Buddha-Statue darin. Der Rückweg nach unten war noch viel schlimmer. Anstatt zu warten, dass erst einmal ein paar Leute herunterkamen und dann genug Platz war, sind viele einfach hochgeklettert, wodurch es dann immer enger wurde. Es war schon so relativ steil, dadurch war die Gefahr viel größer, herunterzustürzen.

    Nachdem ich endlich wieder unten angekommen war, ging ich noch in einen Fisch-Spa und trank einen Avocado-Shake. Der Shake schmeckte sehr gut, besser als ich es mir vorgestellt hatte. Der Fisch-Spa war auch sehr angenehm und dauerte etwa 20 Minuten. Ich dachte in dem Moment nicht an die möglichen Infektionen, die man dadurch einfangen kann, wurde dann aber anschließend ausreichend von anderen Personen darüber informiert. Also war das wahrscheinlich mein erstes und letztes Mal. Danach fuhr ich zurück in die Stadt und gab den Roller ab. Dabei sah ich noch im Hintergrund der Häuser Heißluftballons gerade aufsteigen. Am Abend traf ich mich noch mit Nick (dem Deutschen vom Bahnhof) zum Abendessen, wo wir uns dann auch noch für den morgigen Tag verabredeten.

    Am nächsten Tag mietete ich wieder einen Roller und fuhr dann gemeinsam mit Nick gegen 12:30 Uhr los zum Pha Ngern Silver Cliff Aussichtspunkt. Die Temperaturen mittags waren nicht gerade angenehm für den Aufstieg zu einem 500 m hohen Aussichtspunkt auf einem Berg, es war trotzdem cool. Am letzten Stück musste man auf scharfkantigen Steinen hinaufklettern. Oben angekommen, war ich komplett nass. Am Aussichtspunkt stand ein Motorrad mit der Laos-Flagge daran, was ein cooles Bild ergab. Die Aussicht selbst war sehr lohnenswert. Danach gingen wir weiter zu einem anderen Aussichtspunkt, der nicht weit vom ersten entfernt war. Danach sind wir hinuntergegangen und haben erst mal etwas gegessen.

    Anschließend sind wir zu einem weiteren Aussichtspunkt in der Nähe gefahren und hochgeklettert. Dieser war ein wenig höher als der erste. Die Aussicht von hier war nochmals viel beeindruckender. Zeitlich haben wir es so angepasst, dass wir zum Sonnenuntergang dort waren. Oben war nur noch eine weitere Person, ein Schweizer, sonst niemand. In weiter Ferne sah man schon die Heißluftballons in die Höhe steigen und auch eine Flotte von motorisierten Paraglidern war in der Luft. Die Atmosphäre war so besonders, so etwas habe ich bisher sehr selten erlebt. Und zusammen mit den Farben des Sonnenuntergangs machte es den Ausblick nochmals schöner. Am Aussichtspunkt war auch noch ein Buggy, in den man sich reinsetzen konnte, um coole Fotos zu schießen.

    Da es immer dunkler wurde, gingen wir wieder hinunter. Am letzten Stück brauchten wir unser Handylicht, um etwas sehen zu können. Dann fuhren wir wieder zurück in die Stadt. Durch die Dunkelheit war es extrem schwer, Schlaglöcher zu sehen. Ich gab dann in der Stadt noch den Roller ab und ging, nach dem Duschen, noch etwas zu Abend essen.
    Baca lagi