• Hanoi

    Feb 11–17 in Vietnam ⋅ ☁️ 23 °C

    Heute ging es weiter zur letzten Station meiner Vietnam-Reise: Hanoi. Die Fahrt dauerte zwei Stunden und verlief meist nur geradeaus durch bewohntes oder industrialisiertes Gebiet. Es war sehr viel Verkehr, weshalb es relativ anstrengend war. Teilweise fuhr man durch Gebiete, über die eine extreme Smogwolke lag. Am Hostel angekommen, traf ich zufällig Niklas, der gerade vorbeilief. Ich hatte ihn in Vieng Viang in Laos getroffen, wo wir gemeinsam einen Tagesausflug gemacht hatten. Wir quatschten ein wenig, bevor ich dann eincheckte. Anschließend ging ich Bun Cha essen, und daraufhin setzte ich mich in ein Café und arbeitete ein wenig. Am Abend sah ich dann einen Bun Bo Nam Bo gegenüber vom Café und ging direkt hin, um dort zu Abend zu essen. Ich kannte das Gericht noch von Berlin, aber bisher hatte ich es in Vietnam nirgends gesehen. Hier in Hanoi dann dafür mehrmals. Es war wie erwartet mega lecker.

    Anschließend musste ich noch einen Ort für mein Motorrad zum Abstellen über die Nacht suchen, denn beim Hostel ging es nicht. Generell wird es nicht empfohlen, in Vietnam das Motorrad über Nacht draußen stehen zu lassen. Von einem Mitarbeiter beim Hostel wurde mir eine Straße empfohlen, wo ich das Motorrad abstellen konnte. Ich fuhr dorthin, sah da aber nur drei Männer am Tisch sitzen, und als ich mit der Übersetzungsapp fragte, meinten sie, das wäre hier nicht möglich und zeigten mir mit Handzeichen eine Richtung, wo ich hin sollte. Also fuhr ich weiter, fragte mehrere Personen und kam dann an einem Ort an, wo man sein Motorrad parken konnte. Es war aber relativ sketchy, einfach draußen auf dem Bürgersteig, und ob es über Nacht auch bewacht wurde, keine Ahnung. Ich fragte einen Mann, der da davor saß. Zuerst meinte er, ich könnte mein Motorrad dort nicht abstellen. Nachdem er aber länger überlegt hatte, meinte er, ich dürfte es doch, müsste es aber um 7 Uhr morgens wieder abholen. Mir war das nicht geheuer, und ich fuhr weiter. Nachdem ich noch mehrere Orte bei Google Maps erfolglos abgeklappert hatte, fuhr ich zurück zum Hostel. Dort durfte ich schon nicht mehr parken, aber der Security-Typ dort zeigte mir direkt gegenüber vom Hostel einen Ort, wo ich mein Motorrad abstellen konnte. Und tatsächlich, durch eine kleine Eingangstür mit dem Motorrad durch, war ich dann in einem Gebäude, wo viele Roller standen. Außerdem war da am Eingang eine Art Rezeption, die das überwachte. Ich fragte mich, wieso der Typ vom Hostel nichts davon wusste oder es mir nicht erzählte. Auf jeden Fall war ich froh, dass ich etwas gefunden hatte. Pro Nacht kostete es 20.000 VND, was etwa 75 Cent sind.

    Am nächsten Tag ging ich zuerst in ein Café, um dort zu frühstücken und zu arbeiten. Anschließend besuchte ich ein weiteres Café. Seit einigen Tagen hatte ich Probleme mit meinem rechten Ohr: Es wurde teilweise taub, und ich hörte schlecht. Es schien, als wäre die Erkältung, die ich seit fast drei Wochen habe, immer noch nicht vorüber. Heute wurde es schlimmer, und ich begann, Schmerzmittel gegen die Schmerzen zu nehmen. Ich beschloss außerdem, bis morgen zu warten und dann zum Arzt zu gehen, sollte es nicht besser werden.

    Nach dem Mittagessen spazierte ich ein wenig am Hoàn-Kiếm-See entlang. Ich merkte, dass ich heute wenig Energie hatte, weshalb ich nicht allzu lange unterwegs war. Zurück im Hostel entspannte ich mich deshalb den Rest des Tages dort. Am Abend ging ich in ein Entenrestaurant, wo ich mir geröstete Ente mit Reis bestellte. Unerwartet bekam ich sehr viele kleine Beilagen dazu, so dass die Ente selbst nur noch wie eine Beilage aussah. Es war alles extrem lecker, aber danach war ich auch extrem satt.

    Am nächsten Tag ging es mir besser als gestern, und ich entschied mich, nicht zum Arzt zu gehen. Ich frühstückte wieder im selben Café wie gestern und arbeitete dort auch ein wenig. Ich hatte heute gute Laune. Anschließend ging ich in ein anderes Café. Leider hielt meine Laune nicht lange an, denn im Laufe des Tages schmerzte mein Ohr immer mehr. Am Abend traf ich mich mit Filip, dem Schweden (Chiang Mai, Pai, Viang Vieng, Hoi An), und wir gingen Bun Bo Nam Bo essen. Danach ging ich zurück zum Hostel und buchte für morgen einen Termin bei einem Arzt.

    Wie mittlerweile zur Routine gehörend, ging ich wieder ins Stammcafé und war ein wenig produktiv. Um 13:40 Uhr hatte ich dann meinen Arzttermin. Mein rechtes Mittelohr war entzündet, und da ich die Erkältung schon seit 3 Wochen mit mir herumschleppe, entschied der Arzt, mir Antibiotika zu verschreiben. Den restlichen Tag arbeitete ich und plante mein nächstes Reiseziel.

    Nachdem ich auch am nächsten Tag wieder im Stammcafé war, schnappte ich mir meine Kamera und machte mich auf den Weg zur Train Street. Dies ist die berühmte Gasse, wo viele kleine Cafés sind und mitten durch eine Zugschiene verläuft. Ich war gegen 12 Uhr dort. Da der nächste Zug um 13 Uhr fuhr, setzte ich mich in ein Café am Rand der Gleise, aß dort Banh Mi und wartete. Kurz bevor der Zug dann kam, bauten sie alle Tische ab. Da merkte ich, dass man noch weniger Platz hatte als angenommen. Als der Zug dann kam, waren es tatsächlich nur wenige Zentimeter zwischen einem und dem Zug. Undenkbar sowas in Deutschland.

    Danach ging ich noch zu einer anderen Train Street, die mit viel mehr Touristen besucht war, hielt mich dort aber nicht lange auf. Ich fand es aber cool, dass man einfach entlang der Gleise zwischen den Häusern teilweise laufen kann, es hatte etwas. Danach ging es für mich wieder zurück ins Hostel, wo ich ein wenig Zeit verbrachte. Am Abend ging ich nochmal raus. Der Wochenendmarkt wurde aufgebaut, ich schaute mir das ein wenig an, bevor ich mich dann spontan entschied, zum Friseur zu gehen. Danach aß ich noch ein Banh Mi zu Abend, bevor es zurück ins Hostel ging.

    Der nächste Tag war relativ regnerisch, trotzdem ein Tag, an dem ich noch einige Erledigungen machen musste. Es ging mir auch schon wieder viel besser, das Antibiotikum zeigte seine Wirkung. Nachdem ich also in meinem Stammcafé war, holte ich mein Motorrad und fuhr damit erst mal zur Post. Anschließend fuhr ich zum Motorradverleih, um mein Motorrad wieder abzugeben. Die Abgabe verlief problemlos, ich kam dort mit einem beschädigten Spiegel an und machte auch auf die Hinterradbremse aufmerksam, da ich diese ja mal in den Bergen überhitzt hatte und viel Plastik herausgequollen ist. Das schien die Frau bei der Abgabe aber nicht wirklich zu interessieren. Ich zeigte anschließend noch Rechnungen von Reparaturen, die ich hatte. Meine komplette Kaution und auch das Geld für die Reparaturkosten bekam ich zurück. Es hieß auch abschied vom Motorrad zu nehmen. Im Ganzen hat er mich doch gut bis nach Hanoi gebracht. Auch wenn die Maschine nicht sehr leistungsstark war und die Bremsen nicht für die Gegebenheiten geeignet waren (oder ich einfach zu viel vom Motorrad abverlangt habe), machte es mir sehr viel Spaß damit zu fahren.

    Anschließend tauschte ich dann das viele Geld von der Kaution in philippinische Pesos um. Ich war überrascht, wie gut der Wechselkurs war, da bei Google ein schlechterer Wert stand. Ich ging davon aus, dass sie gerne die vietnamesischen Dollar annehmen. Am restlichen Abend packte ich dann noch meine Sachen und telefonierte mit meiner Familie.
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