• Osaka

    Mar 15–19 in Japan ⋅ ☁️ 8 °C

    Es ging weiter nach Osaka. Hierfür sind wir vom Tokyo Hauptbahnhof mit dem Shinkansen Bullet Train gefahren, der mit bis zu 320 km/h der schnellste Zug in Japan ist. Bei einer Strecke von 514 km bis nach Osaka dauert die Fahrt nur etwa 2,5 Stunden. Im Zug hatte man wirklich viel Platz und die Sitze waren sehr bequem. Ich war ziemlich müde, weshalb ich die meiste Zeit schlief. In der Zeit, in der ich wach war, war es trotzdem schön anzusehen, wie Japan außerhalb der Stadt aussah. Tatsächlich gab es nicht sehr viele Gebiete, die nicht mit Häusern oder Industrie bebaut waren.

    Gegen Mittag in Osaka angekommen, fiel mir direkt die eisige Kälte auf. Ich war für diese Temperaturen nicht gewappnet. Da wir noch etwas mehr als zwei Stunden bis zum Check-In hatten und die Unterkunft relativ nah war, überlegten wir, was wir in dieser Zeit noch machen könnten. Da mir mein großer Rucksack zu groß war, beschloss ich, ihn erstmal zu verstauen. Da aber alle Schließfächer belegt waren, blieb nur die Option, ihn in einem speziellen Gepäckraum abzugeben, was mich 1000¥ (6€) kostete. Diese Entscheidung war leider sehr überstürzt, denn am Ende machten wir nicht wirklich etwas, was mich im Nachhinein ärgerte. Meine Mutter und Frank entschieden dann, zu Fuß zur Unterkunft zu laufen, während ich mich in Starbucks setzte und dort erstmal noch ein wenig chillte, bevor ich dann meinen Rucksack abholte und dann mit der Bahn zur Unterkunft fuhr.

    Um 15 Uhr konnten wir dann einchecken. Anschließend fuhren wir zum Dotombori Distrikt, wo wir den restlichen Tag verbrachten. Dieser Bezirk ist vor allem für seine vielen Läden, den dort fließenden Kanal und die ganzen bunten Werbetafeln bekannt. Es war regnerisch und ich fror extrem. Ich kaufte mir deshalb eine Mütze dort, die sehr gut gegen die Kälte half. Wir versuchten heute auch nochmal unser Glück mit den Greifarmautomaten. Ich war heute relativ erfolgreich und zog insgesamt drei Sachen raus, Frank eine, und meine Mutter blieb erfolglos. Essentechnisch versorgten wir uns mit kleinen Leckereien, die man hier und dort kaufen konnte. Zurück in der Unterkunft ging ich dann relativ früh schlafen, da wir nun in derselben Unterkunft waren und die anderen beiden einen anderen Schlafrhythmus als ich haben.

    Am nächsten Morgen gingen wir zunächst zu einem Bäcker in der Nähe der Unterkunft und frühstückten dort. Sie boten viele verschiedene Leckereien an, vor allem meine Mutter war sehr begeistert von dem Laden. Anschließend fuhren wir zum Osaka-Schlosspark. Am Eingang des Parks holten wir uns traditionsgemäß noch etwas beim Starbucks, bevor es dann in den Park ging. Im Vergleich zum Nationalen Schloss in Tokio war diese Anlage bei weitem schöner. Es gab unter anderem sehr viele blühende Kirschbäume zu sehen. Leider hatte ich meine Kamera heute zu Hause gelassen, was mich sehr ärgerte. Wir gingen einmal um das Schloss herum, suchten noch einen Geocache, bevor ich mich dann erstmal von den beiden trennte, zur Unterkunft fuhr und mir das Formel-1-Rennen anschaute.

    Nach etwa zwei Stunden fuhr ich wieder zu den anderen, zum Tsutenkaku Tower. Dort angekommen blieben wir aber nicht sehr lang und fuhren dann weiter zum American Village. Dies war eine Gegend mit sehr vielen amerikanischen Läden. Es gab zwar ein paar interessante Läden, im Gesamten aber nichts Aufregendes. Meine Mutter und Frank sind dann irgendwann zurück zur Unterkunft gefahren, während ich mir noch einen Ort zum Essen suchte. Ich fand einen sehr beliebten Ramenladen, wo man hinter einem Vorhang an einem Tresen saß und durch den Vorhang sein Essen bekam. Leider war die Wartezeit mehr als eine Stunde, weshalb ich mich entschied, nicht hier zu essen. Ich fuhr deshalb zurück Richtung Unterkunft und fand einen Ramenladen in der Nähe, wo ich etwas aß.

    Auf den folgenden Tag freute ich mich schon am meisten, denn es ging zum Nara-Park (dazu später mehr). Zuerst gingen wir jedoch erstmal frühstücken. Leider war der Bäcker heute zu, weshalb wir zu 7-Eleven gingen und dort ein paar Snacks holten. Es war mega kalt (5°C) heute früh. Zum Glück hat es aber nicht geregnet. Die Fahrt nach Nara dauerte etwas mehr als eine Stunde. Dort angekommen, gingen wir erstmal ins Starbucks.

    Im Park sah man dann schon direkt die ersten Rehe. Das ist nämlich das Besondere an diesem Park – überall befinden sich Rehe, die man mit speziellen Crackern füttern darf. Diese Rehe verbeugen sich wie die Japaner, um auf diese Weise um Essen zu bitten. Ich holte mir direkt einen Stapel Cracker und fütterte ein paar Rehe. Man musste die Cracker in der Tasche verstecken, denn wenn die Rehe dich mit Crackern in der Hand sahen, umzingelten sie dich. Teilweise schubsten sie dich von hinten und bissen an deiner Kleidung, was aber nicht wehtat, da sie das relativ vorsichtig machten. Als meine Mutter Cracker kaufte und sie in der Hand hielt, wurde sie von einem Reh von hinten geschubst, was meine Mutter erschreckte und alle Cracker fallen ließ. Das war wohl der Plan der Rehe 😂.

    Die Parkanlage war viel größer, als es anfangs aussah, es gab viele Schreine zu sehen. Tatsächlich war es auch ohne die Rehe der schönste Park, den ich bisher in Japan besucht hatte. Die Rehe waren tatsächlich auch überall. Zwar waren die meisten eher an den Eingängen, wo auch die meisten Besucher waren, aber auch in den tieferen Ecken gab es ein paar zu sehen. Ich liebe ja Tiere, deshalb war das auf jeden Fall mein Highlight. Für lustige Augenblicke sorgten ab und zu Besucher des Parks, die aus Angst vor den Rehen wegrannten, während die Rehe ihnen hinterherkamen.

    Es gab auch einen Greifarmautomat mit Reh-Kuscheltieren drin, wo ich mein Glück probierte. Diese waren aber so hoch gestapelt, dass man einen schon durch die Bewegung mit dem Greifarm herausschieben konnte. War ein einfacher Gewinn. Was auch noch cool war, dass wir durch die Suche nach einem Geocache plötzlich noch weitere Teile vom Park entdeckten. Plötzlich waren wir dann in einer Tempelanlage mit toller Aussicht. Nach etwa drei Stunden, die wir im Park verbrachten, waren wir wieder zurück am Eingang. Dort holten wir uns noch einen berühmten Mochi, der dort per Hand geklopft wird. Es war mega lecker. Wir aßen dann noch etwas, bevor wir dann wieder zurück nach Osaka fuhren. Zurück in Osaka holte ich meinen Laptop, setzte mich in ein Starbucks und war noch ein wenig produktiv.

    Am nächsten Tag ging es mit dem Zug nach Kyoto. Die Fahrt dauerte wieder etwas mehr als eine Stunde. Dort angekommen, besuchten wir den Fushimi Inari-Schrein. Dieser ist bekannt für die tausenden Torii (Shinto-Tore), die entlang des gesamten Weges bergauf aufgestellt sind. Am Anfang war es extrem voll, und man kam nur langsam voran wegen der vielen Menschen. Je weiter man jedoch nach oben ging, desto weniger Menschen waren dort. Weiter oben wurde es tatsächlich viel interessanter, weil dort die meisten Schreine waren. Als wir oben waren, nahmen wir einen alternativen Weg nach unten, auf dem fast niemand war und der auch sehr schön war. Dort machten wir eine kurze Pause und snackten etwas.

    Unten wieder angekommen, fuhren wir weiter zum Maruyama-Park. Die Gebäude auf dem Weg sahen sehr historisch aus, was ich schön fand. Generell war Kyoto voller solcher Häuser. Der Park war eine große Anlage mit einigen Tempeln. Für einen Teil musste man Eintritt zahlen, bekam dann aber tolle kleine Holzhütten mit Zen-Gärten und einem Bambuswald zu sehen. Groß war dieser Bereich aber nicht. Zudem konnte man noch in ein Museum gehen, das jedoch maximal zehn Sachen beinhaltete. Danach ging es weiter nach Masuyacho, eine Gegend mit vielen Gassen zwischen historisch gebauten Häusern. Es sah mega cool aus, war aber auch sehr voll, weshalb wir uns dort nicht lange aufhielten.

    Wir entschieden uns dann, weiter zum Stadtzentrum von Kyoto zu gehen, wo wir in einem Starbucks Pause machten. Danach gingen wir kurz in eine Mall, wo wir uns den Nintendo Shop anschauten. Zuletzt besuchten wir den Nishiki-Markt, einen überdachten weitläufigen Markt, der alles Mögliche bot. Wir probierten ein paar Snacks aus und tranken zudem ein paar Shots Sake, bevor es wieder zurück nach Osaka ging.
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