Die folgenden Tage verbrachte ich in Luodong, einer kleinen Stadt nördlich von Hualien City. Tatsächlich verbrachte ich die meiste Zeit damit, weiter an meinem Projekt zu arbeiten, und war deshalb häufig in einem Café. Ich stellte nämlich fest, dass ich so langsam reisemüde wurde. Zum einen war das Wetter hier in Nordtaiwan sehr regnerisch. Aber ich war überhaupt nicht motiviert, weiter südlich zu reisen, wo das Wetter besser war. Ich vermutete, es lag vor allem daran, dass das Ende der Reise immer näher rückte, ich dadurch viele Gedanken an die Zeit danach verlor und meine Motivation eher in dieser Richtung stieg. Deshalb arbeitete ich lieber aktuell an meinem Projekt, als dass ich in Taiwan noch etwas bereiste.
Außerdem hatte ich schon weitere Pläne für die restliche Zeit gemacht, und deshalb blieb mir nicht mehr so viel Zeit in Taiwan. Ich fragte mich häufig, ob ich nicht ein schlechtes Gewissen haben sollte, diese Zeit nicht zu nutzen. Aber das hatte ich kein bisschen – aus für mich guten Gründen. Denn nur weil ich mir nicht alle Sehenswürdigkeiten anschaute und so viel wie möglich vom Land erkundete, war das Eintauchen in den Alltag an einem für mich unbekannten Ort trotzdem etwas Besonderes. Ich genieße diesen Lifestyle, irgendwo auf der Welt in einem Café zu sitzen und von dort zu arbeiten. Schon bei meiner damaligen Australien-Reise merkte ich, dass meine Produktivität dadurch stieg. Nichtsdestotrotz war mir bewusst, dass ich nicht mehr viel Zeit hatte, bis ich wieder heimfuhr, weshalb ich auch schon Pläne machte, die letzten Wochen noch einmal zu einer sehr besonderen Zeit werden zu lassen.Read more