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  • Day 12

    Streifzug durch Sucre

    January 5 in Bolivia ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir starten zu Fuß vom Hotel aus, das schon im historischen Viertel liegt, um die Stadt zu erkunden. Diese ist tatsächlich historisch, da sie seit der Gründung Boliviens eine zentrale Rolle in diesem Land spielte und daher auch, was ich gar nicht wusste, die konstitutionelle Hauptstadt Boliviens ist.
    Wir ziehen zunächst vorbei an einer der vielen Kirchen der Stadt, Santa Clara. Die Kirchen sehen alle, von innen wie von außen, recht ähnlich aus (das sage nicht nur ich als Banause, sondern auch Nicole), weiß getüncht, Glockenturm und Fassade in einem usw.
    Dann geht es durch die Pasaje Santa Teresa hindurch, eine hübsche Gasse, zum Mercado Central. Das ist wirklich ein toller Markt, relativ geordnet und sauber, ganz anders als der in Tupiza. Eine riesige Abteilung für Hühner und Hühnerteile, Obst und Gemüse, Fleisch und Blumen, ein großer Comedor, wo uns die Köchinnen alle versuchen, in ihre Etablissements zu ziehen. Ist aber irgendwie nett. Witzig sind auch die Obstfrauen, die uns gerne Kostproben anbieten und in Gespräche verwickeln wollen.
    Am Justizpalast vorbei - in Sucre sitzt der Oberste Gerichtshof Boliviens - geht es in den Park Simon Bolivar, in dem auch ein Miniatur-Eifelturm steht (soll zumindest eine Miniatur sein) und von dort zum Mittagessen bei Doña Irma. Die hat nur fünf Gerichte im Programm, von denen wir Mondongo, einen Schweineeintopf, und Falso Conejo (keine Ahnung, warum das "Falsches Kaninchen" heißt, ist halt ein Fleischlappen, vemutlich vom Rind). Insgesamt lecker. Auf die Kutteln verzichten wir jedoch, auch wenn die in irgendeiner Rezension, die ich gelesen hatte, sehr gelobt wurden.
    Anschließend laufen wir zur Plaza 25 de Mayo, die wir gestern schon kennengelernt hatten, essen dort ein Eis und laufen dann stramm bergauf zur Klosteranlage "La Recoleta". Bevor wir dort ankommen, besuchen wir das Museum für indigene Kunst, ein wirklich hübsches Museum, in dem insbesondere die wunderschönen Textilarbeiten, meist Kleider, der verschiedensten bolivianischen Stämme auf sehr reizvolle Weise präsentiert werden.
    Das Kloster schauen wir uns heute nur von außen an, gehen dann aber weiter den Berg hinauf zum Mirador Churuquella, etwas anstrengend v.a. wegen der dünner werdenden Luft (wir kommen schon wieder über die 3000-Meter-Marke), aber mit einem noch schöneren Blick auf Stadt und Umgebung als vom Kloster aus. Ich frage mich allerdings, warum die Einheimischen immer von ihrer Pachamama sprechen, wenn sie doch aufs Grauenhafteste ihren Müll herumliegen lassen. Schade.
    Es ist dann schon nach 18 Uhr, als wir ins Hotel zurück kommen, noch ein kleines Abendessen in einer Bar, dann ist auch dieser Tag schon wieder vorbei.

    Sucre konnte seinen guten Eindruck, das es auf uns gestern gemacht hatte, voll bestätigen. Eigentlich bin ich ja lateinamerikanischen Städten südlich von Mexiko gegenüber recht kritisch - bislang sind alleine Antigua Guatemala, Cartagena, Cuenca, vielleicht noch Valparaiso, und natürlich Rio Städte, deren Besuch ich unbedingt empfehlen würde. Sucre kommt durchaus an diese heran, davon konnten wir uns heute überzeugen.
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