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  • Day 13

    Dinos und Kirchen

    January 6 in Bolivia ⋅ ☀️ 25 °C

    5km vor den Toren von Sucre wurde Ende der 40er Jahre eine Zementfabrik gegründet. Diese baute den zu ihrem Gebiet gehörenden Berg ab. Irgendwann stieß man in dem Berg auf Wasseradern, was den Aushub unbrauchbar für die Verarbeitung zu Zement machte, und man wendete sich einem anderen Gelände zu, wo man den Abbau fortsetzte. Der ursprüngliche Berg wurde sich selbst und den Niederschlägen und den Winden überlassen. Die dadurch erzeugte Erosion legte im Laufe der Jahre mehr als 12000 Spuren von Dinosauriern frei, die heute über einen dazu gegründeten Dinosaurierpark "Cal Orck'o-Museum" oder auch "Parque Cretácico" zugänglich gemacht wurden.
    Als wir davon lasen, zögerten wir zunächst, ob wir dies in unser Programm aufnehmen sollten, aber da Emil und Luzie weiterhin von den Dinos fasziniert sind, raffen wir uns doch auf, nehmen uns ein Taxi und fahren zu der Anlage, um ihr eine Chance zu geben. Wir haben gut daran getan!
    Die herumstehenden Fiberglas-Dinosaurier finde ich weiterhin nicht so fürchterlich spannend, aber wir haben Glück und kommen auf eine der beiden täglichen Führungen, die an die Wand heranführen, auf der die Spuren zu finden sind. Warum sie sich auf einer Wand befinden? Weil sich der vormalige Boden durch Verschiebungen von Erdschichten im Laufe der Zeit aufgerichtet hat und nun eben als Berg vor uns liegt.
    Wir kommen ganz nah an die Wand heran, sehen die Spuren, die die Wand durchqueren, ordnen sie auch vier verschiedenen Typen zu (vier- und zweibeinige Pflanzen- sowie Fleischfresser) - das beeindruckt. (Hier ist das Ganze noch ein wenig genauer beschrieben: https://www.inxtagenumdiewelt.de/reiseblog/sued…).
    Nach diesem Abstecher in die ferne Vorvergangenheit kehren wir zurück in die Stadt, essen für 2€ ein leckeres Pollo Picante auf dem Mercado Central und schauen uns dann verschiedene Kirchen an, die wir uns ausgesucht haben. An einer Straßenkreuzung einen Block von der Plaza 25 de Mayo mit der Kathedrale entfernt liegen die Iglesia de la Merced und die Iglesia de San Felipe Neri. Erstere ist leider verschlossen, aber in letztere kommen wir hinein. Es ist eine Konvent-Anlage, mit einem wunderschönen Innenhof und zwei darauf gesetzten Stockwerken, von deren oberstem aus man einen wunderbaren Blick über die Dächer von Sucre hat. Wunderschöne Fliesen, Türmchen, Glocken und gewölbte Böden machen diesen Ort zu etwas ganz besonderem, an dem wir uns gerne länger aufhalten.
    Das übrige Tagesprogramm streichen wir nach diesem Highlight, so dass wir dann eine kurze Siesta halten und dann zum Abendessen zur Plaza 25 de Mayo zurückkehren, um koreanisch (sic!) zu speisen - lecker.
    Als wir das Lokal verlassen, ist es bereits dunkel, und nun leuchtet die Plaza hell von all den Weihnachtsbirnen, die immer noch hängen und verschiedenste Motive erzeugen - auch Dinosaurier sind dabei. Muss man nicht mögen, ist aber auch ein Erlebnis.
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