• Wallonien/Belgien und Wetzlar

    September 11 in Belgium ⋅ 🌬 17 °C

    Wir beginnen unsere Reise ohne Hast nach Belgien. Bereits am Anfang zeigte sich, dass die Autobahn ein belebtes Etwas war. Eigentlich, bis auf spezielle Gegenden, geht es gemächlich auf Frankreichs Autobahnen zu.
    Die letzten 150 Kilometer jedoch verlangten besondere Aufmerksamkeit. Böen bis 55 km/h griffen nach dem Anhänger und rüttelten an uns. Schließlich, nach fast sechs Stunden, erreichten wir Tournai. Tournai ist 13 km von der französischen Grenze entfernt und kaum über die Grenze - gibt es DIE Besonderheit auf belgischen Autobahnen. Das Paradies für nachtblinde Frauen: es gibt Straßenbeleuchtung, aller 50 Meter!

    Nach unserer Ankunft konnten wir es nicht lassen: wir schwangen uns auf die Räder und fuhren in die Altstadt.

    Am nächsten Morgen verzichteten wir auf das Frühstück. Also machten wir uns
    wieder auf den Weg. Das Frühstück würde unterwegs stattfinden, an irgendeinem Ort, auf irgendeinem Rasstplatz.
    Und dann, ach, die belgischen Autobahnen. Endlose Betonbahnen, die sich wie müde graue Schlangen durch das Land winden, mit Schlaglöchern, die den Charakter einer offenen Falle haben. Brücken, die aussehen, als ereilt sie
    augenblicklich das gleiche Schicksal wie die Carolabrücke. Man atmet regelrecht auf, wenn man Belgien hinter sich lässt – heil, unversehrt, als sei man einem gefährlichen Abenteuer knapp entkommen.
    Nach über sechs Stunden Fahrt taucht endlich Wetzlar vor uns auf – unser letzter Halt auf dieser Rückreise. Der Campingplatz liegt direkt an der Lahn. Kaum sind die Stützen unten, hält uns nichts mehr: Die Fahrräder werden befreit, und statt durch die Gassen der Altstadt zu streifen, folgen wir diesmal der Lahn. Der Radweg führt direkt am Platz vorbei, gemächlich fließt die gut gefüllte Lahn neben uns, das Wetter ist spätsommerlich schön.
    Am nächsten Morgen dann der jähe Kontrast: Platzregen und ein kurzes Gewitter. Wir machen das Beste daraus: Alles im Wohnwagen wird trotz Regen routiniert verstaut, jeder Handgriff sitzt. Frühstück? - gibt’s eben wieder unterwegs....

    Am Nachmittag sind wir nach 4.300 zurückgelegten Fahrkilometern zu Hause angekommen und vielen schönen Erinnerungen im Gepäck.
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