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  • Day 2

    Le Puy-en-Velay - Monistrol d'Allier

    May 5, 2011 in France ⋅ ⛅ 14 °C

    Um 5.45 Uhr geht der Wecker meiner Uhr runter. Mir ist es eigentlich ganz recht. Irgendwie konnte ich sowieso kaum schlafen, trotz super Herberge. Zum Frühstück gibt es die selbe leckere Orangenmarmelade wie im letzen Jahr. In der Kathedrale bin ich überrascht über die Anzahl der Leute. Als ich im letzten Jahr hier als Abschluss noch die Kathedrale besuchte, waren hier gerademal 40 Leute. Heute werden ca. 140 Pilger auf den Weg geschickt. Die meisten natürlich Franzosen, aber auch viele Franko-Kanadier. Der Rest setzt sich zusammen aus vielen anderen Ländern: Schweiz, Deutschland, Italien….

    Pünktlich um 8.00 Uhr bin ich am Place du Plot, dort, wo der eigentliche Startpunkt der Via Podiensis (Der Weg von Puy) ist. Hier haben die Leute im Mittelalter am Brunnen wohl das letzte mal ihre Kalebassen gefüllt und sind losmarschiert. Ich tue es Ihnen gleich, das Wasser aus dem Brunnen ist heute allerdings als „non potable“ markiert. Also ziehe ich es vor, meinen Wasservorat noch mal eben in einer Epicerie aufzustocken.

    Aus Le Puy heraus steigt der Weg erstmal richtig an. Ist man dann aber aus der Stadt heraus und erstmal auf 1000 Metern Meereshöhe führt der Weg nicht mehr so steil, aber stetig ansteigend, zwischen Weiden und Feldern dahin.
    Das Wetter ist einfach traumhaft. Ein bisschen windig vielleicht, aber sonnig und nicht zu warm.

    In Montbonnet ist die Wasserflasche trotzdem zum ersten Mal ausgetrunken und ich bitte den Besitzer der örtlichen Bar, mir die Flasche wieder zu füllen.
    Das Wasser ist eiskalt. Ich muss es erstmal ein wenig im Mund behalten, um es überhaupt schlucken zu können.

    Der Weg steigt durch einen Wald weiter an zum Lac de Oeuf. Mehr ein Hochmoor als ein See. Dort mache ich um 12.00 Uhr Pause.
    Beim Abstieg öffnet sich der Wald und es geht hinunter nach Le Chier. Links und rechts vom Weg sind die Weiden getaucht in gelb. Überall blüht der Löwenzahn.
    Der Ort St.-Privat d´Allier, wo viele Wanderer, die in Le Puy gestartet sind, absteigen bzw. übernachten, schmiegt sich an die Hänge.

    Von dort erwarte ich eigentlich den Abstieg nach Monistrol. Stattdessen führt der Weg nochmal etwas nach oben, nach Rochgude: Eine verfallene Burg und eine winzige Kapelle auf einer Felsennadel. 360° Rundumpanorama.
    Von Rochgude gehts dann aber steil bergab. Sehr steil. Alle meine Knochen schmerzen etwas – schon am ersten Tag. Aber der Abstieg ist auch wirklich nicht leicht. Es wird wohl auch empfohlen, bei Regenwetter diesen Weg unbedingt zu meiden und die Strasse hinunter nach Monistrol zu laufen. Und das sollte man bei schlechtem Wetter auch beachten.

    Als ich in Monistrol ankomme gehts über die Allier, einem Nebenfluss der Loire, der nach ca. 400 KM in diese mündet. Den Flußlauf überquert man auf einer Stahlbrücke, konstruiert von Gustave Eiffel (Eiffelturm). Es kostet mich etwas Überwindung darüberzugehen, führt der Fussweg doch eigentlich neben der Brücke ca. 50 Meter über dünne Blechplatten.
    In Monistrol geniesse ich dann ein kühles Bier und strecke im örtlichen Bistro meine Knochen aus.
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