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  • Day 20

    Condom - Eauze

    May 23, 2011 in France ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach einem gemeinsamen Frühstück im Speisesaal des Ancienne Carmel breche ich um 7.15 Uhr auf zur nächsten Etappe. Da meine Herberge im Osten von Condom liegt, muss ich zuerst nocheinmal zurück Richtung Stadt. Der Weg führt mich allerdings nicht wieder ins Zentrum sondern ein wenig ums Zentum herum, welches ich ja gestern besichtigt habe. Am Fluss entlang gehts hinaus aus der Stadt.

    Ich wandere durch das Herzstück des Armagnac. Viele Felder mit Sonnenblumen säumen den Weg. Die Franzosen sagen „Tournesol“. Der Name passt, denn schon die vielen grünen Blätter sind exakt nach dem Stand der Sonne ausgerichtet.
    Der Weg wechselt immer zwischen Strasse und Pfaden. Links und rechts des Weges liegen auf den Hügeln die für die Gegend so typischen Bastidendörfer. Die Dörfer ähneln in ihrer Art einer einer Burg. Larressingle z.B.

    Zwei Stunden nach dem Start erreiche ich die Pont d´Artigues. Ich habe mir die Brücke etwas größer vorgestellt, unterstreicht doch mein Führer deren Wichtigkeit im Mittelalter. Die Brücke, so steht es in meinem Reiseführer, war wohl direkt dem Erzbistum von Santiago unterstellt. Tatsächlich ist das Brücklein eher winzig, und der Bach, der von ihm überspannt wird, gleicht dank der anhaltenden Trockenheit eher einem Rinnsal.

    Vor Montreal erstehe ich eine Tüte leckerer Kirschen. Diese schmecken einfach herrlich. Die Kerne verteile ich großzügig im ganzen Ortskern von Montreal. In der Stadt kaufe ich zudem noch in Päckchen Mandeln und ein Baguette. Ich habe ziemlichen Hunger, so dass das Baguette ebenfalls umgehend verzehrt wird. Nach dem kurzen Abstieg hinter Monteal ändert sich der Charakter des Weges. Der Weg verläuft wiederholt sehr schön in schattigen Laubwäldern und ist sehr eben. Kein Wunder, denn es geht entlang einer alten Bahntrasse. Die Bahn führte einst von Toulouse nach Bordeaux, wurde aber aufgegeben. Wie die Voie-Verte im letzten Jahr wurde die Trasse umfunktioniert zu einem Rad-/Wanderweg. Einmal muss ich eine (gefühlt) uralte Brücke überqueren. Durch die rostigen Stahlplatten kann man locker auf die Strasse darunter blicken. Da ist mir schon etwas mulmig zumute. Vor allem als der Weg dann eine Biegung macht und ich mir die Brücke auch nochmal von unten ankucken darf. Danach geht es nochmal über einen kleinen Hügel. Super ist jedoch, dass man die Hitze des Tages, sobald man wieder unter dem dichten Blätterdach wandert, kaum spürt. In Erinnerung bleiben werden mir auch die vielen Eidechsen, die vor mir über den Weg huschen.

    Die Herberge in Eauze gefällt mir, denn sie liegt quasi direkt im Ortskern mit den vielen schönen Fachwerkhäusern.
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