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  • Day 24

    Arzacq-Arraziguet – Arthez-de-Béarn

    May 27, 2011 in France ⋅ ⛅ 15 °C

    Der Weg führt mich heute erneut durch das Pyrenäen-Vorland. Wiederum oft auf kleinen Sträßchen. Die Strecke ist heute wieder definitiv bergiger, als das das Profil meines Wanderführers vermuten lässt. Bei guter Sicht ist dies sicher auch eine Etappe mit tollen Panoramen. Die Berge sind ja nurmehr ca. 60 Kilometer entfernt. Meine Sicht beträgt heute allerdings nur ca. 2o KM. Ansonsten hat die Etappe wenig Spektakuläres zu bieten. Ich hatte schon gestern den Eindruck, mich auf eine Art „Überführungsetappe“ zu befinden, bei der es lediglich darum geht, den Wanderer an die Pyrenäen zu bringen.

    Ein Höhepunkt für mich ist allerdings die Epicerie in Pomps, eine Art Hofladen. Ich kaufe mir einen Pfirsich und etwas selbstgemachtes Fettgebäck. Dies ist von der Art, wie es bei uns an Fasnacht üblich ist. Sehr lecker! Dafür hat sich der kleine Abstecher gelohnt. Kurz darauf befindet sich am Weg ein Nest von Wildbienen. Eine Weile beobachte ich das geschäftige Treiben, ohne dem Nest zu nahe zu kommen.

    Kurz vor meinem heutigen Etappenziel überhole ich beim letzten Anstieg die „Buspilger“, die sich irgenwie zu wundern scheinen, woher ich wieder geflitzt komme, wo sie doch den halben Weg per Bus und den Rest ohne Gepäck gewandert sind. Deren Gepäcktransporter parkt ca. 1 KM vorm Ortsanfang. Mittlerweile habe ich ein sehr zwiespältiges Verhältnis dazu, dass diese Leute ihr Gepäck und z.T. auch sich selbst einfach transportieren lassen, dann aber die nicht sehr üppigen Plätze in den kommunalen Gites verstopfen. Diese Gruppen“fahrten“ sind über Monate planbar (und dementsprechend gebucht). Keine Chance für Wanderer, die nicht so weit planen können.

    Und was da alles mitgeschleppt, bzw. gefahren wird…unglaublich! Bei einigen denkt man echt, die haben ihren kompletten Hausstand mit dabei. Abends erkennt man die Damen daran, dass sie in Abendgarderobe aufgedonnert samt Schmuck dinieren. Oft denke ich dann an den eher schmächtigen Mann aus Moissac, der nicht nur sich und seine gehbehinderte Frau, sondern auch beider Gepäck mit dem Rad über diese hügeligen Strassen gewuchtet hat.
    Am Ende werden wohl alle von sich behaupten, den Jakobsweg gegangen zu sein.

    Um 13.30 Uhr treffe ich in Arthez-de-Béarn ein. Genug Zeit also um ein letztes Mal zu waschen. Die Gite hier ist wieder richtig klasse.
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