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  • Day 155

    14. Etappe Schmira - Gotha

    June 10, 2018 in Germany ⋅ 🌧 23 °C

    Ein herrlich frischer Sonntagmorgen erwartete mich nach meinem kleinen Frühstück (Kaffee und Kornflakes) in der kircheneigenen Küche in Schmira.

    Sehr eindrucksvoll demonstrierten mir heute die hiesigen Bauern, daß hier nicht nur Getreide wunderbar gedeiht. Mais, Mohn, Raps, Mohn, Kartoffeln, Mohn, Schoten (?), Malven (schau an, ein neues Fotomotiv für Blümchen-Pilger :) - ein ständiger Fruchtwechsel!
    Für die kulturelle Umrahmung des Sonntagmorgens sorgten die zahlreichen Feldhasen mit ihrem Freiluft-Theater. Als Meister Lampe dann allerdings mit Speed auf Kollisionskurs direkt auf mich zu sauste, stockte mein Atem. Auge um Auge....der rettende Haken kurz vor mir!
    Die frischen Wildschweinspuren waren dagegen harmlos.

    Wahrscheinlich war er es auch, der an den Pfahl mit dem Muschelwegzeichen gerannt war. Es zeigt jetzt in eine andere Richtung - reingefallen!!! Wieder ein paar zusätzliche Meilen auf meinem Meilenkonto.

    Mitten im Gelände hinter Kleinrettbach steht ein großes Sandsteinkreuz, daneben die langersehnte Pilgerbank.
    Die Sage berichtet, daß sich während des Dreißigjährigen Krieges diesseits und jenseits des Ortes Kleinrettbach zwei feindliche Heerscharen gegenüber gestanden haben sollen. Nachts rüsteten sie zum Angriff. Da jedoch am Morgen dichter Nebel über den Feldlagern lag, verfehlten sich die Truppen, die sonst mitten im Ort aufeinander getroffen wären. Aus Dankbarkeit darüber und als Bitte für die zukünftige Verschonung des Dorfes vor Kriegsleid errichteten die Dorfbewohner dort, wo die Feldlager waren, je ein Steinkreuz.

    Bei Ankunft auf dem Hauptmarkt in Gotha, hatte ich mir ein Radler und ein Pizzabrot dringend verdient (glaub ich).

    Meine Herberge ist heute die Versöhnungskirche (ein unscheinbarer Flachbau, die Glocke hängt im Hinterhof) der Ev.-Luth. Stadtkirchgemeinde in Gotha/West, dem Brennpunktviertel der Stadt (so die Worte der Pfarrerin). Zur afrikanischen Hitze gesellen sich nun auch gleich noch die "passenden" Menschen mit sehr dunkler Hautfarbe.

    Der Glücks-Schorni des Tages klebt übrigens im Gästebuch dieser Pilgerherberge - als Dankeschön für alle, die sich so rührend um uns Pilger kümmern.
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