A short but fine adventure by Kerstin Read more
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  • Day 141

    1. Etappe Kamenz - Königsbrück

    May 27, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

    Mein erster Pilgertag... wundervoll! Die vielen tollen Wünsche und kleinen Geschenke meiner Familie, der Freunde, Kolleginnen und Nachbarn trugen mich förmlich die ersten Kilometer des Weges.
    Meine Freundin stand mit mir am Start vor meiner Haustür und lief heute mit mir zum Armenhaus nach Königsbrück /Stenz. Meine Familie erwartete uns schon vor dem Herbergshäuschen - mit Grill und einem leckeren Abendbrot. Werner - unser Herbergsvater - versorgte uns mit Trinkwasser und einer Kanne warmen Wassers für unseren Waschtrog.
    Bei Kerzenschein und Gänsewein lassen wir alle Viere gerade sein. Unser Strohbett wartet schon auf dem Dachboden.
    Für heute bleibt mir nur noch, DANKE zu sagen.
    Danken macht froh - dieser schöne Spruch soll mich auf meinem Weg nach Santiago begleiten.
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  • Day 142

    2. Etappe Königsbrück - Schönfeld

    May 28, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 29 °C

    Mit einem feinen Frühstück und dem Reisesegen entließ uns Werner heute Morgen auf den Weg. Natürlich kullerten Tränen beim Abschied von Kriemhild, ab heute laufe ich allein.
    Vor dem Start fand ich noch direkt vorm Armenhaus den ersten Knopf für mein kleines Knopfprojekt: alle auf dem Weg nach Santiago gesammelten Knöpfe möchte ich nach meiner Rückkehr zu einem Wandbild zum Andenken an den Weg zusammenstellen. Das Motiv wird sich ganz sicher ergeben.

    Werner erhielt natürlich heute morgen den ersten kleinen Schornsteinfeger - ein kleiner Glücksbringer zum Dank. (gestern Abend vergaß ich die Übergabe glatt)
    150 Stück dieser etwa 2 cm großen Schornsteinfeger trage ich am Start bei mir. Jeden Tag meiner Reise möchte ich damit einen lieben Menschen eine kleine Freude bereiten, ihm ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern. :)

    Der Tag war heute spanisch heiß und der Weg durch den Wald glich einer Hürdenstrecke. So viele umgestürzte Bäume, sehr traurig. Meine vermissten Wegzeichen waren sicher genau an diesen Bäumen.
    Die Herberge im Schloss Schönfeld habe ich trotzdem gut erreicht. :)

    Der Schornsteinfeger des heutigen Tages geht an meinen tollen Großcousin Andreas. Er kam heute Abend wie Rotkäppchen mit einem Essenkörbchen zum Schloss. Salat, selbst gebackenes Brot, alkoholfreies Bier (auf meinen speziellen Wunsch) und der Knaller - Erdbeeren. Erdbeeren mit Pfeffer und Anis-Schnaps angerichtet.
    Danke, mein lieber Andreas
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  • Day 143

    3. Etappe Schönfeld - Skassa

    May 29, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 28 °C

    Mit Kaffee und Rosinenbrötchen startete ich heute morgen in den nächsten Hochsommertag - 31 Grad! Die Gut-Wetter-Wünsche all meiner lieben Freunde summieren sich offensichtlich :). Danke
    Der Weg war heute sehr abwechslungsreich: Landstraßen voller LKW's (nicht so toll), Waldwege mit Vogelgezwitscher und schnurgerade Radwege ohne größere Bäume oder Sträucher. Ich war dankbar für jeden kleinen Schattenplatz.
    Die meiste Zeit schmorte ich in der Sonne; dieses Grillvergnügen ließen sich die hiesigen Mücken und Fliegen nicht entgehen. Partystimmung kam auf!

    Die Großenhainer Marienkirche ist sehr beeindruckend. Eine wunderschöne Taufkerze fesselte meine Blicke.
    Auch mein Mitpilger Reinhard saß bereits in einer Kirchenbank. Man trifft sich halt immer wieder auf diesem Weg.

    Wir schlenderten zum Marktplatz und eh ich mich versah, hatte ich eine übervolle Schüssel Erbssuppe in der Hand. Muppe lädt vorbeiziehende Pilger immer gern zu einem Süppchen aus seiner Gulaschkanone ein. Echt lecker!
    Der Glücksbringer-Schorni ging heute natürlich an Muppe, danke.

    Im Pfarrhof Skassa bezog ich heute Quartier, alles ist perfekt hier. Geduscht, Wäsche gewaschen, Essen gekocht aus den bereitliegenden Zutaten.

    Ein toller Pilgertag geht gleich mit einem Dunkel-Kirchenbesuch zu Ende (die Fenster sind wegen Bauarbeiten zugenagelt, wir dürfen trotzdem hinein)
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  • Day 144

    4. Etappe Skassa - Strehla

    May 30, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute hatte ich leider viel Asphalt unter meinen Wanderschuhen, die Füße waren clever und rüsteten mit Luftbereifung nach.
    Die blühenden Feldränder waren dabei die perfekte Entschädigung und ließen mein Blümchenpilgerherz höher schlagen.
    Mein Mitpilger Reinhard gehört zu einer anderen Spezies der Pilger, er ist immer schon da, wenn ich um die Ecke komme. Das Gute ist, wenn es drauf ankommt, trifft man sich.

    Wäre Reinhard nicht da gewesen, hätte ich mir den Besuch der JVA Zeithain wohl nicht getraut. Schilder an der Straße luden uns zum Besuch derselben ein. Aus mittelalterlicher Sicht war es ja ein Besuch unserer "Leidensgenossen" - wer Böses tut muß dafür Buße tun. Die einen im Gefängnis und die anderen halt auf ihrer Pilgertour. (Wofür muß ich eigentlich büßen? - Darüber muß ich dringend nachdenken.) Die JVA Zeithain möchte die Begegnung zwischen Pilgern und Gefangenen fördern.
    Mit einer erfrischenden Apfelschorle wurden wir nett begrüßt. Ein Strafgefangener (K. /29 Jahre) des offenen Vollzuges führte uns in die von den Gefangenen selbst liebevoll gestaltete Pilgeroase. Er beantwortete unsere Fragen zu seiner Person und zum Leben in der JVA so offen und ehrlich - diese Begegnung ging mir ziemlich unter die Haut.
    Mein Glücksbringer-Schorni ging heute unbedingt an ihn. Er kann es gut gebrauchen! Wir waren doch beide ziemlich gerührt beim Abschied.

    Die Geschichte bewegte mich so sehr, daß ich gleich vergaß, auf die Muscheln zu achten. Ich verlief mich! Eine Stunde musste Reinhard an der Fähre nach Strehla auf mich warten. Sorry!
    Herr Schubert, der Fährmann, erwartete uns schon. Gestern hatte ich uns schon mal telefonisch angemeldet.

    Der erste Getränkestützpunkt in Strehla war direkt unserer nächstes Ziel. Das Radler tranken wir gleich dort. Gemütlich saßen wir auf Bierkästen und plauderten mit dem Verkäufer... ein Pilger! War schon mehrfach in Santiago.
    Eine nette Begegnung.

    Im Pfarrhaus Strehla bezogen wir Quartier, kurz vorm Gewitter mit viel Regen und Hagel. Klappt doch!
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  • Day 145

    5. Etappe Strehla - Börln

    May 31, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 29 °C

    Der neue Tag beginnt... mein vorerst letzter Arbeits-/Urlaubstag bei Innodata. Von hieraus ein lieber Gruß an alle Kolleg(inn)en. Ich freue mich, wie sehr ihr euch für meinen Weg interessiert - das spornt ganz schön an. Vielen Dank! 

    Mutter Natur meinte es heute wieder sehr gut mit uns: Sonne satt, blühende Feldränder und Gärten, duftende Sträucher und der Knaller - die ersten reifen Kirschen. Wie lecker! 

    Das Wegeprofil meiner Tour nimmt langsam Formen an. Kleine Erhebungen (Liebschützer Berg, 198 m) deuten zaghaft drauf hin, daß der Weg noch eine ganze Menge Kraft und Ausdauer von mir verlangen wird. 

    Eine wundervolle Rast hatten wir heute im Park von Lampertswalde. Ein Kleinod, was unbedingt einen Besuch wert ist. Gepflegt, duftend, bunt, kreativ gestaltet! 
    Die Grüne Sakristei gleich neben der Kirche hält für Pilger Wasser und Obst bereit. Danke

    Nächster Halt: Dahlen. Hier gibt es ein Reformhaus, eingerichtet mit dem alten Mobiliar einer Apotheke. Ich fühlte mich wie in einem Kaufmannsladen aus Omas Zeiten. 

    Das Pfarramt in Börln ist heute unser Zuhause. Und gleich kamen die ersten Gäste: Ellen und Karin reisten extra von Dresden wie kleine Rotkäppchen mit dem Abendbrot an. Herrlich!
    Und zum Nachtisch gab es wieder Erdbeeren. :) 
    Was für tolle Freunde, vielen Dank ihr zwei. 
    Mein Glücks-Schorni des Tages geht an Karin. Nach einem schmerzlichen Todesfall in ihrer Familie braucht sie im Moment viel Kraft. 

    Jetzt trinke ich noch ein Gläschen Wein mit Reinhard zum Abschied. Morgen wird er in Wurzen seinen Weg beenden. Wir waren ein gutes Pilger-Gespann, echt pilgeralltagstauglich.
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  • Day 146

    6. Etappe Börln - Nepperwitz

    June 1, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 26 °C

    Mit einem heißen Kaffee aus der privaten Kaffeemaschine der Bäckersfrau von Börln (danke) begann mein Pilgertag. Am Vormittag war es leicht bewölkt, nur 20°C und bei leichtem Wind war das Laufen sehr angenehm.

    Ich lief durch viele kleine Ortschaften mit wechselnden Extremen. Es gibt neben wunderschön rekonstruierten Häusern und Höfen mit blühenden Gärten auch unzählige Gebäude, die wohl dem Verfall preisgegeben sind. Sehr schade, manchmal auch makaber.

    Am Vormittag erzählte mir Kriemhild am Telefon, heute sei der Tag der Insektenzählung durch den NABU - jeder der kann, soll bitte mitmachen. Ich kann!
    Zunächst scheitert es an der Installation der erforderlichen NABU-Insektenwelt-App. Das ist nur über WLAN möglich.

    Gemeinsam mit Reinhard erreichte ich Wurzen. Wir machten Station im Bio-Laden der Kräuterfee (mit Pilgerherberge - hier durfte ich vor Jahren schon einmal mit Berti und Marianne übernachten. LG an euch zwei!).
    Freudig begrüßt und sofort mit einem Glas Vitaltrink in der Hand schilderte ich mein WLAN-Problem. :) Minuten später lief bereits die Installation der Insektenwelt-App.
    Heute feiert die Kräuterfee 30-jähriges Geschäftsjubiläum. Gäste, Blumen, Fotos, kleine Geschenke für die Kunden.
    Tränen sind Perlen der Seele - kleine Perlen kullerten durch ihr Lädchen, als sie meinen Glücks-Schorni in der Hand hielt. Ohne Foto durften wir nicht weiter ziehen.

    Am Stadtrand von Wurzen verabschiede ich mich von Reinhard, er läuft noch weiter nach Machern mit seinen langen Beinen. Meine Kurzen schaffen es nur noch nach Nepperwitz (alles im Plan).
    Danke Reinhard!

    In Nepperwitz schlafe ich heute im evan. Jugendbegegnungshaus. Hier ist Leben in der Bude, Kindertag.

    In der Dorfkirche aus der Zeit um 1500 wird es schon wieder spannend. Ein futuristischer Altar des Künstlers Michael Fischer-Art soll hier seit 2006 Alt und Neu einen gemeinsamen Weg in die Zukunft weisen....

    Und nun nochmal zu den Insekten (www.nabu.de - Macht von euch jemand mit?) Hab die App ausprobiert und noch etwas gelesen zu diesem Projekt. Die Zählung findet vom 1.-10.6. und 3.-12.8. statt. Ich muß also nicht hetzen, werde sicher am Sonntag (mein 1. Ruhetag) in Kriemhild's Garten aktiv.
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  • Day 147

    7. Etappe Nepperwitz - Leipzig

    June 2, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Die Sonne kitzelte mich heute schon vor 6 Uhr von meiner Matratze, als ich auf LOS stand, war sie wohl schon den Nächsten wecken. Die frische Morgenluft war so angenehm.

    Machern war schnell erreicht. Am Wegesrand stehen immer wieder Bänke; von den Anwohnern als liebevolle Pilgeroasen zum Verweilen gestaltet. Atemfrische-Bonbons lagen zum Verzehr bereit (woher wussten sie... ;) - eine sehr nette Geste. Danke

    Am letzten Loch des hiesigen Golfplatzes werde ich begrüßt von einem einsamen, vergessenen Golfball - jetzt sind wir beide nicht mehr allein! :)

    Gegen Mittag fand meine erste Wasser-Rettungsaktion statt (tempotechnisch noch steigerungsfähig - 3+). Es regnete aber nur mäßig, ich war gut verhüllt.

    Etwa 9 km führte der Weg durch Leipzigs Vorstadt. Das strengte mich ziemlich an, soviel Schmutz. Diese Wegpassage wird sicher nicht in der Bestenliste erscheinen.

    Das Umschalten von Wald auf Großstadt ist garnicht so einfach. Vorm Bahnhof geriet ich gleich noch in eine Studentendemo: "Hoch die internationale Solidarität"... Ja, bitte!!!
    Hier war Schluss für heute, ich stieg in die S-Bahn nach Halle. Meine Kriemhild hat heute Geburtstag (der Schorni soll dir ganz viel Glück bringen), ich darf mit ihr und ihrer Trommeltruppe feiern.

    Morgen gönne ich mir den 1. Ruhetag, hier in Halle in Kriemhild's Garten.
    Am Montag starte ich dann wieder am Leipziger Hauptbahnhof :)
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  • Day 148

    Ruhetag in Halle/Lettin

    June 3, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach den ersten 158 Wander-Kilometern sind meine Füße freudig erregt über einen Ruhetag. :)
    Da erinnere ich mich gern an die Pilger-Statue im Strehlener Pfarrhof. Der Pilger reißt die Arme hoch - Angekommen - auch wenn das rechte Bein dick ist und schmerzt. Ob ich hier doch Modell stand, bei mir ist es aber mehr das linke Bein. Kann ja gut möglich sein, daß der Künstler mit dieser Vertauschung den neuen Datenschutzbestimmungen gerecht werden wollte. ;)

    Die Frau des Pfarrers von Strehla gestaltete uns eine tolle Kunstbetrachtungsstunde - die Statue soll u. a. den Weg vom Gestern zum Morgen darstellen (das Unterteil wurde aus einem alten Grabstein gefertigt). Die vielen Inschriften im Kunstwerk warten auf Entdeckung, die Deutung ist sicher ganz individuell.

    Ruhetag... den Vormittag verbrachte ich mit den Einzelteilen eines Bettes aus dem Dänischen Bettenlager. Ohne Bastelplan! Kriemhild hat Glück, es wurde am Ende doch ein Schlafplatz. :)

    Besuch kam auch für mich um die Ecke: Maik, heute ohne Grill, war so lieb und begutachtete Kriemhilds alten Trabi. Der steht schon 15 Jahre im alten Schuppen. Aber Maik, unser Autobastelwunder, wird ihn wieder fahrtüchtig machen. Juhu!
    Diese Aktion war natürlich reif für einen Glücks-Schorni, danke Maik.

    Sorry, ihr nützlichen Insekten. Ich habe es trotz Ruhetag nicht geschafft, Nummernkärtchen an euch zu verteilen.
    Kriemhild lud mich heute zu Erdbeerkuchen und anschließend auch noch in den "Traumgarten" in der Neuen Residenz Halle ein. Ein echter Traum(Ruhetag) ..
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