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  • Day 18

    Ho Chi Minh City und Abschied Vietnam

    March 3, 2019 in Vietnam ⋅ ⛅ 31 °C

    Von Hoi An flogen wir nach Ho Chi Minh City (zuvor Saigon), da wir gelernt haben, dass man auch für kleinere Strecken schon sehr lange Reisezeiten einplanen muss und die beiden Städte ca. 1000km entfernt voneinander sind. Die ehemalige Hauptstadt Südvietnams überraschte uns mit einem deutlich westlicheren Erscheinungsbild: es gab zahlreiche hippe Bars, Clubs und große Restaurants, deren Preise auch relativ teuer im Vergleich zu denen im Norden waren.
    Da wir von den vorherigen Tagen sehr erschöpft waren, schliefen wir uns erstmal lange aus, mussten es dann aber schaffen, die größten Highlights der Stadt innerhalb von 3 Stunden zu sehen. In unserem kurzen Rundgang sahen wir den Ben Tanh Market (den wir wegen der aufdringlichen Verkäufer so schnell wie möglich wieder verließen), den Wiedervereinigungs-Palast, die Notre Dame Kathedrale, das Post Office (von Gustav Eiffel entworfen) und das War Remnants Museum. In Letzterem nahmen wir uns etwas mehr Zeit und wurden ganz besonders durch eine Fotoausstellung beeindruckt, die durch zwei Kriegsveteranen ins Leben gerufen worden ist. Sie sammelten Kriegsfotografien von insgesamt 133 Fotografen, die im Krieg den Tod fanden. Durch diese Fotografien wurde uns der Horror des Vietnamkrieges sehr stark verdeutlicht und durch Erzählungen der Einzelschicksale der Fotografen wurden die Bilder noch realer. Außerdem wurde uns bewusst, wie viel Leid das vietnamesische Volk im 20. Jahrhundert ertragen musste: Alleine von 1945 bis 1979 wurden 3 Kriege geführt. Der Unabhängigkeitskrieg gegen die Franzosen, der große Vietnamkrieg gegen die Amerikaner und deren Alliierte (um Vietnam zu vereinigen) und dann noch der Befreiungskrieg Kambodschas gegen die rote Khmer. Wir verstanden nun auch besser, warum Ho Chi Minh so eine zentrale Figur für die Vietnamesen darstellt, da er das Land durch all diese schwierigen Zeiten geführt hat. Umso erstaunlicher fanden wir, dass das Land sich nach jahrzehntelangem Kriegsführen so schnell wieder aufbauen und weltoffen werden konnte!
    Vor unserer Abfahrt in Richtung Phnom Penh und Kambodscha, tranken wir am nächsten Tag noch einen Abschiedsdrink im Bitexo Financial Tower mit Blick über die ganze Stadt! Hier ließen wir unsere Zeit in Vietnam nochmal Revue passieren und schrieben uns gedanklich einige Stichpunkte auf:
    - Unterschiede Nord und Südvietnam: je weiter südlich man kam, desto wohlhabender wirkten die Menschen, der Norden war deutlich kommunistischer, einfacher, dafür waren die Menschen dort aber auch freundlicher, der Süden wurde immer touristischer
    - man muss sehr viel mehr Zeit fürs Reisen/ Busfahrten einplanen, als man meinen würde und diese Art zu reisen war auch anstrengender als erwartet
    - Vietnam ist ein sehr langgezogenes Land mit unterschiedlichen klimatischen Zonen, im Norden hatten wir eher schlechtes Wetter (wir waren froh über unsere warme Klamotten), ab Hue dann genossen wir durchgehend Sonne und schimpften fast schon wieder über die Hitze
    - man kann gerne versuchen, die Sprache zu lernen, aber verstehen wird einen nie jemand
    - ca 70% der Vietnamesen sind nicht religiös, wir hatten etwas anderes erwartet
    - Umgang mit dem Krieg
    - ab dem Abend schauen alle Städter absolut anders aus als noch am Tag, die Straßen werden belebter, es gibt in fast allen Städten Night Markets, oft hatten wir das Gefühl, dass hier die Vietnamesen das Leben so richtig genossen! Außerdem wird man durch unglaublich viele bunte Lichterketten/ -Installationen quasi geblendet!! Somit hatten jede Stadt zwei verschiedene Erscheinungsbilder!
    - Quasi alle Vietnamesen, mit denen wir persönlich zu tun hatten, waren unglaublich freundlich und zuvorkommend!! Mit denjenigen, mit denen wir mehr gesprochen haben, haben wir auch sehr persönliche Beziehungen geknüpft (Monkey, Tiger, Lab, Miss Ten)
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