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  • Day 85

    Im Baumwollschloss Pamukkale

    August 18, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 30 °C

    Als wir gestern zum Sonnenuntergang in dem sehr touristischen Ort Pamukkale ankommen, sehen die berühmten und zum Weltkulturerbe gehörenden Kalkterrassen von unten aus aus wie ein kleines Skigebiet. Alles weiß und knubbelig.
    Ich wollte unbedingt hierher, weil das ja irgendwie zu einem Türkeibesuch dazugehört, wie der Kölner Dom zu Köln, oder der Gand Canyon zu Amerika um es mal international einzuordnen. 🧐
    Wir finden einen coolen Stellplatz auf dem Hotelparkplatz bei Suleyman. Der Chef steht vor seinem Hotel auf der Straße, sieht, dass wir uns umschauen und bietet uns den Parkplatz an, inclusive WLAN, Benutzung des Swimmingpools und ein türkisches Frühstück zu einem guten Preis.
    Uns ist noch nach einem kleinen Abendspaziergang. Dieter wundert sich auch hier, was sich alles verändert hat zu früher. Auf einem kleinen See vor dem Baumwollschloss, auf türkisch Pamukkale, kann man mit großen Plastikenten seine Liebste über den See schippern, sitzen die Menschen am Ufer und füttern die echten Tiere.
    Ich sehe nur weiße Knubbeln aus Kalk und wundere mich wo denn das Wasser in den Pools ist. Ich verstehe, wenn wir morgen dort hoch gehen sehen wir es.

    Die Thermalbäder von Pamukkale sind seit 400.000 Jahren natürliche heiße Quellen, und aus geologischer Sicht weltweit einzigartig, lesen wir im Prospekt. Die Terrassen entstanden durch die Verdunstung des heißen Thermalwassers aus den Quellen.
    Soweit so gut.

    Der extrem happige Eintrittspreis, mittlerweile auf fast 50 Euro für zwei Personen gestiegen, hält uns nicht ab. (Im letzten Jahr hat’s noch die Hälfte gekostet.)
    Gestärkt vom türkischen Frühstück machen wir uns den kurzen Weg vom Hotel auf und erklimmen den weißen Hügel. Wir müssen die Schuhe ausziehen, das warme Thermalwasser läuft wohltuend durch die Zehen. Mit uns hunderte Touristen aus aller Welt.
    Wir sehen einige Pools mit blauen Wasser, die extra für die Touristen angelegt wurden, der Rest des großen terrassierten Geländes ist zwar wunderbar weiß, aber leer.
    Auf früheren Bildern sieht man wie es mal ausgesehen hat. Ich habe ein Archivbild zur Veranschaulichung beigefügt.
    Wir machen, wie immer, das Beste draus, aalen uns in den Pools die gefüllt sind und laufen durch die Ruinen der antiken Stadt Hierapolis, die der pergamenische König Eumenes ll. 190 v. Chr. oberhalb der Terrassen als Heilbad gegründet hat. Ich liebe es durch alte Steine zu laufen und meiner Phantasie freien Raum zu lassen.

    7, 5 Kilometer später kommen wir wieder unten im Ort an. Wir lassen uns ein eiskaltes Effes und eine kleine Zwischenmahlzeit schmecken und verdauen die Enttäuschung.
    Zwischen dem was die Kalk-Sinterterrassen einmal waren, zu dem was den Menschen für einen horrenden Preis jetzt präsentiert wird, klaffen Welten.
    Auch wenn Kleopatra, von der ich viel halte, dort in den Pools schon gebadet hat, versöhnt mich das aktuell nicht mit diesem Ort.
    Ein letzter Sprung in den schönen Pool des Hotel Yildizhan und wir machen uns auf den Weg an die Westküste. Dort ist es wesentlich kühler als im 40 Grad heißen Pamukkale.
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