Satellite
Show on map
  • Day 21

    Kyoto 2.0

    March 16 in Japan ⋅ ☀️ 12 °C

    Das frühlingshafte Wetter setzt sich Tag für Tag mehr durch. Unsere Tage sind begleitet von Sonne und bis zu 18 Grad. Nach etlichen Tempeln soll es heute an den Stadtrand gehen zum Bamboo Forest. Wie es hier immer so ist, wenn sich ein bisschen Natur auftut sind die Schlangen ähnlich episch wie beim heiligsten Tempel. Wie immer schwimmen in der kleinsten Pfütze gleich unzählige Boote mit mehr oder weniger galant paddelnden Aisaten darin. Anfangs hatte ich noch vermutet es müsse sich primär um japanische Touristen handeln. Jedoch weit gefehlt. Jedes Mal wenn wir in einer Ticket- ,Foto-, Bahneinstiegs- oder - sonstwasfürschlange stehen geben die meisten durch englischsprachige Bestellungen ihre Nationalität preis. Nicht selten handelt es sich um Deutsche mit augenscheinlich asiatischen ( japanischen?) Wurzeln. So langsam erschließt sich mir das Touristenproblem ,welches Kyoto als kulturelle Wiege Japans hat. An fast jedem kleinen Häuschen hängt außen ein Klappschloss in denen man die Wohnungsschlüssel für potentielle Gäste hinterlegen kann. Ein Problem das nicht nur japanische Innenstädte trifft. Für Einheimische gibt es kaum bezahlbaren Wohnraum. Ganz zu schweigen von den ständig überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Busse platzen aus alles Nähten,weil sich Touristen den Weg zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt bahnen. Das U Bahn Netz ist im Gegensatz zu Tokio eher spärlich ausgebaut. Und so kann es schon mal vorkommen, dass man 27 Haltestellen und 52 Min in einem Innenstadtbus sitzt oder meist eher dicht an dicht,ganz ohne in einen Stau gelangt zu sein,steht . Wir versuchen, einerseits um viel zu sehen und Eindrücke aufzusaugen,andererseits um überfüllten Verkehrsmitteln zu entgegen so viele Wege wie möglich zu Fuß zurückzulegen. Doch um nach dem Bambuswald zum goldenen Tempel zu gelangen bleiben auch uns nur Bus und Bahn. Vor dem Tempel quellen Touristen aus öffentlichen Fahrzeugen, Taxen und Ausflugsbussen. Der Tempel, welcher als meist frequentiertester des Landes aufgerufen wird ist wirklich eine Schau. Mitten in einem kleinen See,umgeben von kunstvoll geschnittenen Bäumchen glitzert eine goldene Pagode in der Sonne. Über ihr schieben sich Schäfchenwolken am strahlend blauen Himmel vorbei. Unter ihr schieben sich Schlangen an Schaulustigen entlang. Nach der Pagode schieben wir uns durch den Garten. Alle- nicht nur die Kinder in den Buggys. Im Entengang geht es vorran. Damit wäre das Pensum für heute abegehakt. Wir sind relativ früh dran und ersinnen ein frühes Abendessen ohne anstehen. Aber wieder weit gefehlt. Diesmal ist es zu früh und entweder die Mittagsrestaurants schließen gerade oder die Abendrestaurants haben noch nicht geöffnet. Das ist aber auch echt nicht leicht mit der hiesigen Restaurantkultur. Kurz vor unserem Hotel erreichen wir ein absolut einheimisches Lokal. In kleinen Boxen sitzen Leute vor Schalen mit undefinierbarem Zeug. Man bringt sofort kleine Teekrüge aus einem großen Spender. Wir bestellen irgendwas und sind gespannt was sich da vor uns auftut. Die Sachen schmecken interessant aber eigenwillig. Und es gilt wie immer,die Konsistenz ist gewöhnungsbedürftig und egal was man bestellt, ob Schwein ,Tofu oder Huhn- es schmeckt immer irgendwie nach Fisch und zumeist schwimmt auch irgendwo ein kleines Garnelenschwänzchen mit. Es gilt schnell futtern so lang es heiß ist. Kühlen die Gerichte ab sind sie sehr befremdlich und wenn das Sättigungsgefühl dazu einsetzt sind sie oft nur noch mäßig genießbar.
    Unser letzter Tag in Kyoto führt uns ins nahe gelegene Osaka. Die Stadt gilt als modernes wirtschaftliches Zentrum des Landes. Unsere vorab geplante Stadtroute laufen wir von hinten nach vorn ab. Eine kleine Bootsfahrt auf dem Tonbouri River ist inkludiert. Als es dunkel wird geht es für uns mittels einer schwebenden Rolltreppe hinauf zum Umeda Sky Observatory. Von hoch oben genießen wir einen Abschiedsblick über die Stadt,bevor es morgen ins hoffentlich warme Okinawa geht.
    Read more