Japan- ein Monat in Fernost

February - March 2024
Mit möglichst wenig Gepäck und möglichst viel Familie geht es 4 Wochen durch Mlillionenstädte, Naturwunder und kulturelle Kuriositäten. Read more
  • 11footprints
  • 1countries
  • 32days
  • 194photos
  • 0videos
  • 3.6kkilometers
  • Day 3

    Japan also...

    February 27 in Japan ⋅ 🌬 6 °C

    Was soll ich sagen,in den Tagen vor der Abfahrt wird mir immer schmerzlicher bewusst, dass der größte Teil Japans klimatisch nicht wesentlich besser dran ist als wir. Das muss erstmal durchsickern in einen Kopf in dem Urlaub mit 25 Grad aufwärts verbunden ist...
    Und dann geht es auch schon los. Auf die Minute pünktlich startet der Zug Richtung Frankfurt. 2 Minuten vor der Zeit erreichen wir den Zwischenstop Berlin. Da ist doch Hexerei im Spiel. Ach nee doch nicht... Am nächsten Morgen fällt eine Bahn nach der anderen aus. Wir haben aber ausreichend Zeit und können entspannt bleiben. Entspannt waren auch die Kinder während 9 1/2 Flugstunden bis Peking. Manchmal sind 2h bis Malle kaum zu verkraften und dann sowas. Die folgenden 3 1/2 h verschläft Tali dann gleich ganz. Sie wacht erst lange nach der Grenzkontrolle in der Flughafenlinie wieder auf. Interessiert hat das keinen. An der Grenzkontrolle wurde die Mütze ein wenig hochgeschoben und jip,passt,kann durch,ach nein was ist das??? Im Pass sind ja zwei Fotos. Aufgregt schnattern 2 Grenzbeamtinnen durcheinander. Warum beide Kinder in einem Pass sind. Sind sie nicht insistieren wir. Babybild und Kleinkindbild,aber gleiches Kind. Wer will denn eine 3 1/2 jährige an ihrem Foto als 3 Monate altes Baby erkennen... Doch uns haben die beiden lange ausgeblendet. Immer wieder blättern die Dame hektisch zwischen den Seiten hin und her, 1x, 5x, 30x... Es hört nicht auf und während sie immernoch wild umherblättert fügt sie schon ein kleines Einreise-Klebchen hinzu, nicht ohne noch gute 10x von links nach rechts durch das Heftchen gegangen zu sein. Akribisch erklärt sie uns die gänzlich ohne lateinische Buchstaben auskommenden Aufkleber. Der gehört in diesen Pass ,dieser in den Pass,der gehört... Das ist nett gemeint, aber ich hatte nicht vor irgendwelche Seiten beliebig aus meinen Reisedokumenten zu reißen, was ein vertauschen dann wohl ermöglichen würde. Entgegen vieler Meinungen von zynischen Schriftstellen,die Japan als eines der kinderunfreundlichsten Länder einschätzen werden wir wirklich mehr als zuvorkommend empfangen. Auch unsere Wohnung mit Kirschblütenblick ( 1!!! Baum blüht) ist gut gelegen, sehr kompakt aber schön modern und sauber. Eine junge Japanerin ohne jegliche Fremdsprachenkenntnisse empfängt uns und dann sind wir endlich richtig angekommen im Abenteuer Japan. Jetzt erstmal Schlaf aufholen. Seit 30h habe ich kein Auge zugetan. Es wird Zeit...
    Read more

  • Day 6

    Kreuz und quer durch Tokio

    March 1 in Japan ⋅ ☁️ 7 °C

    Die ersten Tage in Tokio vergehen wie im Flug. Das Rahmenprogramm ist üppig und auch wenn wir uns jeden Tag vornehmen das die Tagesstrecke morgen etwas geringer ausfällt klappt das eigentlich nie. Man tapert ungewollt von einer Sehenswürdigkeit in die nächste und der Tag ist wieder vor 22 Uhr nicht zu Ende. Es geht ins alte Tokio zur Besichtigung von Tempeln und Schreinen. Es geht in diverse neue Viertel zum Bestaunen von Hochhäusern, Aussichtsplattformen und Straßenzügen voll mit bunt blinkenden Reklametafeln und qietschender Musik. Und voll mit Menschen. Besonders deutlich werden die 37 Millionen Einwohner Tokios an der Shibuya Kreuzung, welche auch "Alle Gehen Kreuzung " genannt wird. Zu Spitzenzeiten überqueren hier mehr als 3000 Menschen gleichzeitig die Ampel. Und es funktioniert naja so halbwegs. Die Japaner sind zwar alle nett und freundlich auf den ersten Blick aber in der Tiefe scheinen sie doch auch Angehörige einer Ellenbogengesellschaft zu sein. Es wird (vor)gedrängelt, quer gelaufen und sich fast roboterhaft mit Blick ins Telefon zu seinem Ziel bewegt. Stößt man zusammen wird sich kurz höflich entschuldigt ehe man in seine roboterhafte Anonymität zurücksinkt. Dies mag auch der Verrohung der Großstadt geschuldet sein. Waren doch auch die US Amerikaner in New York wesentlich rauher als die aufgeschlossen lächelnden Menschen in diversen anderen Landesteilen. Dies soll keineswegs heißen man würde sich hier unwillkommen fühlen. In Shops und Restaurants wird man überschwänglich begrüßt, die Kinder werden mit strahlenden Augen bewundert und immer wird man sehr zuvorkommend mit allem versorgt, was man braucht und nicht braucht. Aber außerhalb des professionellen Daseins ist sich eben doch jeder selbst der Nächste.
    Und wie kommt man am Abend aus Shibuya wieder weg? Richtig, man geht zur nächsten U bahn Station. Die Bahn kommt bereits voll an. Die Hälfte der Anstehenden drängt in den Zug. Der Rest muss wohl auf den nächsten Zug warten. Doch weit gefehlt. Der gut gekleidete Mann am Gleis mit seinen weißen Handschuhen waltet seines Amtes. Mit einem gehörigen Schwung drängen ein weiteres Dutzend Passagiere in unser bereits volles Abteil. Man kann sich nirgendwo mehr festhalten. Das ist auch nicht schlimm, denn die Menschen stehen so eng das man auch nicht fallen kann. An jeder Körperstelle wird man von anderen Körpern tangiert. Puh durchatmen. Die nächste Haltestelle ist Shinjuku,die geschäftigste Station der Welt. 3,6 Millionen Menschen drängen täglich hier durch. Und gefühlt die Hälfte genau jetzt, abends gegen 20.30... Rush hour. Und siehe da es passen immer noch Leute rein. Nur noch ein Fuß berührt den Boden ,der andere verharrt in Ballerina-Spitzentanzhaltung bis wir endlich aussteigen können. Diesmal sogar dort wo wir hinwollen. Am Vorabend hatten wir es geschafft 2x an unserer Station vorbeizufahren. Nich weil wir nicht rechtzeitig aus dem Zug kamen. Sonst war es bisher nämlich immer angenehm gefüllt,manchmal sogar mit Sitzplatz. Nein, es wurde uns einfach schmerzlich bewusst das zu den eigentlichen Bahnlinien auch Züge unterschiedlicher Geschwindigkeit fahren. Local,hält überall,hätten wir nehmen sollen,haben wir aber 2x verpasst.Semi Express,hält nur an gefühlt jeder 3. Haltestelle und Express- fährt gefühlt gleich durch bis zum Flughafen. Gut wieder was gelernt. Weiter gelernt wird morgen, neuer Tag, neues Abenteuer.
    Read more

  • Day 8

    Tokio - 24 h täglich unter Strom

    March 3 in Japan ⋅ 🌙 8 °C

    Jeden Tag aufs neue ist es ein Rätsel wie 37 Millionen menschliche Rädchen hier ineinander greifen und irgendwie funktionieren. Aber nach und nach wird es mir bewusst. Planung, Regelung ,Absicherung heisst die Devise. Hier wird rein gar nichts dem Zufall überlassen. Parkt ein Minilastwagen aus stehen ringsherum mindestens 3 Sicherheitsbeamte mit Straßenhütchen und Kelle und winken ihn heraus. Möchte ein Kind mit einem Karussell fahren hat es mindestens 2 Jahre alt zu sein. Ich erinnere an den Rostocker Weihnachtsmarkt wo die kleinen Mäuse kaum sitzen können und schon Karussell fahren und kaum laufen sie ,sitzen sie allein drin. Hier muss man als Elternteil bis zum 6.Geburtstag neben dem Kind stehen, welches angeschnallt auf seinem Pony oder seiner Feuerwehr sitzt. Aber nicht nur stehen- durchgängig Hand am Kind ist angesagt... Auf nicht wenigen öffentlichen Toiletten, welche immer blitzsauber, zahlreich vorhanden, kostenfrei und eine Ausgeburt höchster Computertechnik sind ,sind nicht selten an den minimalen Scharnierspalten überdeckende Schutzfolien angebracht,damit auch wirklich niemand reinsieht. Nicht nur Erwachsene sind hier organisiert und diszipliniert. Oder könnte man sich in Deutschland Bällebäder im Spielzeugmuseum mit Holzbällen vorstellen? Und gleich dahinter die Ruhezone für Babys?! Da wären tischtennisballgroße Kopfwunden vorprogrammiert. Aber nicht hier. Das System funktioniert, bei Jung und Alt.
    Die meisten Stadtteile sind trotz eines hohen Menschenaufkommens extrem sauber. Und das obwohl es keine öffentlichen Mülleimer gibt. Man hat eine Tüte dabei und nimmt den Müll mit nach Hause. Spätestens nach dem 3.Tag mit vollgekrümelter Tasche hat man das begriffen. Das einzige etwas heruntergekommene Viertel ist die Partyzone in Shinjuku. Klar es blinkt und glitzert an jeder Ecke aber bei Tag unterscheidet es sich kaum von anderen Großstädten in Südostasien. Ansonsten ist Tokio ein Musterbeispiel für die Symbiose von Tempeln die zwischen Häuserschluchten herauswachsen, einer völlig strukturlosen Architektur- von kreuz nach schief wird jedes Fleckchen bebaut. Auch wenn das heisst, das das 2 stöckige Wohnhaus inmitten von Hochhäusern vorne nur 1m breit ist, alten Wohnvierteln in denen noch kleine Märkte und Traditionen dominieren und neuen herausgeputzten Szenevierteln,wie dem Gebiet rund um die Tokio Bay. Odaiba könnte auch New York sein, denn es jat nicht nur wunderschöne beleuchtete Brücken ,sondern auch eine Freiheitsstatue. Moderne Technikmuseen geben sich hier ein Stelldichein und auf die vorgelagerten Inseln des Viertels kommt man mittels einer führerlosen Monrorail. Hightech in Reinform. Abfahrt Tokio Teleport Station- wie passend.
    Und wenn einem das ganze Großstadtgetümmel zuviel wird? Dann geht man in ein Einkaufszentrum. Einkaufszentrum? Ja richtig. In mehreren haben wir hier Aquarien vorgefunden die mittels Licht und Toninstallationen die Zuschauer in völlig fremde Welten entführen. Die Aquarien sind bunt beleuchtet, die Luft ist erfüllt von exotischen Düften,es erklingt leise Ambientemusik und ach ja es gibt Fische... Leider auch den ein oder anderen Ort, an dem man wohl anmerken muss, das Tierschutz hier eher eine sekundäre Rolle spielt. Wie hatte es ein netter Autor beschrieben, der schon viele Jahre in Japan lebt: " Sag einem Japaner ,das eine Art vom aussterben bedroht ist und seine Antwort wird sein- oh dann muss ich das unbedingt nochmal essen...!"
    Read more

  • Day 11

    Raus aufs Land

    March 6 in Japan ⋅ 🌫 2 °C

    Wir lassen das wilde Tokio und die Menschenmassen hinter uns. Die Eindrücke von überfüllten Spielarkaden in denen behandschute Gamer wie von Sinnen auf die Knöpfe der Automaten schlagen, die niedlich angezogenen Mädchen ,die wie aus einem Manga entsprungen wirken und in knappen Kleidchen miauend Kawaii Food ( niedliches Essen) in Maid Cafes servieren und übergroße 3 D Leinwände wirken noch nach und wir sind dankbar für ein wenig Entschleunigung. Entgegen diverser Horrorgeschichten, dass eine Mietwagenübernahme in Japan mit mehreren Stunden Fahrtraining verbunden sein kann, ging alles ganz schnell und wir konnten Richtung Fuji starten. Bei schönstem Sonnenschein trafen wir in Fujiyoshida ein und starten gleich den Aufstieg zur Pagode mit bestem Fujiblick. Noch schöner hätte es nur aussehen können wenn die Kirschbäume hier schon geblüht hätten. Aber bei den hiesigen Temperaturen dauert das wohl noch. Und wirklich, am nächsten Morgen erwachen wir in unserem traditionellen Ryokan ,bei 2 Grad Außentemperatur. Erstmal alle Heizlüfter in Betrieb,eine richtige Heizung hat so ein Holz/Reispapierhäuschen nämlich nicht. Und zack Strom weg. Also gut entweder Licht oder Wärme, alles gemeinsam geht nicht. Nach einigen Versuchen haben wir uns eingespielt ,welche Geräte gemeinsam betrieben werden können. Kurzes Frühstück in 30 cm Tischhöhe und dann geht's bewaffnet mit Skiunterwäsche Richtung Hakone. Vom Fuji ist nichts mehr zu sehen. Er steht wie wohl so oft in dichtem Nebel. Glück gehabt. In Hakone gibts es ein herrliches Open Air Kunstmuseum. Für die wenigen Innenbereiche gibt es am Eingang jeweils einen Bereich wo man in etwa 50 Regenschirme anschließen(!) kann. Es sei erwähnt, dass daneben ein Ständer mit gratis Schirmen zum ausleihen hängt. Trotz des Wetters haben alle Spaß. Von dort aus geht es weiter zur Besichtigung von kleinen Schluchten und Wasserfällen. Als es beginnt richtig zu schneien haben wir unsere Wasserfallwanderung erreicht. 4km durch matschiges Gelände. In ziemlicher Kälte und mit zunehmedem Nebel. Komischerweise trübt das keineswegs die Stimmung. Der Wald wirkt mystisch, die Kaskaden wie aus einer anderen Welt. Die aufsteigenden Nebelschwaden komplettieren den Eindruck des verwunschenen Waldes. Zurück am Auto müssen wir uns beeilen und erreichen exakt zur blauen Stunde das Wassertor des Tempels von Hakone. Auch hier sind wir wieder allein. Wie schön.
    Nun gilt es nur noch etwas über eine Stunde zurück in unsere Unterkunft zu fahren. Der Schnee wird mehr und mehr. Als wir nur noch 25 Minuten bis zu Hause haben und auf den Highway abbiegen wollen wird der gesamte Verkehr von mit roten Leuchten bewaffneten Kontrolleuren gestoppt. Reifenkontrolle. Und leider sind wir durchgefallen. Noch nie hatten wir einen Mietwagen in einem kalten Gefilde gebucht, daher war uns auch nicht bewusst, dass man die Winterreifenoption gezielt zubuchen muss. In einem Land in dem der Winter doch wirklich auch recht knackig sein kann und alles totreguliert wird hätte ich das auch einfach nicht erwartet. Aber so ist es nunmal. Allwetterreifen reichen nicht. Also umdrehen und zurück zur Landstraße. Aber auch hier hält man uns plötzlich an. Auch diese Straße wäre gesperrt für nicht richtig bereifte Fahrzeuge. Die Ausweichstrecke über diverse Posemuckeldörfer dauert knapp 5h. Und niemand weiß ob uns nicht irgendwo die nächste Sperre erwartet. Wir sprechen mittels Googleübersetzer mit der Highwaypatrol. Ein Zug ab Gotemba schlägt er vor,falls noch einer fährt- tut er natürlich nicht. Also stellen wir todesmutig unser Auto in der Nähe des Bahnhofs ab und lassen ein Taxi im nächsten Restaurant rufen. Der Fahrer kommt prompt und guckt nicht schlecht. Wo wollen wir bei dem Wetter noch hin??? Ich sehe schon unsere Felle davonschwimmen, aber er nimmt uns mit. Diesmal dürfen wir selbstverständlich auch auf die Autobahn. Diese ist komplett zugeschneit. Spuren gibt es nicht mehr, Mauthäuschen öffnen ihre Automatikschranken nicht, weil sie zugeschneit sind und als wir mit Tempo 30 bergauf den Pass hochtuckern schlingert das Taxi unbehaglich. Aber unser Fahrer ist guten Mutes also versuche ich es auch zu sein. Aber 2 Kinder ohne Autoitz bei der Wetterlage... Mein Gewissen frisst mich auf. Ich beruhige mich damit, dass wir fast das einzige Auto sind und nur 30kmh fahren . Einige Stunden später als geplant erreichen wir unser Haus. Unversehrt. Doch die Freude währt nicht lang. Wir brauchen unser Auto wieder.... Wann dürfen wir wohl wieder fahren? Am nächsten Morgen schreiben wir 5 Grad Celsius, es taut. Die Straßen sind frei und alle Wetterwarnungen sind aufgelöst. Also gegen Mittag ein zaghafter Versuch. Und wirklich wir haben freie Fahrt. Na dann kann es ja weiter gehen.
    Read more

  • Day 13

    Ein Blick in die Kuriositätenkiste

    March 8 in Japan ⋅ ☁️ 1 °C

    Unseren letzten Tag gehen wir in Fujiyoshida ganz ruhig an. Glücklich das Auto wieder zu haben wollen wir uns irgendwie nicht zu weit raus wagen. Auf der Suche nach einem Nahziel fällt unser Blick auf die vielen Onsen in der Nähe. So ein traditionelles Bad mit heißer Quelle draußen und drinnen klingt bei diesen Temperaturen wunderbar. Die japanischen Websites, lassen leider nur wenig erahnen ob Kinder erlaubt sind ,also durchforsten wir Rezensionen und werden fündig. Abgelehnt werden nur Gäste mit Tattoos, denn diese werden mit den Yakuza in Verbindung gebracht. Ziemlich enge Betrachtungsweise aber kein Hindernis für uns da alle 4 untätowiert. Kurz hinter dem Einlass trennen sich unsere Wege. Männer und Frauen baden getrennt. Komplett nackt,nur mit einem minimalen Handtuch( eher Waschlappen) bewaffnet geht es in den Baderaum. Diverse dampfende Pools verschiedener Temperaturen und Zusammensetzungen erwarten uns. Eine wirklich entspannende Erfahrung. Auch eine Sauna gibt es. Diese ist jedoch gewöhnungsbedürftig. In der 90 Grad heißen Kabine liegen Lammfelle auf den Bänken. Darauf liegen Decken. Vor der Sauna gibt es etwa pogroße Gummimatten,ich mutmaße als Sitzunzerlage. Als Handtuch hat man ja nur den Waschlappen. Das große darf man unter keinen Umständen in den Badebereich mitnehmen.
    Aber auch ansonsten ist hier vieles etwas anders. In der jetzigen Unterkunft gibt es z.b. am Hauseingang die Aufforderung zum ausziehen der Schuhe und anziehen einer der diversen Paare an Hauslatschen. Will man zur Toilette stehen hier extra Toilettenlatschen,rosa bei den Damen und braun bei den Herren. Achja und im Schränkchen im Bad steht ein weiteres paar undefinierbarer Gummitreter die allenfalls beim nächsten Jahrunderthochwasser oder zur spurenarmen Beseitigung unliebsamer Mitmenschen taugen. Diese können dann feinsäuberlich in den in den Boden eingelassenen Fächern in der Küche verstaut werden...
    Besonders "schön" fand ich die Kindersitze für Toiletten. Ja ein Bonuspunkt dafür, dass es welche gibt und ja sie sahen sauber aus,aber warum müssen sie mit flauschigem Fell überzogen sein? Jeder einzelne Tropfen wird ins Innere dieser Keimhölle gesaugt... Ein weiteres Wort zu Toiletten. Jedes Restaurant, jede Ferienwohnung, jedes Hotel, aber auch wirklich jede noch so abgelegene U Bahntoilette hat ein Toto Washlet. Was das ist? Ein Toilettenufo. In einem kleinen "Restaurant" mit gerade mal 4 Tischen und ein paar abgegriffenen Kissen auf dem Boden drumherum, in dem ein kleiner Ofen stand auf dem Tee gemacht wurde hat uns hinter einem vollgemöhlten Gang der König der Ufos erwartet. Als wir den Raum betraten öffnete sich das Washlet selbstständig und sprühte zum Gruß eine kleine Fontäne,ehe man auf dem vorgeheizten Sitz Platz nimmt( mache ich auf öffentlichen Toiletten nie,aber die sind ALLE beheizt, sowas brauch ich für zu Hause!). Ist man fertig kann man zwischen verschiedenen Modi wählen. Po Spülung , Frontspülung, beides Spülen. Auch Musik zum Überdecken von Toilettengeräuschen kann ausgewählt werden und vieles mehr. Ehrfürchtig bedankt die kleine Tali sich als die Toilette sich nach vollendetem Geschäft selbstständig schließt und spült. "Dankeschön Toilette, bis später Toilette!"
    Ein weiteres Unikum sind die Gummimodelle von Speisen, die vor Restaurants ausgestellt werden und das nicht nur in Touristenhotspots. Jeder soll ganz genau wissen was er bekommt und es wird jede Nudel exakt so liegen wie im Modell. Nicht wie wenn man bei uns das Bild eines super saftigen Burgers mit 20 Salatblättern sieht und dann einen zuammengedrückten Haufen mit einem welken Stengel bekommt.
    Als besonders formschön sind uns außerdem japanische Autos aufgefallen. Sie sind alle extrem viereckig. Keine Rundung, nichts. Es scheint als wenn man sie komplett stapeln könnte ohne dass es kippelt. Zur Bestätigung der Annahme heisst ein Modell auch noch " The Box". Wie treffend.
    Wir sammeln weiter Interessantes und machen uns auf den Weg nach Takayama. Endlich wird es noch ein Stück kälter! Wer hat das bloß ausgesucht ...
    Read more

  • Day 16

    Lasst die Schneespiele beginnen

    March 11 in Japan ⋅ ☁️ 9 °C

    Heute Morgen gab es einen Weckruf der etwas anderen Art. Um kurz nach 5 wurde ich wortwörtlich wachgerüttelt. Die Wände vibrierten und die Lampe über dem Bett pendelte aufgeregt hin und her. Kurz darauf ein weiteres Mal. Dann war der Spuk vorbei. Ein Erdbeben?! - denke ich noch und sinke schon wieder in den Schlaf. Als ich aufwache stolpere ich über meine Erdbebenerinnerung. Mein Handy bestätigt mir ,dass es vor knapp 3h ein Erdbeben der Stärke 3.8 in 26km Entfernung gegeben hat. Gemerkt denke ich und bin froh dass es nur eine Randerfahrung geblieben ist. Die Sachen sind schnell zusammen gesucht und es geht weiter in die japanischen Alpen. Zwar fällt derweil kein Neuschnee,aber die abseits der großen Straßen liegenden Schneemengen zwingen uns leider dazu einige Ziele ungesehen abhaken zu müssen. Einige Nationalparks sind witterungsbedingt komplett gesperrt. Somit geht es ziemlich direkt ins kühle Takayama. Kurz vor der Ankunft biegen wir noch zur Great Limestone Cave ab. Angesichts des Angebotes an Tropfsteinhöhlen in deutschen Gefilden hat man natürlich schon einiges gesehen, aber die Kinder sind begeistert und die gefrorenen Wasserfälle zum Schluss sind ein echtes Highlight. Unsere Unterkunft ist diesmal ein Raum mit einem Vierfachstockbett. Und das Konzept funktioniert verwunderlicherweise besser als gedacht.
    Am 1.Morgen geht es für uns zur 48 Watterfalls Wasserfallwanderung. Die halbe Stunde Fahrt führt uns in den Tiefschnee. Der Weg zu 10 Wasserfällen die alle zwischen 10- 18m hoch sind gestaltet sich zunächst noch entspannt. Der Schnee kann aus den Schuhen geschüttelt werden und fertig. Ab der Hälfte wird es spannend. Schritt für Schritt sinkt man mindestens bis zum Knie ein. Unnötig zu sagen,dass Schuhe und Hosen bereits ein Seepferdchenabzeichen benötigt hätten. Tamino war mit Gummistiefeln und Matschhose bestens gerüstet. Tali juchzt vergnügt aus der Trage bei jedem Schritt bei dem man noch etwas tiefer einsinkt. Die Spuren anderer Entdecker haben sich bereits verloren. Die meisten waren wohl ähnlich gut ausgestattet wie wir. Beim höchsten Wasserfall geben wir uns geschlagen. 8-10 sind geschenkt. Der Schnee ist beim Gehen hüfttief.Das macht keinen Sinn mehr und zurück müssen wir auch noch. Dann schnell aufwärmen im Hotel,umziehen und eine kleine Tour durch Hida City hintendran. Der 2.Tag in Takayama ist geprägt von Schneeschauern. Daher haben wir uns vorgenommen das gute Auto auf dem Parkplatz zu lassen und die Highlights der Stadt zu erwandern. Am Ende ist allen unendlich kalt und wir freuen uns morgen ins frühlingshafte Kyoto aufbrechen zu dürfen.
    Read more

  • Day 18

    Wundervolles Kyoto

    March 13 in Japan ⋅ 🌙 7 °C

    Und schon geht es auf zu Station 4 der Reise. Mein persönliches Highlight, Kyoto- die Stadt der unendlichen Tempel erwartet uns. Die Fahrt ist schneefrei und vergeht wie im Flug. Unser blauer Mietflitzer ist zurück in seinem Rent a car Stall und wir sind wieder auf Schusters Rappen unterwegs und mit einigen der schnellsten Gefährte der Welt. Der 1. Tag in Kyoto führt uns in den Hop on Hop off Bus. Wir wollen erstmal einen Überblick bekommen. Kurz vor Ende der Fahrt steigen wir im Gion Viertel aus. Hier gingen früher die Geishas ein und aus. Auch heute sind unter den vielen zu Fotozwecken kostümierten Damen noch einige echte Geikos und Maikos dabei. Für uns sind sie alle bildschön und kaum zu unterscheiden. Das Gion Viertel besteht aus unzähligen kleinen Gassen und dutzenden Tempeln. Völlig planlos lassen wir uns mal mit den Massen, mal fast allein durch diesen historischen Ort treiben. Als wir beschließen die Rückfahrt anzutreten ist es fast dunkel. So schnell geht auch ein Tag vorbei,an dem man nicht nur abarbeitet sondern vor allem genießt.
    Für den nächsten Tag sind sintflutartige Regenfälle vorhergesagt,daher beschließen wir auf dem Weg nach Hause noch schnell Tickets für den Schinkansen zu besorgen. Das Ziel ist das 359km entfernte und für morgen als sonnig prognostizierte Hiroshima. Die Fahrt mit einem der schnellsten Züge der Welt stellt sich als nicht ganz günstiges Vergnügen dar,aber nun ja wenn ein Verkehrsmittel statt knappen 5h Autofahrt für die gleiche Strecke nur 1 1/2 h braucht sei das verziehen...
    Am nächsten Morgen erwachen wir bei strömendem Regen. Allein die 10 Minuten Weg zum Bahnhof reichen um fast völlig zu durchnässen. Gewohnt pünktlich startet unser Schnellzug und in herrlichem Sonnenschein erreichen wir einen Ort an dem ich so nie hatte sein wollen. Am 6.8.1945 fiel hier die erste Atombombe und tötete 10000ende Menschen. Die Geschehnisse jener Zeit sind festgehalten in einem Museum ,welches auf eindringliche aber Gott sei Dank wenig sentimentale Weise schildert was sich in jenen Tagen hier zugetragen hat. Die über den Audioguide auch auf Deutsch zugänglichen Geschichten werden bebildert mit den undeutlichen Schwarzweißfotografien jener Zeit. Diese reichen völlig um einen Eindruck von verkohlten Körpern, auseinandergerissenen Familien und zerstörten Träumen zu bekommen. Tamino erlebt das ganze Museum mit. Er fragt viel, versteht viel und ist ähnlich gebannt wie wir. Tali schaut nebenbei einen Trickfilm. Das ist mir auch lieber. Berge toter Körper erklären sich eher schwer... Wir sind froh nach der Flut an Informationen wieder ans Tageslicht zu treten. Die Sonne tröstet ein wenig und mit dem wieder aufgebauten Hiroshima Castle versuchen wir die Stadt aus einem Blickwinkel "danach" zu sehen. Hoffentlich werden nicht noch mehr Museen dieser Art auf der Welt nötig...
    Den 3. Tag widmen wir wieder dem wundervollen Kyoto. Um die Bilder des Vortages zu verwischen sind wir auf der Suche nach Zerstreuung. Diese findet sich in den Hallen des Nishiki Market und einem Samurai und Ninja Museum in dem wir Ninja Sterne werfen dürfen und in Kostüme schlüpfen. Anschließend geht es für uns zum Tempel der 10000 Tore. Unzählige orange Torbögen führen am Stadtrand auf den Gipfel eines Berges und überwinden dabei unzählige kleine Schreine. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir den Gipfel und genießen mit den wenigen die den Weg zu Ende gegangen sind das Ende des heutigen Tageslichtes. Die Menschenmassen, welche sich zu Beginn auf den Weg gemacht hatten, hatten sich schnell erst halbiert, dann gezehntelt und nur eine handvoll ist nach oben gelaufen. Dadurch wirkt der Aufstieg gleich viel persönlicher und nicht wie ein touristischer Standartprogrammpunkt. Auf dem Rückweg möchten wir gern Essen gehen. Zum ersten mal sind wir auch wirklich zur Abendessenzeit auf der Suche. Und zum ersten Mal müssen wir aufgeben. Während 20 Minuten Fusmarsch begegnen uns mindestens 30 Restaurants. Alle sind komplett voll. Vor manchen stehen mindestens 40 wartende Gäste mit Speisekarten. Wir kapitulieren und decken uns in der Frischetheke im Supermarkt ein. Auch lecker, günstig und ganz ohne Wartezeit!
    Read more

  • Day 21

    Kyoto 2.0

    March 16 in Japan ⋅ ☀️ 12 °C

    Das frühlingshafte Wetter setzt sich Tag für Tag mehr durch. Unsere Tage sind begleitet von Sonne und bis zu 18 Grad. Nach etlichen Tempeln soll es heute an den Stadtrand gehen zum Bamboo Forest. Wie es hier immer so ist, wenn sich ein bisschen Natur auftut sind die Schlangen ähnlich episch wie beim heiligsten Tempel. Wie immer schwimmen in der kleinsten Pfütze gleich unzählige Boote mit mehr oder weniger galant paddelnden Aisaten darin. Anfangs hatte ich noch vermutet es müsse sich primär um japanische Touristen handeln. Jedoch weit gefehlt. Jedes Mal wenn wir in einer Ticket- ,Foto-, Bahneinstiegs- oder - sonstwasfürschlange stehen geben die meisten durch englischsprachige Bestellungen ihre Nationalität preis. Nicht selten handelt es sich um Deutsche mit augenscheinlich asiatischen ( japanischen?) Wurzeln. So langsam erschließt sich mir das Touristenproblem ,welches Kyoto als kulturelle Wiege Japans hat. An fast jedem kleinen Häuschen hängt außen ein Klappschloss in denen man die Wohnungsschlüssel für potentielle Gäste hinterlegen kann. Ein Problem das nicht nur japanische Innenstädte trifft. Für Einheimische gibt es kaum bezahlbaren Wohnraum. Ganz zu schweigen von den ständig überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Busse platzen aus alles Nähten,weil sich Touristen den Weg zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt bahnen. Das U Bahn Netz ist im Gegensatz zu Tokio eher spärlich ausgebaut. Und so kann es schon mal vorkommen, dass man 27 Haltestellen und 52 Min in einem Innenstadtbus sitzt oder meist eher dicht an dicht,ganz ohne in einen Stau gelangt zu sein,steht . Wir versuchen, einerseits um viel zu sehen und Eindrücke aufzusaugen,andererseits um überfüllten Verkehrsmitteln zu entgegen so viele Wege wie möglich zu Fuß zurückzulegen. Doch um nach dem Bambuswald zum goldenen Tempel zu gelangen bleiben auch uns nur Bus und Bahn. Vor dem Tempel quellen Touristen aus öffentlichen Fahrzeugen, Taxen und Ausflugsbussen. Der Tempel, welcher als meist frequentiertester des Landes aufgerufen wird ist wirklich eine Schau. Mitten in einem kleinen See,umgeben von kunstvoll geschnittenen Bäumchen glitzert eine goldene Pagode in der Sonne. Über ihr schieben sich Schäfchenwolken am strahlend blauen Himmel vorbei. Unter ihr schieben sich Schlangen an Schaulustigen entlang. Nach der Pagode schieben wir uns durch den Garten. Alle- nicht nur die Kinder in den Buggys. Im Entengang geht es vorran. Damit wäre das Pensum für heute abegehakt. Wir sind relativ früh dran und ersinnen ein frühes Abendessen ohne anstehen. Aber wieder weit gefehlt. Diesmal ist es zu früh und entweder die Mittagsrestaurants schließen gerade oder die Abendrestaurants haben noch nicht geöffnet. Das ist aber auch echt nicht leicht mit der hiesigen Restaurantkultur. Kurz vor unserem Hotel erreichen wir ein absolut einheimisches Lokal. In kleinen Boxen sitzen Leute vor Schalen mit undefinierbarem Zeug. Man bringt sofort kleine Teekrüge aus einem großen Spender. Wir bestellen irgendwas und sind gespannt was sich da vor uns auftut. Die Sachen schmecken interessant aber eigenwillig. Und es gilt wie immer,die Konsistenz ist gewöhnungsbedürftig und egal was man bestellt, ob Schwein ,Tofu oder Huhn- es schmeckt immer irgendwie nach Fisch und zumeist schwimmt auch irgendwo ein kleines Garnelenschwänzchen mit. Es gilt schnell futtern so lang es heiß ist. Kühlen die Gerichte ab sind sie sehr befremdlich und wenn das Sättigungsgefühl dazu einsetzt sind sie oft nur noch mäßig genießbar.
    Unser letzter Tag in Kyoto führt uns ins nahe gelegene Osaka. Die Stadt gilt als modernes wirtschaftliches Zentrum des Landes. Unsere vorab geplante Stadtroute laufen wir von hinten nach vorn ab. Eine kleine Bootsfahrt auf dem Tonbouri River ist inkludiert. Als es dunkel wird geht es für uns mittels einer schwebenden Rolltreppe hinauf zum Umeda Sky Observatory. Von hoch oben genießen wir einen Abschiedsblick über die Stadt,bevor es morgen ins hoffentlich warme Okinawa geht.
    Read more

  • Day 27

    Okinawa- das zu Hause der Ananas

    March 22 in Japan ⋅ ☁️ 25 °C

    Von der kühlen Hauptinsel Honshu geht es gut 2h in südlichere Gefilde. Uns erwartet das subtropische Okinawa. Eine knappe Woche wollen wir Sonne tanken und auch diesen etwas untypischen Teil des Landes kennenlernen. Okinawa zählt zu den blauen Regionen der Erde, also jenen in denen die Menschen tendenziell am ältesten werden. Und wirklich, schon bei der Ankunft merkt man die Entschleunigung. Der mit Orchideen geschmückte Flughafen ist herrlich leer. Keine Hektik, kein Getümmel. Ein kleiner Bus bringt uns zu unserem kleinen Mietwagen und dann geht es los Richtung Inselmitte. Am Straßenrand wuchert der Dschungel fast bis auf die Fahrbahn. Die Häuser wirken für japanische Verhältnisse sehr runtergewirtschaftet. Der Putz bröckelt und in den Vorgärten stapelt sich allzu oft Gerümpel. Bilder die wir so nur aus südostasiatischen Ländern kennen. Nichtsdestotrotz sieht man nirgendwo Müll oder ähnliches auf der Straße. Schon am 2.Tag haben sich die kleinen "Schandflecken" weggeguckt und was bleibt ist eine tropische Oase, voller Traumstrände. Eine türkise Bucht reiht sich an die nächste. Und zumeist ist man in jeder von ihnen allein. Okinawa ist für ausländische Touristen ein weitgehend unbekanntes Reiseziel, daher kann man hier mühelos ein Robinsondasein führen. Leider ist das ästhetische Empfinden der Japaner nicht ganz so ausgeprägt wie unseres. Während es in anderen südostasiatischen Ländern nur wenig Industrie gibt und schon gar nicht auf den kleinen Inseln,hat es sich Japan natürlich nicht nehmen lassen als viertgrösste Volkswirtschaft der Welt auch seine Inseln, türkise Bucht hin oder her, mit üppigen Industrieanlagen auszustatten. Daher kann es schonmal passieren dass man nach etlichen menschenleeren Buchten plötzlich vor einem riesigen Gaswerk steht oder einem Kiesabbau oder oder.... Statt alles auf einer Ecke zu konzentrieren treten diese in der Inselatmosphäre wirklich unpassenden Bauten scheinbar völlig willkürlich auf.
    Am ersten Tag ist das Wetter eher durchwachsen daher entscheiden wir uns für den Pineapple Park. Mit einem kleinen Ananaszug geht es, begleitet von einem zweizeiligen Song der wohl nie wieder aus unseren Köpfen verschwinden wird, durch Ananasplantagen. Okinawa bietet das perfekte Klima für die leckere Frucht und früher war die Ananasernte der Hauptwirtschaftszweig der Insel.
    Am Nachmittag können wir unser erstes Sonnenbad genießen.
    Der nächste Tag wartet mit perfektem Strandwetter auf und so entscheiden wir uns 2 Stände anzufahren. Der erste ist fast komplett leer und der Inbegriff eines Postkartenmotivs. Der zweite ist auch schön, aber man kann sich streiten ob ein wenig mehr touristische Infrastruktur ihn schöner macht oder nicht. Es gibt Liegen am Strand und diverse Wassersportmöglichkeiten. Die Jungs nutzen sofort ihre Chance und erkunden stundenlang den Wasserhüpfburgenpark.
    Tag 3 ist geprägt von Regen. Also gehen wir in eines der größten Aquarien der Welt. Das Churaumi Aquarium beherbergt als eines der wenigen Walhaie. Außerdem hat es in einer üppigen Forschungsreihe eine Art künstlichen Uterus zur Zucht von Haien geschaffen.
    Die Insel hat jedoch nicht nur Strände zu bieten. Im Inselinneren warten diverse Wasserfälle darauf bei Wanderungen entdeckt zu werden. Die größten, 21m hohen Hiji Falls sind unser Ziel. Die 3km sind für beide Kinder gut zu Fuß zu bewältigen. Belohnt wird man nach einigen Treppen und Hängebrücken mit der Aussicht auf eine wundervoll herabrauschende Wasserwand.
    Unsere Tage auf dem Archipel führen uns noch zu diversen kleinen Inseln,denn viele sind mittels Brücken mit der Hauptinsel verbunden. Nach einem letzen Frühstück auf unserem Meerblickbalkon heisst es auch schon Abschied nehmen von der Wärme. Der Trubel Tokios wartet wieder auf uns und mit ein paar letzten Highlights startet somit der letzte Teil des Abenteuers.
    Read more

  • Day 31

    Tokio reloaded

    March 26 in Japan ⋅ 🌧 11 °C

    Bereits im Dunkeln landen wir am Haneda Airport. Unsere Bleibe ist nur einen Steinwurf entfernt und diesmal recht urig. Eine gründliche Reinigung wäre hier von Vorteil gewesen und die 2 Schlafzimmer stellen sich als 2 Vierecke mit Tatami Matten und Futons zum selbst auslegen heraus. Wir bauen eine der Schiebetüren aus dem Schrank um die Bereiche wenigstens so halbwegs abgrenzen zu können. Das Programm für die nächsten 3 Tage ist wie immer eng getaktet. Am Samstag geht es zur Weltgrößten Animemesse. Hier kann man ausgefallene und sehr sehr ausgefallene Kostüme im Cosplay Stil bewundern. Diverse Spiel, Manga und Animehersteller präsentieren die Neuheiten auf diesem verrückten Markt. Nach 4h sind wir völlig reizüberflutet und suchen das Weite. Anschließend geht es für uns noch auf eine kleine Shoppingtour. Um das Gepäck nicht zu sehr zu strapazieren hatten wir uns den ganzen Urlaub zurückgehalten. Jetzt kann nach Herzenslust gestöbert werden. Auch die Kinder dürfen sich wie versprochen etwas aussuchen.
    Am nächsten Tag steht noch ein Highlight an. War uns beim ersten Mal der Zutritt zur Team Lab Kunstaustellung verwehrt geblieben, da wir weder mit 4 verschiedenen Kreditkarten online reservieren konnten,noch vor Ort Tickets kaufen,da diese über Wochen ausgebucht sind wollten wir uns schon geschlagen geben. Aber über eine Drittanbieterseite waren 3 Wochen im Vorraus wirklich Tickets verfügbar. Also geht es für uns barfuss und mit kurzen Hosen in das Erleben dieser multisensorischen Installationen. Es geht teils durch kniehohes Wasser, welches bunt beleuchtet wird. Beamer projizieren Fische und Blütenblätter auf die Wasseroberfläche. Im Hintergrund erklingen entspannte Naturgeräusche und sanfte Melodien. In einem voll verspiegelten Raum hängen echte Orchideen wie ein Teppich von der Decke . Man legt sich darunter und wird zusätzlich künstlich von Blütenduft eingehüllt. Blumig soll es am Nachmittag auch weitergehen. Der Shinjuku Gyoen Park ist unser Ziel. Am Eingang grüßen uns lange Schlangen und der Verweis darauf das der Park die nächsten 3 Wochenenden nur mit Vorreservierung zu betreten ist. Diese sind restlos ausverkauft. Na klar es ist Sakura, also Kirschblütenzeit und alle Japaner strömen in die Parks un auf blauen Plastikplanen ihr Hanami( Kirschblütenfest) abzuhalten. Als wir schon umdrehen wollen erzählt uns einer nette Westlerin ,dass man mit Kindern jederzeit den Park besuchen kann,ganz ohne Reservierung . Und wirklich, wir dürfen, in einer separaten Schlange passieren. Leider blühen erst eine handvoll Kirschbäume. Die anderen zeigen zarte Knospen. Mist da sind wir leider eine knappe Woche zu früh dran. Auch wir lassen uns zu einem Minipicknick auf dem Rasen nieder und genießen das beruhigende Parkflair. Anschließend genießen wir im Shinjuku Distrikt das mit Abstand beste Abendessen der ganzen Reise. Unzählige kleine Gerichte werden herangetragen und jedes ist ein Gedicht.
    Den krönenden Abschluss macht am Montag ein Besuch im Disneyland. Auch hier muss man zwingend vorher online Tickets kaufen. Auch hier versagen diverse Kreditkarten auf diversen Websites. Als wir fast schon graue Haare haben zeigt der Smartphonebildschirm endlich ein Zahlung bestätigt an. Es kann losgehen. Oder doch nicht. Am nächsten Morgen grüßt uns herrlicher Sprühregen und eine Sicherheitskontrolle am Eingang die uns bereits die 1.Stunde anstehen beschert. Es ist unglaublich voll und auch für vermeintlich kleinere Fahrten steht man eine gehörige Zeit. Trotzdem haben wir alle einen riesigen Spaß. Die Kinder bestaunen mit offenen Mündern die bunten Attraktionen, drängeln sich in erste Reihen sämtlicher Paraden und erleben ihr erstes Disneyabenteuer. Kurz vor Parkschluss geht es unter einem herrlichen Abschiedsfeuerwerk mit Disneyohren bewaffnet auf ins Urlaubshaus zu einer letzten sehr kurzen Nacht bevor wir den Heimweg antreten.
    Read more