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  • Day 18

    Wundervolles Kyoto

    March 13 in Japan ⋅ 🌙 7 °C

    Und schon geht es auf zu Station 4 der Reise. Mein persönliches Highlight, Kyoto- die Stadt der unendlichen Tempel erwartet uns. Die Fahrt ist schneefrei und vergeht wie im Flug. Unser blauer Mietflitzer ist zurück in seinem Rent a car Stall und wir sind wieder auf Schusters Rappen unterwegs und mit einigen der schnellsten Gefährte der Welt. Der 1. Tag in Kyoto führt uns in den Hop on Hop off Bus. Wir wollen erstmal einen Überblick bekommen. Kurz vor Ende der Fahrt steigen wir im Gion Viertel aus. Hier gingen früher die Geishas ein und aus. Auch heute sind unter den vielen zu Fotozwecken kostümierten Damen noch einige echte Geikos und Maikos dabei. Für uns sind sie alle bildschön und kaum zu unterscheiden. Das Gion Viertel besteht aus unzähligen kleinen Gassen und dutzenden Tempeln. Völlig planlos lassen wir uns mal mit den Massen, mal fast allein durch diesen historischen Ort treiben. Als wir beschließen die Rückfahrt anzutreten ist es fast dunkel. So schnell geht auch ein Tag vorbei,an dem man nicht nur abarbeitet sondern vor allem genießt.
    Für den nächsten Tag sind sintflutartige Regenfälle vorhergesagt,daher beschließen wir auf dem Weg nach Hause noch schnell Tickets für den Schinkansen zu besorgen. Das Ziel ist das 359km entfernte und für morgen als sonnig prognostizierte Hiroshima. Die Fahrt mit einem der schnellsten Züge der Welt stellt sich als nicht ganz günstiges Vergnügen dar,aber nun ja wenn ein Verkehrsmittel statt knappen 5h Autofahrt für die gleiche Strecke nur 1 1/2 h braucht sei das verziehen...
    Am nächsten Morgen erwachen wir bei strömendem Regen. Allein die 10 Minuten Weg zum Bahnhof reichen um fast völlig zu durchnässen. Gewohnt pünktlich startet unser Schnellzug und in herrlichem Sonnenschein erreichen wir einen Ort an dem ich so nie hatte sein wollen. Am 6.8.1945 fiel hier die erste Atombombe und tötete 10000ende Menschen. Die Geschehnisse jener Zeit sind festgehalten in einem Museum ,welches auf eindringliche aber Gott sei Dank wenig sentimentale Weise schildert was sich in jenen Tagen hier zugetragen hat. Die über den Audioguide auch auf Deutsch zugänglichen Geschichten werden bebildert mit den undeutlichen Schwarzweißfotografien jener Zeit. Diese reichen völlig um einen Eindruck von verkohlten Körpern, auseinandergerissenen Familien und zerstörten Träumen zu bekommen. Tamino erlebt das ganze Museum mit. Er fragt viel, versteht viel und ist ähnlich gebannt wie wir. Tali schaut nebenbei einen Trickfilm. Das ist mir auch lieber. Berge toter Körper erklären sich eher schwer... Wir sind froh nach der Flut an Informationen wieder ans Tageslicht zu treten. Die Sonne tröstet ein wenig und mit dem wieder aufgebauten Hiroshima Castle versuchen wir die Stadt aus einem Blickwinkel "danach" zu sehen. Hoffentlich werden nicht noch mehr Museen dieser Art auf der Welt nötig...
    Den 3. Tag widmen wir wieder dem wundervollen Kyoto. Um die Bilder des Vortages zu verwischen sind wir auf der Suche nach Zerstreuung. Diese findet sich in den Hallen des Nishiki Market und einem Samurai und Ninja Museum in dem wir Ninja Sterne werfen dürfen und in Kostüme schlüpfen. Anschließend geht es für uns zum Tempel der 10000 Tore. Unzählige orange Torbögen führen am Stadtrand auf den Gipfel eines Berges und überwinden dabei unzählige kleine Schreine. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir den Gipfel und genießen mit den wenigen die den Weg zu Ende gegangen sind das Ende des heutigen Tageslichtes. Die Menschenmassen, welche sich zu Beginn auf den Weg gemacht hatten, hatten sich schnell erst halbiert, dann gezehntelt und nur eine handvoll ist nach oben gelaufen. Dadurch wirkt der Aufstieg gleich viel persönlicher und nicht wie ein touristischer Standartprogrammpunkt. Auf dem Rückweg möchten wir gern Essen gehen. Zum ersten mal sind wir auch wirklich zur Abendessenzeit auf der Suche. Und zum ersten Mal müssen wir aufgeben. Während 20 Minuten Fusmarsch begegnen uns mindestens 30 Restaurants. Alle sind komplett voll. Vor manchen stehen mindestens 40 wartende Gäste mit Speisekarten. Wir kapitulieren und decken uns in der Frischetheke im Supermarkt ein. Auch lecker, günstig und ganz ohne Wartezeit!
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