• Yashi Kul

    2. August 2024 in Tadschikistan ⋅ ☀️ 8 °C

    Nach dem Frühstück fuhren wir noch circa eine Stunde als plötzlich die Straße endete. Mohamedin hielt an und erklärte uns das wir hier nun auf unsere Guides, die Pferde und Esel treffen. Als wir ausstiegen war das erste was wir vernahmen wie zwei Hengste versuchten aufeinander los zu gehen. Lediglich zwei Metallketten, mit denen sie einige Meter entfernt voneinander befestigt waren, hielten sie davon an. Wir räumten unsere Sachen aus dem Auto und stellten schnell fest, dass mit all den Lebensmitteln ziemlich viele Sache dort lagen, für gerade einmal zwei Esel. Wovon einer der kleinste Esel war, den ich je gesehen habe und das andere eine tragende Eselstute mit ihrem Fohlen.
    Begleitet von wilden Gesprächen packten unsere Guides alle Sachen in Säcke, Mohamedin fuhr recht schnell davon.
    Bereits beim Packen der Säcke bemerkten wir, dass nicht unbedingt mit Bedacht eingekauft wurde. Neben kiloweise Kartoffeln sahen wir drei Liter Speiseöl, 10 ganze Knollen Knoblauch und diverses bereits gammelndes Obst in unserem Gepäck. Nachdem unsere Guides den kleinen Esel vollpackten entschieden Sabine und ich, dass es so nicht funktioniert. Abgesehen davon, dass das Gepäck viel zu schwer für die zwei Esel sein dürfte, standen da zwei Hengste die permanent aufeinander los gehen wollten. Zu allem Übel beherrschten unsere Guides nicht ausreichend Englischkenntnisse um das Problem abschließend zu schildern und zu klären. Also griffen wir zum Satellitentelefon, welches uns Sharaf mitgab. Einen kleinen Moment später durften wir jedoch feststellen, dass dieses nicht funktioniert. Sabine und einer der Guides ritten also auf den angrenzenden Berg und suchten nach Empfang fürs Handy. Nach über einer Stunde kehrten die beiden zurück. Am Abend wird ein weiterer Esel gebracht, war das Ergebnis.
    Wütend suchten wir uns die einzigen 2qm Schatten und warteten. Irgendwann bemerkten wir das unsere zwei Guides sich auf die Pferde setzten und die Straße entlang ritten. Sabine schrie die beiden an um zu erfahren was deren Plan sei. Sie wollten ins Dorf und schauen, ob der Mensch mit dem Esel auch wirklich kommt. Wir verbrachten den Tag also mit der Suche nach Schatten und einer kleinen Erfrischung im See auf 3750m Höhe.
    Am Abend erschien tatsächlich jemand mit einem Esel und einem Pferd. Nicht etwa, weil wir uns beschwerten, dass zwei rivalisierende Hengste nicht funktionieren - nein, einer der Hengste war verletzt und konnte so oder so eigentlich nicht geritten werden. Man nutzte einfach die Gelegenheit diesen zu tauschen.
    Nach wie vor wütend aßen wir Abendbrot und gingen zu Bett. Wir entschieden der ganzen Sache eine Chance zu geben. Die Aussicht und der Sternenhimmel lenkten uns wenigstens ein bisschen von den Gesamtumständen ab.
    Weiterlesen