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- Day 8–9
- June 21, 2024 at 6:00 PM - June 22, 2024
- 1 night
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 21 m
SpainPlaya Combarro42°26’12” N 8°42’3” W
8. Etappe: Os Eidos bis Combarro

Ein wunderbarer, sonniger Pilgertag.
Dadurch, dass mein Hostel nur noch zwei andere Pilger beherbergte, hatte ich ein Zimmer (mit Rolläden!) für mich alleine. Ich habe richtig gut geschlafen. Geweckt wurden wir von Dries, dem Besitzer des Hostels mit lauter Musik. Er liebt chillige und klassische Musik. Geweckt wurden wir mit dem Lied „Ave Maria“ :)
Ich hätte es gestern nicht für möglich gehalten aber er hat ein tolles Frühstück mit Omlette, frische gebackenen Brot, Kaffee, Tee und Kerzen hergerichtet. Allerdings hat er immer noch nach Gras gerochen und auch Zucker und Salz verwechselt, sodass ich einen salzigen Kaffee getrunken habe :) Dabei sahen die Dosen komplett unterschiedlich aus…
Um 7:40 Uhr machte ich mich bei strahlendem
Sonnenschein auf den Weg. Er führte durch Wälder, an Straßen und an einem Bach vorbei. Nach ca. 10 km kam ich in O Porriño an. Ich habe heute morgen viel an Pulheim gedacht. Leider haben wir auch heute das Ergebnis bekommen, dass Lotta wieder einen bösartigen Tumor am Bein hat. Andrej hat direkt einen OP-Termin vereinbart. Aber ihr geht es in letzter Zeit auch nicht so gut. Sie frisst sehr schlecht. Das hat mich auch heute gedanklich viel beschäftigt,
In O Porriño hatte ich ein bisschen Zeit bis mein Zug kam. Vor diesem Tag war ich etwas nervös im Vorfeld, weil es laut Internet nicht so einfach ist nach Pontevedra mit dem Zug zu kommen. Dries konnte mir aber helfen und hat die einzigen Züge, die direkt durchfahren für mich rausgesucht.
In O Porriño habe ich im Supermarkt mein Mittagessen eingekauft: Babybel, 3 Pasteten de Nata und eine Banane :)
Danach ging es noch in ein Café für einen frisch gepressten O-Saft.
Um 11:37 kam mein Zug und ich hatte eine nette Unterhaltung mit einem portugiesischem
Studenten, der in Kanada studiert. Sein Vater kommt aus der Schweiz und daher kennt er sich sehr im deutschen Fußball aus. Wir quatschten viel, da unser Zug Verspätung hatte. Auch über Fußball :)
In Redondela musste ich umsteigen. Aber es hat alles super mit den Zügen geklappt.
Während der Zugfahrt bin ich mit einer australischen Pilgerin (Cathleen, 54 Jahre alt, Melbourne) in Kontakt gekommen. Wir haben ein bisschen über unsere Caminho-Pläne, Beruf, Melbourne etc. unterhalten.
In Pontevedra angekommen trennten wir uns. Ich schlenderte zur Innenstadt, besuchte die Kathedrale und lief ein bisschen durch die Gässchen. Pontevedra ist schön aber auch sehr groß und voller Menschen. Daher war ich froh, dass ich nicht wie geplant, eine Nacht dort bleiben würde.
Nach Pontevedra teilt sich die Strecke: Camino Central und Caminl Variante Espiritual. Der zentrale Weg geht direkt nach Santiago de Compostela und die spirituelle Variante macht noch einmal einen Schlenker und dauert daher einen Tag länger und geht auf einen großen Berg hoch. Landschaftlich soll die Strecke wundervoll sein.
Wie zu Hause schon überlegt, bin ich die spirituelle Variante gegangen. Diese ist allerdings nicht mehr so gut ausgeschildert wie der restliche Weg. Daher musste ich oft in meine App (Camino Ninja) schauen und zweimal bin ich den Weg auch wieder zurück gegangen, da ich abseits der Route war.
Heute ging es bis Combarro. Die Strecke war sooo schön. Es ging viel durch Eukalyptuswälder, Steinwege an Gräsern und Wiesen vorbei und durch kleine Dörfer. In Combarro angekommen ist man wieder am Meer. Heute waren es 25,65 km (die Kilometer im Zug nicht mit berechnet). Die beiden kurzen Tage haben meiner Hüfte geholfen. Alles hat sich gut angefühlt.
Das Hostel hat mir Dries empfohlen. Ich war erst ein bisschen unsicher, ob ich es nehmen sollte. Seine Herberge war nicht gerade das sauberste Hostel. Aber hier in der Albergue Nuestra Señora del Camino ist es so wunderschön, sehr sauber und freundliche Mitarbeiter. Und das tollste: der Dachgarten mit Meerblick.
Geduscht, Handwäsche gemacht und Kleidung auf der Wäscheleine aufgehängt, damit es bis morgen trocken ist. Danach habe ich mich in den Garten auf der Dachterrasse gesetzt. Wundervoll!
Doch schnell kam der Hunger und so bin ich in die „Innenstadt“ von Combarra gelaufen. So süß: ganz alte Häuser, Strand, Strandpromenade mit Restaurants, Souvenirshops. Direkt mal ein paar Postkarten gekauft. Die habe ich heute in Pontevedra nicht gefunden.
Nachdem ich die Gässchen einmal abgelaufen bin habe ich in einem kleinen Restaurant mit Meerblick frittierten Tintenfisch und Schinken gegessen. Dazu gab es noch einen leckeren Wein. Meine Begleitung waren zwei Katzen, die mich mit großen Augen anschauten und warteten, ob vielleicht doch etwas runterfallen würde.
Danach noch kurz in den Supermarkt einkaufen für morgen: Wasser, Nektarine und Pasteten de Nata :)
Zurück habe ich noch Cathleen getroffen. Sie suchte verzweifelt die Innenstadt und ist wegen ihrer weiteren Etappenplanung sehr nervös. Ich habe sie in die Innenstadt gebracht und werde gleich nochmal mit ihr alles besprechen. Beim Abendessen haben sich such die beiden verrückten Frauen von gestern gemeldet. Sie würden nicht klarkommen mit der Etappenplanung und Buchung der Zimmer. Sie fragten mich, ob ich Ihnen helfen würde. Sie machen allerdings einen anderen Weg als ich… mal schauen, ob die beiden in Santiago ankommen.
Zurück im Hostel telefoniere ich noch mit Andrej, Pauli und Hanni. Hanni ist sehr traurig und weint auch viel „Mama, ich möchte, dass du heute nach Hause kommst!“. Besser schnell wieder auflegen bevor auch noch Paulina traurig wird.
Jetzt liege ich im Schlafsaal im unteren Stockbett und sehe leider eine weitere Blase direkt am dicken Zeh. Am Zehnagel. Aua!
Erstmal schlafen und morgen früh wird die Blase verarztet.Read more
TravelerHallo du, ich hoffe du hast trotz allen Schwierigkeiten und Gedanken an Zuhause viele schöne Momente auf deiner Reise 😀